Der große Tag rückt näher. Am Sonntag, 31. Juli, trifft der FV Engers im Stadion Oberwerth in der ersten Runde des DFB-Pokals auf Zweitligist Arminia Bielefeld.

Koblenz |

Der Fußball-Oberligist FV Engers steht laut seinem Vorsitzenden Martin Hahn vor dem absoluten Höhepunkt seit seiner Gründung am 10. Juli 1907. In der ersten Runde des DFB-Pokals erwartet der Rheinlandpokalsieger den Bundesligaabsteiger DSC Arminia Bielefeld. Der Anstoß der Partie erfolgt ab 15:30 Uhr im Stadion auf dem Koblenzer Oberwerth.

Die Euphorie rund um den Verein ist riesengroß. Wir freuen uns auf das Spiel. Der Aufwand im Vorfeld war riesengroß. Wir hoffen, dass viele Fans aus der Region unsere Mannschaft unterstützen. - Martin Hahn (Vorsitzender FV Engers)

Bereits 2020 konnte der FV Engers durch den Gewinn des Rheinlandpokals in die 1. Runde des DFB-Pokals einziehen. Im September 2020 verlor der FVE mit 0:3-Toren beim jetzigen Bundesligisten VfL Bochum. Damals mussten die Engerser aufgrund der hohen DFB-Anforderungen in der Corona-Pandemie ihr Heimrecht mit Bochum tauschen. Die Partie fand im Vonovia Ruhrstadion ohne Zuschauer statt.

Das war schon ein wahnsinniges Erlebnis. Wir fühlten uns wie kleine Gallier, die in einem großen Stadion spielen dürfen. Doch dieses Mal ist alles anders. Es fühlt sich an, als dürften wir die ganze Region vertreten. Es sind wieder Zuschauer zugelassen, die uns als 12. Mann unterstützen. Ein richtiges Heimspiel, nur wenige Kilometer vom heimischen Wasserturm entfernt. Der Oberwerth ist immer noch ein tolles Stadion. Zudem fand schon seit Jahren kein Pflichtspiel mehr in unserer unmittelbaren Umgebung gegen einen Ex-Bundesligisten statt. Das müsste die Fans mobilisieren. Wir wollen alles geben, um die Region so gut wie möglich zu repräsentieren, und natürlich Eigenwerbung für unsere Oberligasaison betreiben. - Sascha Watzlawik (Trainer FV Engers)

Um die Spieler möglichst früh an den ungewohnten Rasenplatz auf dem Oberwerth zu gewöhnen, fanden fast alle Vorbereitungsspiele und viele Einheiten auf Naturrasen statt. Dazu durfte der FV Engers die Sportanlage des SV Niederwerth nutzen.

Das war einfach eine unglaubliche Unterstützung seitens des Vereins. Der schöne Naturrasenplatz und die tolle Umgebung auf der Insel haben uns immer den Eindruck vermittelt, als ob wir uns im Trainingslager befinden. Dort konnten wir uns in aller Ruhe vorbereiten. - Sascha Watzlawik (Trainer FV Engers)

Mit den Ergebnissen und Eindrücken aus der Vorbereitung zeigt sich der Engerser Übungsleiter allgemein zufrieden:

Wir haben richtig gute Spiele abgeliefert. Beim Abschlusstest in Hennef waren wir beim 2:2 etwas zu wild und offen. Insgesamt haben wir noch zu viele Chancen liegen gelassen. Daran haben wir die letzten Tage gearbeitet. Gegen Bielefeld müssen wir da effektiver werden, da wir nicht viele Chancen bekommen werden. Es ist für uns sicherlich ein Nachteil, noch kein Pflichtspiel absolviert zu haben. Dagegen hat die Arminia schon zwei Zweitligapartien hinter sich. - Sascha Watzlawik (Trainer FV Engers)

Doch dieser Nachteil könnte sich im Nachhinein auch als dickes Plus für den FVE herausstellen, denn Bielefeld steht nach zwei Niederlagen in Folge in der Liga als Drittletzter schon unter Druck. Trotz der hochkarätigen Abgänge von Stefan Ortega (Manchester City) und Patrick Wimmer (VfL Wolfsburg) strebt die Arminia den direkten Wiederaufstieg an.

Wir wollen uns durch einen Sieg gegen Engers, das Selbstvertrauen für die nächsten Spiele holen. - Uli Forte (Trainer Arminia Bielefeld)

Eine weitere Niederlage würde auch die Diskussionen um seinen Arbeitsplatz neu entfachen. Während Watzlawik die erste Bielefelder Niederlage in Sandhausen (1:2) noch beim Bezahlsender Sky verfolgte, war er gegen Regensburg mit Ex-Präsident Heinz Keuler und Videoanalyst Lars Nolden live im Stadion.

Bleibt abzuwarten, ob es der Arminia gelingt, gegen uns Selbstvertrauen zu tanken. Sie haben die Gegentore zum ungünstigsten Zeitpunkt bekommen. Nach vorne haben sie eine enorme Qualität mit Fabian Klos, Masaya Okugawa und George Bello. Ich bin aber gespannt, ob Forte an der Dreierkette gegen uns festhält. - Sascha Watzlawik (Trainer FV Engers)

Stand jetzt fehlt verletzungsbedingt nur Andi Brahaj. Bei dem angeschlagenen Marcel Stieffenhofer und dem erst kürzlich wieder genesenen Kapitän Yannik Finkenbusch stehen Fragezeichen.

Gegenüber dem 0:3 in Bochum hat sich meine Mannschaft weiter entwickelt und der Kader an Qualität gewonnen. Dort waren wir 35 Minuten ohne Gegentor. Wir müssen jetzt alles über 90 Minuten geben und nicht stehen bleiben und beten, dass wir nicht abgeschossen werden. Was wäre ich für ein Trainer, wenn ich nicht an meine Mannschaft glauben würde. Ich traue ihr zu, Bielefeld zu ärgern. Bei so einem Spiel David gegen Goliath gibt es eigentlich nur einen Plan. Die Zeit läuft immer für den Underdog. Jede Minute ohne Gegentor ist eine gewonnene Minute. Jeder von uns muss das Spiel seines Lebens machen. - Sascha Watzlawik (Trainer FV Engers)

Neben der taktischen und personellen Ausrichtung vertraut Watzlawik auch auf die Spielstätte Oberwerth. Am Samstag hat die Mannschaft noch einmal im Abschlusstraining die Möglichkeit, sich auf die Bedingungen einzustellen.

Dort haben wir nicht nur sehr gute und erfolgreiche Oberligaspiele absolviert, sondern auch zwei Mal den Rheinlandpokal gewonnen. Wir können bei diesem Event nur gewinnen. - Sascha Watzlawik (Trainer FV Engers)

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