Groß waren sie, die Erwartungen nach der Rundumerneuerung im Spielerkader und im Umfeld der Mannschaft. Umso ernüchternder war sie, die Performance der „Wächter über den Standort Koblenz“. Am Ende war es eine 64:81 Niederlage gegen VfL SparkassenStars Bochum.

Koblenz |

Nach einer intensiven Saisonvorbereitung unter der Leitung von Headcoach Marco van den Berg, der seine Mannschaft in ein Bootcamp nach Holland zur athletischen und mentalen Feinabstimmung geführt hatte, und drei Testspielen gegen ausgewählte Gegner aus Deutschland, Holland und den Niederlanden, die das Team souverän für sich entscheiden konnte, kassierten die Guardians im Auftaktspiel eine bittere Niederlage gegen die Gäste aus Nordrhein-Westfalen.

Dabei sah zu Beginn der Partie alles vielversprechend aus: Die Koblenzer konnten sich dank einer intensiven Verteidigung und einem guten Zusammenspiel schnell mit 10:2 Punkten absetzen und dominieren das erste Viertel über weite Strecken. Die Gegner aus Bochum konnten dem Teamplay der Koblenzer in dieser Phase nur wenig entgegensetzen und wirkten zunächst ideenlos. Allerdings ließ Koblenz das erwartete Feuer vermissen und verspielte im weiteren Verlauf die Führung. Grund dafür waren insbesondere eine sehr hohe Fehlerquote und vermeidbare Ballverluste, die die Gegner mit einfachen Punkten bestraften.

Nur selten konnte Ty Cockfield, der neue Star der Guardians, seinen Drive zum Korb effektiv einsetzen und wurde wiederholt von den Bochumer Verteidigern geblockt. Lichtblick in dieser Phase war Dominique Johnson, der mit guten Würfen jenseits der Dreipunktelinie überzeugen konnte. Im zweiten Viertel verspielten die Koblenzer ihre Führung aufgrund einer deutlich gesteigerten Defensivleistung und Trefferquote der Bochumer von außen und gingen mit 37:41 in die Halbzeitpause. Im dritten Viertel mussten sich die Guardians der Dominanz der Gäste endgültig geschlagen geben.

Besonders der Bochumer Keith Braxton überzeugte mit einer sehr starken Leistung im Eins gegen Eins. Von der anfänglichen Dominanz der Koblenzer war nun endgültig nichts mehr zu spüren. Die Guardians fanden im dritten Viertel nicht wie erhofft zurück in ihren Rhythmus und verloren das Viertel mit 5:22 Punkten. Die Spieler wirkten zunehmend verunsichert, was sich erneut in einer sehr hohen Zahl an unnötigen Ballverlusten manifestierte. Im letzten Viertel versuchte Ty Cockfield mit einigen schönen Einzelaktionen das Spiel herumzureißen, jedoch mussten sich die Koblenzer nach erneuten Ballverlusten verdient geschlagen geben und blieben letztlich weit hinter ihrer individuellen Klasse zurück.

„Es ist uns nicht gelungen, aus der Zone zu attackieren, Punkte nah am Korb zu erzielen. Hier war Bochum viel präsenter (18:38). Das zeigt sich auch in der Zahl der Freiwürfe (17:28). Elf von diesen 17 Freiwürfen waren für Ty Cockfield, die anderen Spieler sind gar nicht erst an die Freiwurflinie gekommen. Da sind wir total gescheitert. Dazu kommen 24 Turnover. Das ist tödlich“, analysiert van den Berg nach dem Spiel.

„Wir können und werden aber sehr viel aus diesem Spiel lernen. Ich bin zuversichtlich, dass wir nächste Woche gegen Dresden schon einen guten Schritt weiter sind.“ Topscorer der Partie war der Bochumer Shooting Guard Keith Braxton mit 26 Punkten. Die Topscorer auf Koblenzer Seite waren Kapitän Dominique Johnson (19 Punkte) und Ty Cockfield (20 Punkte). Als nächstes geht es für die Basketballer am kommenden Sonntag in der CGM-Arena gegen die Dresden Titans.

Am 6. Oktober reisen sie zum Rheinland-Pfalz Derby nach Trier, zu den Gladiators, die in der vergangenen Saison spektakulär vor knapp 3000 Zuschauern in Koblenz geschlagen werden konnten.