Zum Abschluss der Spielzeit geht es für die meisten Teams aus der aktuell4u-Region nicht mehr um viel. Doch für Mülheim-Kärlich geht es noch um alles oder nichts.

Rheinland-Pfalz/Saar |

Mit dem 12. Spieltag endet die Oberliga-Saison 2021/22. Die meisten Entscheidungen sind gefallen. Engers, Karbach und Koblenz werden auch im nächsten Jahr Oberliga-Fußball spielen. Emmelshausen muss den schwierigen Gang in die Rheinlandliga antreten. Spannend wird es in Mülheim-Kärlich. Der Klassenerhalt ist noch nicht gesichert. Gegen den Tabellenletzten aus Speyer muss mindestens ein Punkt her.

Aufstiegsrunde:
FV Engers 07 - FV Dudenhofen (Freitag, 3. Juni, 19:30 Uhr):

Der FV Engers schaut laut seinem Trainer Sascha Watzlawik auf einer der besten Spielzeiten in den vergangenen Jahrzehnten zurück. Der Gewinn des Rheinlandpokals und Platz fünf in der Meisterrunde der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar stehen auf der Habenseite des Traditionsverein aus dem Neuwieder Vorort. Jetzt möchte sich der FVE am Freitagabend um 19:30 Uhr mit einer guten Leistung gegen den FV Dudenhofen im letzten Pflichtspiel der Saison 2021/22 von seinen Fans in die wohl verdiente Sommerpause verabschieden.

Dabei werden Björn Kremer und Marian Kneuper ein letztes Mal das Engerser Trikot sich überziehen. Während Kremer dem Verein als Physiotherapeut weiter zur Verfügung steht, beendet Kneuper seine Karriere aus beruflichen Gründen. „Björn und Marian waren über Jahre hinweg echte Leistungsträger. Das ist ein enormer Verlust, nicht nur auf dem Spielfeld“, erinnert sich Watzlawik an viele erfolgreiche Spiele mit den beiden Routiniers. Dagegen hat Christopher Freisberg mit einer nicht alltäglichen Geste seinen Vertrag jetzt doch noch einmal um ein Jahr verlängert. „Die Jungs haben ihn so lange zermürbt, bis er auf einmal Bierdeckel seine Unterschrift geleistet hat. Das spricht auch für die tolle Kameradschaft in der Mannschaft“, freut sich auch Watzlawik über die Verlängerung. 

Doch für Freitagabend muss der Engerser Trainer wohl auf einige Leistungsträger verzichten. „Es sieht nicht gut aus. Die lange Saison zeigt Spuren. Wir haben schon nicht mehr trainiert, um nichts zu riskieren. Doch es drohen bis zu neun Spieler auszufallen. Trotzdem werden wir noch einmal alles geben“, verspricht Watzlawik, der von einer überragenden Saison spricht und fügt hinzu:

Wir sind nach Eintracht Trier das beste Oberligateam aus dem Fußballverband Rheinland. - Sascha Watzlawik (Trainer FV Engers 07)

Ob der FVE noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv wird, schließt Watzlawik nicht aus:

Wir halten Augen und Ohren offen. Doch es muss schon alles passen. Der FVE wird seinen Weg auch personell kontinuierlich weitergehen. - Sascha Watzlawik (Trainer FV Engers 07)

FC "Blau-Weiß" Karbach - TuS Mechtersheim (Samstag, 4. Juni, 14 Uhr):

Zwei 0:4-Pleiten musste der FC Karbach in der vergangenen Woche nach der Niederlage im Finale des Rheinlandpokals hinnehmen. Nun kommt zum Saisonabschluss mit Mechtersheim der direkte Konkurrent um den zehnten Tabellenplatz auf den Quintinsberg. Mit etwas Glück wäre sogar noch der neunten Rang möglich für die Mannschaft aus dem Vorderhunsrück. Doch darauf liegt zunächst nicht der Fokus.

Das Minimalziel für morgen ist es den zehnten Platz zu verteidigen. Natürlich würden wir uns freuen, auch noch auf einen einstelligen Tabellnplatz zu klettern. Bei 24 Mannschaften in der Gesamtabrechnung wäre das ein toller Erfolg. -  Maximilian Junk (Trainer FC "Blau-Weiß" Karbach)

Die Formkurve spricht jedoch nicht für die morgigen Gastgeber. Karbach konnte keines der letzten fünf Spiele gewinnen. Zu drei herben Pleiten mit je vier Gegentoren zählen auch zwei torreiche Unentschieden (3:3 und 4:4) zu dieser Serie. Bei Gegner Mechtersheim sieht die Lage deutlich besser aus. Neben zwei Siegen gab es auch ein Unentschieden und zwei Niederlagen. Zudem konnten die morgigen Gäste das Hinspiel gegen Karbach mit 1:0 knapp für sich entscheiden. Daher ist sich auch FCK-Coach Junk der Stärke des Gegners bewusst:

Der Gegner hat uns bei Hinspiel gezeigt, dass sie enorm Kampfstark sind und mit gutem Tempo nach vorne spielen. Für uns gilt es eine bessere Leistung zu zeigen als im Hinspiel, dann klappt es auch mit Punkten. -  Maximilian Junk (Trainer FC "Blau-Weiß" Karbach)

Zum Saisonabschluss wird der FC Karbach mit einer dezimierten Truppe antreten müssen. Janik Otto, Max Wilschrey, Michael Kohns, Jeremy Mekoma, Lars Oster, Tim Puttkammer, Mathias Fischer und Johannes Göderz werden FCK-Coach Junk im Spiel gegen Mechtersheim fehlen.

FC Arminia 03 Ludwigshafen - TuS Koblenz (Samstag, 4. Juni, 15:30 Uhr):

Schaulaufen heißt es am Samstag in Ludwigshafen. Für beide Vereine geht es um nicht mehr viel. Die TuS wird die Saison sicher auf dem zwölften Tabellenplatz der Aufstiegsrunde beenden. Damit endet für die Schängel eine Saison, die realtiv sorgenfrei gespielt werden konnte, allerdings bleibt auch deutlich Luft nach oben. Ludwigshafen liegt derzeit auf Platz vier der Tabelle, punktgleich mit dem Tabellendritten aus Wiesbach. Damit kann es für die Arminia durchaus noch Bewegungen am letzten Spieltag geben. Das Erreichen des dritten Tabellenplatzes wäre aber eine reine Prestigeangelegenheit.

Nach einer zwischenzeitlichen Negativserie mit fünf Niederlagen in Folge hat TuS Koblenz zuletzt wieder etwas in die Spur gefunden. In zwei Heimpsielen gegen Diefflen und Dudenhofen gab es einen Sieg und eine Niederlage. Ludwigshafen hat zuletzt ziemlich schwankende Leistungen gezeigt. In den letzten fünf Spielen gab es für die morgigen Gastgeber einen Sieg, zwei 3:3-Unentschieden gegen Karbach und Engers, sowie zwie Niederlagen. Zuletzt schien bei der 1:4-Pleite gegen Gonsenheim die Luft etwas raus zu sein. Vielleicht ist das eine Chance für Koblenz, die Saison zu einem versöhnlichen Abschluss zu bringen.

Am Samstag wird dann auch wieder TuS-Coach Michael Stahl an der Seitenlinie stehen. Dieser hatte am Mittwoch im Spiel gegen Dudenhofen gefehlt, um bei der Geburt seines dritten Kindes dabei zu sein.

Abstiegsrunde:
SG 2000 Mülheim-Kärlich - FC Speyer 09 (Samstag, 4. Juni, 15:30 Uhr):

Eigentlich sah alles ganz entspannt aus. Drei Siege holte die SG 2000 Mülheim-Kärlich aus den ersten vier Spielen der Abstiegsrunde. Doch seitdem folgte nur ein weiterer Sieg und ein magerer Punktgewinn gegen das Tabellenschlusslicht aus Speyer. Letztere sind am Samstagnachmittag zum Abschluss der Saison auf dem Hybridrasenplatz am Schulzentrum von Mülheim-Kärlich zu Gast. Während Speyer, die zu Beginn der Abstiegsrunde abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz rangierten, am letzten Spieltag noch zwei Plätze bis auf Rang neun klettern kann, geht es für die SG 2000 um den Klassenerhalt.

So ist die Lage: Vor dem letzten Spiel liegt Mülheim-Kärlich auf Platz fünf der Tabelle. Dieser würde dazu berechtigen, auch in der kommenden Spielzeit Oberliga-Fußball zu spielen. Auf den Plätzen sechs und sieben rangieren mit Jägersburg und Salmrohr zwei Teams, die nur drei Punkte vom rettenden Ufer trennt. Allerdings ist das Torverhältinis von Salmrohr (-23) so schlecht, dass sie wohl keine Rolle mehr spielen werden. Bei drei Punkten Abstand spielt die Tordifferenz aber grundsätzlich eine entscheidende Rolle. Und das könnte für Mülheim-Kärlich zum Problem werden. Dieses ist bei der SG 2000 (-12) nämlich deutlich schlechter als bei Verfolger Jägersburg (-4).

Die gute Nachricht: Der TSV Emmelshausen hat am vergangenen Wochenende Schützenhilfe geleistet und Jägersburg einen Punkt abgeluchst. Somit reicht Mülheim-Kärlich ein Remis gegen Speyer zum Klassenerhalt. Und dafür sollten sie alles tun. Die SG 2000 sollte sich nicht darauf verlassen, dass Jägersburg schwächelt. Die Mannschaft aus dem Saarland hat keines der letzten fünf Spiele verloren.

Ganz nebenbei stehen auch bei Mülheim-Kärlich diverse Abschiede an. Zahlreiche Spieler werden den Verein verlassen. Der Mannschaft steht ein Umbruch bevor. Hoffentlich, aus Sicht der SG 2000, gibt es nicht auch einen Abschied aus der Oberliga.

TSG Pfeddersheim - TSV Emmelshausen (Samstag, 4. Juni, 15:30 Uhr):

Nun also heißt es Abschied nehmen. Abschied von der Oberliga, aber auch Abschied von Trainer Julian Feit, Co-Trainer Philipp Frank und einigen Spielern. Stammtorhüter Jonas Börsch, Offensivakteur Delil Arbursu und die Führungsspieler Nils Bast, Andreas Retzmann und Luca Wolf werden den Verein verlassen. Noch einmal 90 Minuten bleibt allen und dem gesamten Verein für einen würdevollen Abschied. Dies soll gelingen, in dem die Mannschaft an die gezeigte Leistung vom vergangenen Wochenende anknüpft.

Wir haben im letzten Heimspiel eine Top-Leistung gezeigt. Das hat richtig Spaß gemacht und das wollen wir nochmal wiederholen. - Julian Feit (Trainer TSV Emmelshausen)

Der morgige Gegner erscheint auf dem ersten Blick als übermächtig. Immerhin sind die Gastgeber aus Pfeddersheim Tabellenführer der Abstiegsrunde. 23 Punkte trennen die beiden Mannschaften. Das ist ein Punkt mehr als der TSV Emmelshausen in dieser Spielzeit überhaupt sammeln konnte. Zudem haben die morgigen Hausherren mehr als doppelt so viele Tore geschossen als die Gäste und zehn Treffer weniger kassiert. Doch von diesen statistischen Differenzen war beim ersten Aufeinandertreffen der beiden Oberliga-Teams nichts zu merken. Emmelshausen konnte sich im Hinspiel ein 1:1-Remis erarbeiten. TSV-Coach Feit kann sich noch genau daran erinnern wie dies gelang:

Wir haben im Hinspiel den Gegner taktisch vor viele Herausforderungen gestellt. - Julian Feit (Trainer TSV Emmelshausen)

Dies soll auch im Rückspiel gelingen. Und dann könnte die TSG Pfeddersheim doch noch vom Thron gestoßen. Doch das ist nicht das Ziel des TSV Emmelshausen.

Wir werden alles daran setzen, um einen schönen Abschied zu haben. - Julian Feit (Trainer TSV Emmelshausen)