In der Rheinlandliga trennten sich die Tabellenführer Ahrweiler und Wittlich 1:1, wodurch die Verfolger aus Schneifel und Mülheim-Kärlich näher heranrücken. Andernach baute seine Serie durch ein 4:2 in Bitburg weiter aus, während mehrere Teams im Tabellenkeller wichtige Punkte verpassten.

Rheinlandliga |

FV Rübenach : VfB Linz 1:4 (0:1)

Eine schlechte Nacht hatte Rübenachs Trainer Benedikt Lauer nach der 1:4 Heimpleite gegen den VfB Linz. "Die Enttäuschung ist groß", gestand Lauer.

Vor allem, weil der Aufsteiger in den ersten fünfzehn Minuten drei Mal das Aluminium des VfB traf. Jayden Juranovic und zwei Mal Marvin Geissen trafen nur Pfosten beziehungsweise Latte des Linzer Tor. Umso ärgerlicher für Lauer die Führung für den VfB. "Es war der erste Torschuss der Linzer." Manuel Rott nutzte einen Fehlpass von Tobias Oost gnadenlos aus und schob ins leere Tor ein. Lauer: "Das war schon schlimm und hat uns einen kleinen Knacks versetzt." In der zweiten Hälfte knüpften die Rübenacher wieder an ihr Spiel der ersten fünfzehn, zwanzig Minuten an und erzielten den verdienten Ausgleich. Hamza Aliou mit dem Ausgleich in der 55. Minute. Nachdem die Rübenacher einen Ball nicht klären konnten, brachte Adis Siljkovic die Linzer erneut in Führung. Das 1:2 in der 67. Minute. Rübenach versuchte auf den Ausgleich zu gehen, blieb aber weitestgehend harmlos und wurde am Ende gnadenlos bestraft. Finn Schlebusch (1:2, 88.) und Marlon Owczarak (90.+3) schraubten das Ergebnis auf 1:4. Lauer: "Der Sieg für Linz ist am Ende nicht unverdient, wenngleich er zu hoch ausgefallen ist. Wer weiß was passiert wäre, hätten wir statt Pfosten und Latte ins Tor getroffen. Wir müssen aus dem Spiel und unseren Fehlern lernen und die richtigen Schlüsse ziehen."

SG Mülheim-Kärlich : TuS Kirchberg 3:2 (2:1)

Nach den drei Pflichtspielniederlagen zuletzt hat die SG Mülheim-Kärlich am Freitagabend endlich wieder einen Sieg einfahren können.

Die Mannschaft von Nenad Lazarevic siegte knapp, aber hochverdient gegen den TuS Kirchberg. "Das wichtigste ist der Sieg. Das zählt am Ende. Nachdem wir eine Zeitlang brauchten um ins Spiel zu kommen haben wir es ab der 15. Minute gut gemacht." Und so fielen auch gleich zwei Treffer für die SG.

Daniel Aretz Lupfer über Kirchbergs Keeper Tizian Christ zum 1:0 (23.), sieben Minuten später traf Kalle Steinmetz in seiner unnachahmlichen Weise zum 2:0 für Mülheim (30.). Mit der ersten Chance der Kirchberger der 2:1-Anschlusstreffer. Tim Müller mit dem 2:1, drei Minuten vor der Halbzeit.

Lazarevic: "Das war ein Wirkungstreffer. Nach drei Niederlagen in Serie kriegen wir gleich mit dem ersten Schuss des Gegners wieder ein Gegentor. Da gingen erst einmal die Köpfe runter." In der Pause war Lazarevic mehr als Psychologe, denn als Trainer gefragt. "Sie durften keine Angst haben. Das habe ich ihnen gesagt. Wenn die Angst erst einmal in die Beine fährt, verlierst du das Spiel." Die Ansprache schien zu fruchten, Mülheim hatte nun wieder mehr vom Spiel und verzeichnete gute Gelegenheiten, das dritte oder vierte Tor zu machen.

Das nächste Tor jedoch erzielten die Hunsrücker. Nico Wilki mit dem 2:2 eine Viertelstunde vor Schluss, Marc Reifenschneider im Tor der SG war chancenlos. Lazarevic: "Das Spiel musste lange entschieden sein, aber dann haben die Jungs so reagiert, wie ich es mir erwünscht hatte."

Kirchberg wollte die Verunsicherung nutzen und ging auf das dritte Tor - was aber am Ende schief ging.

Martin Jacobs gelang in der 83. Minute das Siegtor für die Mülheim-Kärlicher und damit der 3:2 Sieg. "Das war sehr wichtig für uns, dass wir uns am Ende nochmal aufgebäumt haben", freute sich Lazarevic nach der Partie vor 120 Fans.

FC Bitburg : SG 99 Andernach 2:4 (1:2)

Es läuft gerade richtig gut bei den Bäckerjungen. Mit dem 4:2 Auswärtssieg beim FC Bitburg erzielte man 16 von 18 möglichen Punkten aus den letzten sechs Spielen. "Die Zuschauer haben heute Abend ein gutes und schnelles Spiel mit wenig Pausen gesehen", lobte SG Trainer Kim Kossmann. Das erste Tor erzielten die Bitburger. Nach einem Abstimmungsfehler in der Andernacher Hintermannschaft nutzte Simon Floss die Gunst der Stunde und überlupfte SG Keeper Luca Bolz zum 1:0 (18.).

Nach einer klasse Kombination musste Andernachs Mike Borger nur noch den Fuß hinhalten, das 1:1 in der 37. Minute. Und es kam noch besser, als kurz vor dem Pausentee Esten die Andernacher Führung erzielte (44.). Nach einer Ecke stand Esten goldrichtig. Die verdiente Gästeführung vor nur 77 Zuschauern auf dem Bitburger Kunstrasenplatz.

Die Gäste starteten mit viel Druck in die zweite Halbzeit. Kossmann: "Drei, vier Riesenchancen vergeben wir als wir alleine vor dem Bitburger Tormann stehen. Da musste es eigentlich schon die Vorentscheidung geben." Das dritte Tor fiel dann doch. "Sven Schiffers hatte ein gutes Näschen, passt weiter auf Borger der nur noch einschieben muss", lobte Kossmann.

Bitburg kam nochmal zurück und erzielte durch Philippe Kusch den 2:3 Anschlusstreffer (66.). Danach sahen die wenigen Zuschauer Großchancen hüben wie drüben. Erst traf Bitburgs Floss den Pfosten (68.,), etwas später scheiterte Filip Reintges am Aluminium. 

Felix Sterges erwies dem FC Bitburg einen Bärendienst, als er binnen zwei Minuten zweimal Gelb sah. Ein unnötiger Platzverweis, den Andernach am Ende für sich nutzte. Wieder war es Esten, der einen Konter der Rheinstädter zum 2:4-Endstand abschloss (87.). Bereits der sechste Saisontreffer für den Neuzugang aus Oberzissen. Kossmann: "Ein verdienter Sieg. Wir haben jetzt 20 Punkte. Wir sind gerade sehr zufrieden."

SG Arzfeld : TuS Immendorf 1:0 (1:0)

Durch die 1:0 Auswärtsniederlage beim bisherigen Tabellenletzten Arzfeld hat es der TuS Immendorf verpasst, sich von der Abstiegszone abzusetzen.

Marvin Schenk war sauer: "Wir schaffen es nicht, Konstanz reinzubringen. Weder in die Leistung noch in die Ergebnisse. Das ist bitter, weil wir viel investieren." Arzfeld, mit dem Rücken zur Wand, war vor 110 Zuschauern das bissigere Team. Schenk: "Das war ein guter Fight der Heimmannschaft. Von uns war das heute einfach zu wenig. Wir haben auch kaum Möglichkeiten herausgespielt." Mentalität wollte Schenk seiner Mannschaft keinesfalls absprechen. "Das war gerade in der 2. Halbzeit in Ordnung. Dennoch war es einfach zu wenig heute. Da haben uns die Ausfälle von Marvin Weber, Lukas Claus und Andy Nicolay doch getroffen." Das Tor des Tages für die kämpferischen Eifelaner erzielte Dennis Ewen in der 44. Minute. 

Am kommenden Wochenende gastiert der Tabellenzweite Ahrweiler auf dem Dörnchen. "Vielleicht liegt uns das mehr, da sind wir nicht in der Pflicht zu siegen."

Eintracht Mendig : Eintracht Trier II 0:2 (0:1)

Am Ende war es eine verdiente Niederlage im Aufeinandertreffen der Aufsteiger. 

Dabei hatte Mendig gegen einen starken Gegner in der ersten Hälfte auf Augenhöhe gespielt. Vor allem der reaktivierte Florian Schlich zeigte vor 170 Zuschauern im Junglas-Baumaschinen Stadion, dass er nichts verlernt hat. Der 36-Jährige war nicht nur für Mendigs Trainer Damir Mrkalj der beste Mann auf dem Platz. "Die Personalnot war groß und ich wusste, dass es kein Risiko birgt, Flo spielen zu lassen", so Mrkalj.

Neben dem herausragenden Schlich war es Mendigs Keeper Robin Rohr, der die platzierten Schüsse von Alkaly Morlaye (10.) und Sufjan Mustafic (27.) entschärfte. Dazwischen forderten die Mendiger Elfmeter (22.), jedoch blieb die Pfeife von Schiedsrichter Dominik Klein stumm. Mendigs beste Chance vergab Leo Zerwas, der per Hacke eine Hereingabe von Brice Mitel nur knapp am Trierer Gehäuse vorbei setzte (31.). Kurz vor der Halbzeit gingen die Trierer in Führung. Mustafic bediente mit einem präzisen Steckpass Morlaye, der Rohr keine Chance ließ (43.) Mrkalj. "Das war sehr unglücklich, so kurz vor der Halbzeit."

War das Spiel im ersten Abschnitt ausgeglichen, so setzte sich der Regionalliga Nachwuchs in der zweiten Hälfte klar durch. Nur noch einmal wurde es brenzlig vor dem Tor der Moselaner, als ein leicht abgefälschter Schuss von Matthias Wengenroth (53.) die Latte traf. Vier Minuten später vertändelte Alexey Eberhardt leichtfertig den Ball. Morlaye ließ sich nicht bitten und stellte auf 0:2 (57.) "Danach habe ich ein Aufbäumen vermisst. Wir waren tot, da kam gar nichts mehr von uns. Es ist bezeichnend, dass ein fast 37-jähriger, der über drei Jahre nicht mehr Rheinlandliga spielte, heute unser bester Mann war", ärgerte sich Mrkalj. Trier indes schaukelte die Partie locker über die Zeit und siegte am Ende verdientermaßen.

SG Schneifel : SV Laubach 4:3 (2:0)


Weltmeister Andy Brehme soll mal den Satz gesagt haben "Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß." Ob der Satz nun vom leider Gottes viel zu früh verstorbenen 1990er-Weltmeister gestammt hat oder nicht, genauso dürften sich am Samstagabend die Fußballer des SV Laubach und deren Trainer Tobias Jakobs gefühlt haben.

Laubach schaffte es beim Tabellenvierten aus einem 0:3 dank einer großartigen Leistung ein 3:3 zu machen, am Ende standen die Vulkaneifler nach dem Tor von Jan Pidde in der 88. Minute einmal mehr mit leeren Händen da.

Von Beginn an sahen die 150 Zuschauer in Auw eine stürmische Gästemannschaft. "Schneifel klärt zweimal auf der Linie, danach köpfen wir an die Latte. Und im Gegenzug machen die das 1:0", seufzte Jakobs. Jan Pidde mit dem 1:0 für die Hausherren. Das Tor gab dem SG Scheifel sichtlich Auftrieb und so erhöhte Dans Darius Sprüds mit einem sehenswerten Freistoß auf 2:0 (41.). Ein Sonntagsschuss am Samstagabend so Jakobs.

Und auch beim dritten Tor der SGS hatten die Laubacher Pech. "Wir haben die große Chance auf den Anschlusstreffer. Erst hält Koziol, danach hilft ein Schneifler Abwehrbein auf der Linie. Und im direkten Gegenzug fällt das 3:0." Simon Reetz schien mit dem dritten Tor für klare Verhältnisse zu sorgen, sein Distanzschuss schlug einhaltbar ein (49.). Laubach gab sich nicht geschlagen. Luca Münnich (52.) und Lars Oster (56.) verkürzten innerhalb weniger Minuten auf 3:2. Und als Ole Conrad einen Elfmeter zum 3:3 versenkte (74.) war zumindest ein Punkt zum Greifen nah.

Als die Laubacher auf das Siegtor gingen, konterte Schneifel eiskalt. Pidde war es, der mit seinem zehnten Saisontor den Spielverlauf auf den Kopf stellte. Den ersten Schussversuch hielt Jonas Landen, den Abpraller stocherte der großgewachsene Stürmer irgendwie über die Linie.

Jakobs: "Ich weiß nicht, was wir verbrochen haben, dass wir so ein Spiel verlieren. Das war sicher das fünfte oder sechste Mal diese Saison. Aber es hilft nichts. Wir müssen einfach weitermachen."

Ahrweiler BC : SV Rot-Weiß Wittlich 1:1 (1:1)

Die beiden Topteams der Liga trennten sich am Sonntagnachmittag vor 693 Zuschauern in Bad Neuenahr mit 1:1 Unentschieden.

ABC Trainer Mike Wunderlich sprach nach der Partie von einem insgesamt gerechten Unentschieden. "Wittlich hatte in der ersten Hälfte leichte optische Vorteile. In der zweiten Hälfte waren allerdings wir die klar bessere Mannschaft."

In der ersten Halbzeit sahen die zahlreichen Zuschauer ein Spiel mit wenigen Torchancen - aber auch die beiden einzigen Treffern der Partie.

Mohannad Saed brachte die Ahrstädter nach einer halben Stunde in Führung. Kevin Wetschorek passte den Ball zu Saed der zur umjubelten Führung traf.

Vier Minuten vor der Halbzeit der Ausgleich. Wittlich fing eine unsaubere Aktion des ABC ab und am Ende war es Christopher Bibaku, der zum 1:1 traf.

In der zweiten Hälfte machte der ABC viel Druck, während sich Wittlich in der eigenen Hälfte einigelte und auf Kontersituationen hoffte. 

Die gefährlichen Spitzen der Wittlicher waren leer, Ahrweiler hatte mehr zuzusetzen. Einige Male hatte das Gros der knapp 700 Zuschauer schon den Torschrei auf den Lippen. Ricardo Schuh Abranches (55.), Thomas Idel (57.) und zweimal Tobias Reuter (84., 90.+5) hätten mit etwas mehr Fortün den Siegtreffer erzielen können. Auf der anderen Seite hatte man Glück, dass der eingewechselte Alexander Klein in der Nachspielzeit aus kürzester Distanz nur den Pfosten traf.

Und so endete das Spitzenspiel mit einem durchaus gerechten 1:1 - Unentschieden.

Die weiteren Spiele:
  • FV Morbach : VfB Wissen 2:1
  • SpVgg Wirges : SG Hochwald 5:4