In einem packenden Fußballwochenende sicherten sich Mülheim-Kärlich und Ahrweiler wichtige Heimsiege, während Andernach in einem hochdramatischen Spiel ein 4:4-Unentschieden gegen den Tabellenführer Schneifel erzielte. Metternich erlebte eine 0:3-Niederlage in Wirges, unterstrichen durch eine enttäuschende Chancenverwertung, und die Partie zwischen FSV Trier-Tarforst und TuS Immendorf endete torlos, was den Abstiegskampf für beide Teams verschärft.

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Tag der offenen Tür beim 4:4 von Andernach gegen Schneifel - Immendorf trotz Tarforst ein Unentschieden ab - Wichtige Heimsiege für die Spitzenteams aus Mülheim-Kärlich und Ahrweiler - 0:3 Klatsche von Metternich in Wirges


SG 99 Andernach – SG Schneifel 4:4 (2:2)

Ein wildes Spiel sahen die rund 100 Fans am Freitagabend auf dem Andernacher Kunstrasenplatz.

Acht Tore, zwei Platzverweise und Spannung bis zur letzten Sekunde. Die SG 99 konnte dem Favoriten und Tabellenführer alles abverlangen.

SG 99 Coach Kim Kossmann ordnete die Partie ein: "Ein komisches, ein wildes Spiel. Und mit etwas mehr Glück hätten es sogar drei Punkte werden können. Aber ich bin zufrieden. Ein Punkt gegen den Tabellenführer ist gut, daran wollen wir in den nächsten Spielen anknüpfen."

In der 10. Spielminute gingen die Andernacher in Führung. Hannes Lutz mit dem 1:0 in der 10. Minute. Die Gäste schlugen zurück. Nach einem weiten Einwurf stellte Jan Pidde auf 1:1 (34.) Nur fünf Minuten später die Führung für die Eifelaner. Michael Zemmes mit dem 1:2 (39.) Kein Tiefschlag für Andernach, die drei Minuten später in Person von Nils Wambach ausglichen. (42.). Unmittelbar vor der Halbzeitpause sah Schneifels Niclas Biesen nach einem groben Foul die Rote Karte (45.+5)

Nicht minder spannend und unterhaltsam war der zweite Spielabschnitt. Andernach´s Hannes Lutz mit seinem zweiten Treffer des Abends zum 3:2 (56.) das nur zwei Minuten später Schneifels Philipp Bauer mit dem 3:3 wieder egalisierte. Nils Wambach (4:3, 66.) mit der neuerlichen Andernacher Führung. Und wer weiß wie es gekommen wäre, hätte Schiedsrichter Tim Steffens aus Manderscheid Andernachs Dschabrailow nicht für ein harmloses Foul mit Gelb-Rot des Feldes verwiesen. So kam Schneifel wieder besser ins Spiel und am Ende auch zum verdienten Unentschieden. Jan Pidde war es, der zum Endstand von 4:4 traf. 

FSV Trier-Tarforst – TuS Immendorf 0:0

Am Ende weder Fisch noch Fleisch für beide Teams. Vor 86 zahlenden Zuschauer auf dem Tarforster Kunstrasenplatz war es ein weitestgehend ausgeglichenes Spiel. Torben Kühl-Decker, Trainer der Immendorfer mit seiner Analyse. "Ein gerechtes Unentschieden meiner Meinung nach. Chancen, Ballbesitz oder Zweikämpfe. Es war ausgeglichen." Am Ende beim Blick auf die Tabelle fast zu wenig für den Aufsteiger. Kühl-Decker: "Es ist in Ordnung das wir in Tarforst gepunktet haben. In der aktuellen Situation helfen uns aber nur Siege, um aus dem Tabellenkeller zu kommen." Ähnlich sah es Tarforst Cheftrainer Holger Lemke. "„Wir haben leider diesen Arbeitssieg verpasst und mussten uns somit wieder mit einem 0:0 gegen diese Mannschaften anfreunden. Man hat gemerkt – dass für beide Mannschaften eine Menge auf dem Spiel stand. Für uns – sowie auch für Immendorf war es ein enorm wichtiges Spiel. Dennoch denke ich – dass wir einen Tick besser im Spiel waren und auch am Ende die besseren Chancen notiert haben. Sicherlich wäre Sieg für uns besser und wichtiger gewesen – aber letztendlich müssen wir ein Unentschieden mitnehmen“, betont Chef-Trainer Holger Lemke auf der Homepage des FSV.

So schaut man in Immendorf bereits jetzt auf das Derby gegen Mülheim-Kärlich am kommenden Wochenende. 

Ahrweiler BC – SG Hochwald 3:2 (3:1)

Der Ahrweiler BC hat seine Hausaufgaben gemacht und den Abstand auf Tabellenführer Schneifel (4:4 in Andernach) verkürzen können.

Vor 140 Zuschauern in Heimersheim gingen die Gäste nach sieben Minuten in Führung. Tim Thielen schockte die Ahrstädter mit der frühen Führung und hätte wenig später fast nachgelegt, als sein Schuss nur knapp das Ziel verfehlte. Gehörte die Anfangsphase den Gästen, so konnte der ABC sich nach einer halben Stunde befreien. Nach einer Balleroberung im Mittelfeld bediente Almir Porca Paul Bermel, der zum umjubelten Ausgleichtreffer traf (35.). Vier Minuten später die Führung der Ahrstädter. Eine scharfe Hereingabe "klärte" Hochwalds Maximilian Hoffmann unglücklich zum 2:1.

Und wiederum vier Minuten später sorgte Goalgetter Almir Porca mit seinem 26. Saisontor für die 3:1 Halbzeitführung.

Die Gäste suchten in der zweiten Hälfte ihr Glück in der Offensive und setzten dem Ahrweiler BC zu. Wieder war es Tim Thielen, der es mit dem 3:2 Anschlusstreffer noch einmal spannend machte (69.) Am Ende schaukelten die Hausherren den knappen Erfolg über die Zeit und feierten einen schwer umkämpften Arbeitssieg.

SG 2000 Mülheim-Kärlich – FSG Ehrang 1:0 (0:0)

Mit dem 1:0 im Verfolgerduell feierte die SG Mülheim-Kärlich einen gelungen Start ins neue Jahr. Die ersatzgeschwächten Mülheimer trafen auf einen starken Gegner. Trainer Nenad Lazarevic hatte aus der personellen Not einige Umstellungen vornehmen müssen, die seine Mannschaft gut umsetzte.

So entwickelte sich vor 120 Zuschauern ein intensives Spiel. Elfmeter forderten die Gäste in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit, als Moosakhani seinen Gegenspieler aus Ehranger Sicht elfmeterreif foulte. Für Schiedsrichter Fohr zu wenig, er ließ weiterspielen.

In der 68. Minute entschied sich am Ende das spannende Spiel. Ehrangs Spielertrainer Fabio Fuhs beging ein Handspiel im eigenen Sechzehner. Rot für Fuhs und Elfmeter für Mülheim-Kärlich. Ein Fall für Kalle Steinmetz, der sich die Chance nicht entgehen ließ. 1:0 für die SG 2000 in der 69. Spielminute. Sein 16. Saisontreffer.

Zehn Minuten später war die personelle Überzahl wieder dahin. Lauro Männchen sah die Ampelkarte. Trotz einiger Chancen hüben wie drüben blieb es am Ende beim 1:0 für Mülheim-Kärlich in einem packenden und am Ende hektischen Rheinlandligaspiel.

SpVgg EGC Wirges – FC Germania Metternich 3:0 (2:0)

Auch ein Tag nach dem Abstiegsfight in Wirges konnte es Metternichs Trainer Leo da Sousa noch nicht so richtig fassen.

Was seine Mannschaft beim Gastspiel im Westerwald an Chancen vergeben hatte, ging nicht mehr auf die sprichwörtliche Kuhhaut. "Wirges hatte die deutlich bessere Chancenverwertung als wir. Das war am Ende ausschlaggebend." so der Nachfolger von Patrick Kühnreich.

In einer an sich ereignisarmen Anfangsphase lud Metternich die Hausherren förmlich zum Tore schießen ein. Da Sousa: "Zwei Flanken die wir schlecht verteidigen, zwei Tore." Noah Klein (18.) und Cedric Höber (20.) mit der schnellen 2:0 Führung für die EGC, mustergültig bedient von Marcel Horz. Glück hatten die Glas-Chemiker, als Metternichs Tim Niemczyk in der 35. Minute nur den Pfosten traf.

Der FCM blieb im Angriff zwar stets gefährlich, machte aber aus den sich bietenden Großchancen keine Tore. Alleine dreimal stand Kubilay Toumpan frei vor dem Wirgeser Torwart, dreimal scheiterte er. "Was uns fehlt ist ein typischer Neuner der diese Dinger macht." haderte da Sousa mit der an diesem Nachmittag ungenügenden Chancenverwertung. Wie es geht zeigte auf der anderen Seite ausgerechnet Jonas Simek, über lange Jahre Leistungsträger der Germanen. Mit dem 3:0 in der 54. Minute machte Simek den Sack zu. Nach einem langen Einwurf von Horz stand er goldrichtig.

Aber auch nach dem dritten Gegentreffer hatten die Metternicher ausreichend Chancen ins Spiel zurück zu kommen, blieben aber vor dem Tor der Wirgeser zu ungefährlich. 

"Am Ende haben wir ganz vorne eine Qualitätsfrage." so da Sousa. "Wir werden das Spiel aufarbeiten und versuchen, es am kommenden Wochenende gegen Tarforst besser zu machen."

Die weiteren Spiele:

TuS Kirchberg – Spfrd. Eisbachtal 1:3

FSV Salmrohr – FV Morbach 1:1

SG HWW N´rossbach – RW Wittlich 0:1

VfB Wissen – SG Malberg 0:0