Die Deichstadtvolleys des VC Neuwied 77 haben ihr Testspiel in der Sporthalle des Rhein-Wied- Gymnasiums gegen den Ligakonkurrenten LiB „Ladies in Black“ Aachen mit 1:3( 21:25, 28:26, 20:25, 22:25) verloren, konnten sich aber nach Ende der hochklassigen Partie des kräftigen Applauses der anwesenden Fans gewiss sein.

Neuwied |

Die Deichstadtvolleys des VC Neuwied 77 haben ihr Testspiel in der Sporthalle des Rhein-Wied- Gymnasiums gegen den Ligakonkurrenten LiB „Ladies in Black“ Aachen mit 1:3( 21:25, 28:26, 20:25, 22:25) verloren, konnten sich aber nach Ende der hochklassigen Partie des kräftigen Applauses der anwesenden Fans gewiss sein.

„Das war unser bisher bestes Testspiel“ stellte ein sehr zufriedener Headcoach Tigin
Yağlioğlu klar.

Nach einer bisher beeindruckenden Testspiel-Serie mit vielen Erfolgen hat die Mannschaftsleitung die Qualität der Gegner immer höher angesiedelt und traf nun am Wochenende erstmals auf einen Konkurrenten aus der ersten Bundesliga. Dass die Volleyballerinnen aus Neuwied letztlich nach etwas mehr als 100 Minuten den erfahrenen Gästen aus der Lebkuchen-Stadt Aachen unterlegen waren, lag einfach an ein paar Dingen, die ein Team nach über vierzehn Jahren Zugehörigkeit zur Liga besser macht als ein komplett neu aufgestelltes mit vielen jugendlichen Talenten.

„Neuwied hat eine prima Spielanlage an den Tag gelegt“, analysierte Aachens Trainer Stefan Falter lobend, stellte
aber die Frage, ob sich der VCN gegen starke Blocks über eine gesamte Spieldauer
durchsetzen kann.

Schon der erste Punkt war hart umkämpft, ging über ein Dutzend Abwehr- und Angriffsaktionen und Neuwied hatte das bessere Ende für sich. Nach dem 8:8 Gleichstand verschaffte sich der Gast eine kleine Führung, die bis zum Satzende bestand hatte. Der zweite Durchgang wurde für die Deichstadtvolleys und ihre Fans zum Highlight
der Begegnung. Da schenkten sich beide Teams absolut nichts. Starke Abwehraktionen begeisterten ein ums andere Mal und eine muss man besonders herausheben: Beim Stand
von 15:17 wurde von Neuwieds Libera Klara Single ein schier unerreichbarer, harter egnerischer Angriffsball angenommen, der, wäre die Dachkuppel nicht geschlossen
gewesen, die Halle verlassen hätte. Als der Ball aber wieder zurück auf die Neuwieder Seite des Feldes kam, donnerte Linkshänderin Sina Stöckmann diesen zum 16. Punkt für ihre Mannschaft auf die andere Seite des Netzes. Die 100 Zuschauer standen Kopf. Der Satz blieb spannend und über 22:22, 24:24, 26:26 schafften die Gastgeberinnen den
Satzausgleich. In dieser Phase sollte sich herausstellen, dass Kapitänin Sina Fuchs, die eben ihren 30. Geburtstag feiern konnte, in allen Situationen, die sie betrafen, großartige

Übersicht bewies. Beste Chancen „Publikumsliebling“ zu werden, hat auch die finnische Nationalspielerin Yasmine Madsen, deren Angriffsbälle zeitweise nicht abzuwehren waren.
Aachens Zuspielerin Ashley Evans und die unbändig emotionale Lara Davydovas sorgten über weite Strecken des dritten Satzes für den gewissen Unterschied, weil sie clever und
trickreich die Luft aus der Partie nahmen. Auch wenn sich das Team der Deichstadtvolleys immer wieder bravourös einen Punkt nach dem anderen erkämpfte und dabei, wie man so schön sagt, meistens auf Augenhöhe agierte, nahmen die Ladies in Black den Sieg mit auf die Heimfahrt. Neuwieds Laura Berger, die erst gegen Schluss eingesetzt wurde sieht ihre Mannschaft zurzeit in einer sehr intensiven, körperlichen Phase:

„Wir trainieren Kraft und Ausdauer, das ist ganz schön anstrengend. Hinzu kommt auch noch mein Fernstudium, aber
ich schaffe das schon.“

„Das ist für ein junges Mädel nicht so einfach“, bestätigt ihr Trainer, der nach dem letzten Ballpunkt ein positives Fazit zog: „Das war eine
Riesenherausforderung und wir konnten wichtige Erkenntnisse aus diesem Zusammentreffen mit dem Ligakonkurrenten ziehen. Meine schon mehrfach
ausgesprochene These hat sich auch heute bestätigt: Wir werden jeden Tag besser, sind aber noch nicht gut genug.“

Die nächste Aufgabe der Deichstadtvolleys hört sich da ja schon fast wie ein wenig Urlaub an. Zu einem Gastspiel mit Übernachtung fährt das Team am kommenden Dienstag nach
Frankreich. Fünfzig Kilometer hinter der luxemburgischen Grenze trifft die Mannschaft auf den neunten der letzten Saison, den Terville Florange OC.
 

Mannschaftsaufstellung: Berger, Broekstra, Carla Fuchs, Pia Fuchs, Sina Fuchs, Kettenbach, Stöckmann, Madsen, vom Schemm, Single, Sendner;

Trainer: Tigin Yağlioğlu