Wie schon im Februar diesen Jahres gelingt dem Regionalligisten aus Koblenz der Sieg den hohen Favoriten aus Offenbach.

Koblenz |

Sie haben es wieder getan – wie schon am 11. Februar dieses Jahres. Der FC Rot-Weiss Koblenz hat in der Fußball-Regionalliga Südwest den hohen Favoriten Kickers Offenbach bezwungen. Damals wie heute lautete der Endstand 1:0 für die „Elf vom Deutschen Eck“.

Diese Liga ist einfach eng. Die Ergebnisse jede Woche zeigen, dass jede Mannschaft jede andere schlagen kann – und auch hoch, und auch manchmal unverdient. Aber unverdient oder verdient gibt es in unserer Liga nicht. Hier muss man sich 90 Minuten lang wehren gegen einen dominanten Gegner wie es der OFC heute war. Wir haben diesen Fight von der ersten Minute angenommen. Das mussten wir, denn sonst hätten wir keine Chance gehabt. Das ist etwas Besonderes für uns, das nehmen wir mit, das saugen wir auf, das macht Spaß. - Oliver Reck (Trainer FC Rot-Weiss Koblenz)

Spaß bereitete Reck die gute, aufopferungsvolle Abwehrarbeit seiner Mannschaft, die sich mit ihrem Einsatz in der einen oder anderen brenzligen Situation auch das nötige Quäntchen Glück verdiente. Und natürlich der Siegtreffer durch Thilo Töpken. Der Angreifer hatte vor einer Woche bereits in Kassel getroffen, diesmal machte sein Treffer den Unterschied. Nach einem Abschlag von Torwart Tim Kips fiel der Ball Töpken vor die Füße, der allein aufs OFC-Tor zulief und aus 16 Metern in bester Vollstrecker-Manier einschob (51.).

Der Gast vom Bieberer Berg war wenig überraschend die spielerisch deutlich bessere Mannschaft mit viel mehr Ballbesitz und durchaus guten Einschussgelegenheiten durch den Zweitliga-erfahrenen Ex-Dresdener Philipp Hosiner und den früheren Hamburger Bundesliga-Angreifer Törles Knöll. Der Rest der Kickers-Bemühungen sah so aus: Flanken, die keinen Abnehmer fanden, oder Distanzschüsse, die harmlos waren oder das RWK-Tor verfehlten.

Koblenz tauchte vor dem Kasten von David Richter so gut wie überhaupt nicht auf, ehe Töpken einnetzte – die Rot-Weissen zogen aus einem Minimum an Chancen den optimalen Ertrag. In Rückstand liegend, brachte Gästetrainer Alexander Schmidt für den in der Vorsaison von den Koblenzern ausgeliehenen Jakob Lemmer sowie Dominik Wanner in Person von Ronny Marcos und Semir Saric zwei frische Kräfte. Mit diesem Duo agierten die Hessen offensiver, aber sie brachten keine zwingenden Aktionen auf den Weg.

Wir sind mit unseren 14 neuen Spielern erst seit sieben Wochen zusammen. Ich glaube man konnte heute und auch schon in den Spielen zuvor erkennen, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden. - Oliver Reck (Trainer FC Rot-Weiss Koblenz)

Sein Offenbacher Kollege Alexander Schmidt hatte sich die Partie auf dem Oberwerth anders vorgestellt. Nach der Auftaktniederlage gegen Aufsteiger Wormatia Worms sowie dem Heimsieg über die Reserve der TSG 1899 Hoffenheim wollten die Kickers unbedingt nachlegen. Dieser Plan ging nicht auf, sodass Koblenz in der Tabelle zumindest bis zum kommenden Wochenende vor Offenbach liegt.

Wir bleiben am Boden und stellen uns auf die nächste schwierige Aufgabe in Walldorf ein, wo der Gegner wieder versuchen wird, uns aus den Schuhen zu spielen. - Oliver Reck (Trainer FC Rot-Weiss Koblenz)

Alexander Schmidt konnte seine Enttäuschung derweil nicht verbergen:

Das war ein sehr bitterer Nachmittag für uns. Wir haben bis zum Gegentor ordentlich Fußball gespielt. Bemängeln können wir, dass wir nicht durchschlagskräftig genug waren, um die zahlreichen Hereingaben zu verwerten. Der letzte Willen fehlte, den Ball über die Linie zu drücken. Wir wussten, dass Koblenz gut im Umschalten ist, und hatten uns in der Pause vorgenommen, geduldig zu bleiben. Leider kam es so, dass wir beim Gegentor nicht gut ausgesehen haben. Danach waren wir vom Kopf her niedergeschlagen. Wenn man so dominant ist und dann in Rückstand gerät, dann macht das etwas mit einem. - Alexander Schmidt (Trainer Kickers Offenbach)

Daten und Fakten zum Spiel:

Koblenz: Kips – Weidenbach, Adewole, Regäsel – Lihsek (73. Limani), Guthörl (75. Ike), Maroudis, Kouadio, Afamefuna – Töpken, Stark (90.+5 Buckesfeld)
Offenbach: Richter – Vetter (24. Onangolo), Zieleniecki, Breitenbach, Wanner (54. Marcos) – Derflinger, Jopek, Hosiner, Garcia – Lemmer (54. Saric), Knöll (74. Hermes)
Schiedsrichter: Fabian Reuter (Heidelberg)
Zuschauer: 1280
Tor: 1:0 Thilo Töpken (51.)