Kurz, aber schön: Die Stöffelmaus-Tour bringt E-Bike-Besitzer nicht nur problemlos auf die Westerwaldhöhen sondern führt auch weit hinein in die Kultur- und Industriegeschichte des Nistertals. Herrliche Ausblicke wechseln mit tiefen Einblicken

Kurz, aber schön: Die Stöffelmaus-Tour bringt E-Bike-Besitzer nicht nur problemlos auf die Westerwaldhöhen sondern führt auch weit hinein in die Kultur- und Industriegeschichte des Nistertals. Herrliche Ausblicke wechseln mit tiefen Einblicken.

Die Stöffelmaus-Tour beginnt am Bahnhof Nistertal-Bad Marienberg (P 1). Die Tour ist nach einem einzigartigen Fossilienfund benannt. Den fossilen Abdruck der Stöffelmaus können wir später im Stöffel-Park bewundern. Doch bis dahin ist es noch ein Stück. Die ersten fünf Kilometer sind eine perfekte Einrollstrecke und verlaufen eben durch das Nistertal.

Hinter Erbach zieht sich der Radweg in Nähe der L 281 entlang des Naturschutzgebiets Nisteraue. Am Ortsrand von Korb geht es über die Nisterbrücke (P 2) und die L 281 (Achtung Gefahrenstelle!) hinweg in Richtung Waldrand. Dort verlassen wir das Tal der Nister und beginnen den fast 7 km langen Anstieg auf den Gräbersberg. Die Höhendifferenz beträgt rund 230 Meter. Hier macht sich ein E-Bike bezahlt. Fernab von allem Trubel führt der Radweg sanft ansteigend im schattenspendenden Mischwald bergauf.

Wir passieren Dehlingen und Alpenrod, wo sich das Zufahrtssträßchen auf den Gräbersberg anschließt. Es ist für den Verkehr freigegeben, so dass wir mit Autos und Motorrädern rechnen müssen. Im Anstieg über die freie Hochfläche lohnt sich nach einem Parkplatz (Ausschilderung Wasser-Erlebnis-Pfad) einAbstecher in nordöstlicher Richtung zur ehemaligen Tongrube Böhmsfund (P 3). Der See beeindruckt mit seiner milchig-türkisen Farbe.

Zurück an der Abzweigung folgt der Schlussanstieg auf den Gräbersberg (P 4). Die schmale Spannbetonröhre ist kein optischer Leckerbissen, dafür ist die Rundumsicht von dem Aussichtsturm grandios. Nachdem wir den Panoramablick ausgiebig genossen haben, setzen wir die Fahrt über die Hochfläche auf der alten Poststraße fort. Wir passieren die Ortschaft Lochum. Der Radweg begleitet die L 303 bis zu einer Weggabelung, an der wir einen Abstecher über die Straße hinweg zur 150 Meter entfernten Wiedquelle (P 5) unternehmen können.
Auf ebener Strecke führt die Stöffelmaus-Tour anschließend durch ein Waldgebiet nach Rotenhain. Dort lohnt sich ein Abstecher zu der nur 200 Meter vom Radweg entfernt gelegenen Alten Burg (P 6) zu Rotzenhahn. In Bellingen zweigen wir in das Quellgebiet der Hornister (P 7) ab. Wir streifen Stockum-Püschen und haben eine herrliche Fernsicht in Richtung Bad Marienberg. Das nächste Ziel ist der wenige Meter vom Radweg entfernte 17 Meter hohe Aussichtsturm Stockum-Püschen (P 8). Dieser liegt direkt an der Hangkante und bietet einen eindrucksvollen Blick auf das Basaltabbaugebiet und das Gelände des Stöffel-Parks.  (P 9), dem wir zum Abschluß der Tour einen Besuch abstatten. Der Stöffel-Park ist ein international bedeutender Fossilienfundort, in dem 25 Millionen Jahre Erdgeschichte lebendig werden. In den Ablagerungen des Maarsees ist die berühmte Stöffel-Maus gefunden worden. Bergab geht es danach nach Büdingen, ehe unsere Runde am Bahnhof Nistertal-Bad Marienberg (P 1) endet.

Fazit:
Eine Rund-Tour der Extraklasse mit besonderem Erlebnisfaktor. Am Ende genug Zeit für den Besuch des Stöffel-Parks einplanen. Ein E-Bike erleichtert den langen Anstieg auf den Gräbersberg.

Buchtipps:
traumtouren – E-Bike & Bike, Bände 1 bis 7, jeweils 15 perfekt ausgearbeitete Sonntagstouren mit ausführlichen Infos, Einkehrtipps, übersichtlichen Karten, aktuellen GPS-Daten und einfacher Anfahrts-Navigation mit dem Smartphone per QR-Code. Die Kurzbeschreibung stammt aus Band 6 „Westerwald“, 14,95 Euro. www.ideemediashop.de

 Länge: 28,9 km
Dauer: 2h 25 min
Höhenmeter: 500 m
Anspruch: Mittel

Start/Ziel: Bahnhof Nistertal-Bad Marienberg
Anfahrt: A 3 bis Ausfahrt 40 Montabaur, B 255 und L 281 bis Nistertal, durch Büdingen zum Bahnhof.