Die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig (SPD) hat sich mit den Schulgemeinschaften und örtlichen Verantwortlichen über den Stand des Wiederaufbaus ausgetauscht.

Ahrtal |

Knapp zwei Jahre ist die verheerende Flutkatastrophe im Ahrtal nun her, der die Lebens- und Lernorte von Kindern und Jugendlichen zerstört und der Schul- und Kitalandschaft massiv zugesetzt hat. Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig war gestern zu einem erneuten Besuch im Ahrtal.

An immer mehr Stellen sehen wir aber nun, dass der Wiederaufbau voranschreitet. Dabei geht es nicht um die bloße Wiederherstellung des Alten, vielmehr nehmen die Menschen vor Ort die Zukunft in den Blick, wie das Projekt „Bildungslandschaften im Viertel“ in Sinzig zeigt. Das Engagement aller Beteiligten hier vor Ort ist nach wie vor eindrucksvoll und hat meinen höchsten Respekt. - Dr. Stefanie Hubig (Bildungsministerin Rheinland-Pfalz)

An mehreren Standorten tauschte sie sich mit den Schulgemeinschaften und örtlichen Verantwortlichen über den Stand des Wiederaufbaus aus. Die Ministerin besuchte zunächst die Grundschule Sinzig, bei der das Kellergeschoss so stark beschädigt wurde, dass es kernsaniert werden musste. Zudem mussten die mit der Realschule plus gemeinsam genutzte Sporthalle und Mensa saniert werden. Die Sporthalle wird noch im Laufe des Jahres eingeschränkt wieder in Betrieb genommen werden, für die Mensa wird es noch in diesem Jahr eine Übergangslösung bis zur voraussichtlichen Fertigstellung des Neubaus 2025 geben. Anschließend besuchte die Ministerin das Rhein-Gymnasium Sinzig in unmittelbarer Nähe. Auch hier musste das Kellergeschoss entkernt, die Stromversorgung in den unversehrten Stockwerken sichergestellt, eine neue Heizungstechnik eingebaut und die Sporthalle renoviert werden. Alle Arbeiten schreiten voran, die Sporthalle soll zum Beginn des neuen Schuljahres wieder für den Sportunterricht genutzt werden.

Ebenfalls zum neuen Schuljahr soll das Modellprojekt „Bildungslandschaften im Viertel“ beginnen. Das Projekt wurde im Sommer 2022 bei einer Zukunftswerkstatt ersonnen, die auf Initiative der Jugendhilfe als Folge von Pandemie und Flut stattfand. Gemeinsam hatten verschiedene Schulen, die Verwaltung und das Haus der offenen Tür Sinzig (HoT) das Konzept erarbeitet. Schule wird dabei als offene Bildungslandschaft verstanden, die den gesamten Lebensraum in Sinzig nutzen möchte. Begünstigt wird das Projekt durch die räumliche Nähe der Schulen (Barbarossaschule, Regenbogenschule, Rhein-Gymnasium, Janusz-Korczak-Schule), der drei Kitas der Stadt sowie Vereine und (Jugend-)Einrichtungen wie das Haus der offenen Tür. Beispielsweise soll es schulartübergreifende Angebote am Nachmittag geben, alle Stellen eng vernetzt werden, die Übergänge von Kita zu Schule, Schule zu Schule und Schule in den Beruf besser gestaltet werden.

Bemerkenswert ist zum einen, dass die Idee aus den Schulgemeinschaften heraus entwickelt wurde, und zum anderen, wie das Projekt den starken Zusammenhalt im Ahrtal zum Ausdruck bringt und ihn gewiss positiv beeinflussen wird. Wir haben ‚Bildungslandschaften im Viertel‘ deshalb gerne in unsere Initiative ‚Schule der Zukunft‘ aufgenommen, vielleicht kann das Modell auch für andere Orte als Vorbild dienen. - Dr. Stefanie Hubig (Bildungsministerin Rheinland-Pfalz)

Zum Abschluss ihres Besuchs im Ahrtal ging es für die Ministerin in die katholische Kita St. Mauritius in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Diese ist derzeit in einer Containeranlage auf einem ehemaligen Bolzplatz untergebracht. Neben dem Austausch über den Wiederaufbau stand hier das Thema Fachkräftegewinnung im Mittelpunkt: Die Motive der Fachkräftekampagne „Werde Erzieherin oder Erzieher“ des Landes werden in Kitas in Rheinland-Pfalz aufgenommen, mit realen pädagogischen Fachkräften und Kita-Kindern. Teile der neuen Motive wurden nun in der Kita fotografiert, um auch das Ahrtal und seine Kitas sichtbar zu machen, um vor allem aber die Möglichkeit zu schaffen, mit Motiven von vor Ort für die Arbeit vor Ort zu werben und so die Kitas im Land bei der Personalgewinnung zu unterstützen.

Die Fachkräftekampagne ist ein wichtiger Baustein, um Erzieherinnen und Erzieher im Beruf zu halten, neue zu gewinnen und so gute Betreuungsangebote in unseren Kitas zu sichern. Damit sie authentisch ist, lassen wir die Kita-Teams sowie die Kinder sprechen. Ich danke der Kita ganz herzlich, dass sie bereit ist, uns Einblicke in ihren Alltag zu gewähren, die dabei entstandenen Motive mit uns gemeinsam in das ganze Land zu tragen und so wortwörtlich zum Gesicht für ihren Beruf zu werden. Auch den Eltern, die hier mitgewirkt haben, gilt mein ganz herzlicher Dank. - Dr. Stefanie Hubig (Bildungsministerin Rheinland-Pfalz)

Bereits kurz nach der Flut waren Ministerin Dr. Stefanie Hubig sowie Staatssekretärin Bettina Brück vor Ort und sind seitdem immer wieder hier gewesen.

Es ist uns wichtig, dass wir uns regelmäßig ein Bild der Lage machen, mit den Menschen in Austausch kommen, darüber sprechen, wie der Wiederaufbau läuft, wo es gut läuft und wo noch Nachsteuerungsbedarf herrscht. Wir werden Sie weiterhin nicht vergessen und im regelmäßigen Austausch mit Ihnen bleiben. - Dr. Stefanie Hubig (Bildungsministerin Rheinland-Pfalz)