Am heutigen Sonntag, dem 13. Februar, bestimmt die Bundesversammlung die Nachfolge von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.

Berlin |

Alle fünf Jahre wählt die Bundesversammlung das Deutsche Staatsoberhaupt. Der Amtsinhaber Frank-Walter Steinmeier würde gerne wiedergewählt werden. Einmal ist dies laut Verfassung möglich. Doch wie setzt sich die Bundesversammlung eigentlich zusammen? Und wer fordert Steinmeier bei der Wahl heraus? Wer hat die besten Chancen? aktuell4u klärt auf.

Bei der Wahl des Deutschen Staatsoberhaupts ist eine absolute Mehrheit notwendig. Dies bedeutet, dass einer der Kandidaten mindestens fünfzig Prozent der Stimmen erreichen muss. Gewählt wird das Staatsoberhaupt von der Bundesversammlung. Doch wie setzt sich die Bundesversammlung zusammen?

Die Zusammensetzung der Bundesversammlung

Die Bundesversammlung besteht aus allen Bundestagsabgeordneten und genauso vielen Vertreterinnen und Vertretern der Bundesländer. In diesem Jahr resultiert daraus eine Anzahl von 1472 Personen. Jedes Bundesland darf eine unterschiedliche Menge an Vertreterinnen und Vertretern schicken. Dies hängt von der Einwohnerzahl des jeweiligen Bundeslandes ab. Wer genau geschickt wird, bestimmen die Landtage, weshalb viele Landtagsabgeordnete teil der Bundesversammlung sind. Es kann aber auch jede in Deutschland wahlberechtigte Person aufgestellt werden. Deshalb werden oft Menschen vorgeschlagen, die sich sehr für die Gesellschaft eingesetzt haben. So nahmen in den letzten Jahren immer mehr Prominente an der Wahl teil. Auch morgen werden unter anderem diese berühmten Persönlichkeiten dabei sein, die von folgenden Parteien berufen wurden:

  • SPD: Leon Goretzka, Klaas Heuer-Umlauf, Dietmar Bär, Roland Kaiser, Özlem Türeci, Sophie Passmann
  • CDU/CSU: Hansi Flick, Angela Merkel, Edmund Stoiber, Kristina Vogel, Bernd Stelter
  • Bündnis 90/Die Grünen: Alexander Gerst, Christian Drosten, Christian Streich, Igor Levit
  • FDP: Dieter Nuhr
  • Die Linke: Ricardo Lange, Lady Bitch Ray
  • Freie Wähler: Alexander Hold
Drei Männer und einer Frau – Die Kandidaten im Überbilck

Frank Walter-Steinmeier: Der 66-jährige Jurist und ehemalige Bundesaußenminister und Kanzlerkandidat der SPD ist Amtsinhaber und auch Favorit auf die Wiederwahl. Steinmeier tritt als gemeinsamer Kandidat von SPD, Grünen, FDP und CDU/CSU an. Ihm wurde während seiner Amtszeit oft vorgeworfen, zu diplomatisch zu agieren und dass seine Reden zu wenig Emotionalität beinhalten. Allerdings könnte auch das als Stärke ausgelegt werden.

Gerhard Trabert: Der 65-jährige Arzt und Sozialarbeiter ist ein parteiloser Kandidat, der jedoch von der Linkspartei unterstützt wird. Als mobiler Arzt hilft Trabert denen, die durch das soziale Sicherheitsnetz fallen. Seine Kandidatur soll die Lage der Schwächsten verbessern.

Max Otte: Der 57-jährige Wirtschaftswissenschaftler wurde als Kandidat der AfD präsentiert. Dies sorgte für einen politischen Skandal, da Otte eigentlich Parteimitglied der CDU ist. Für den Präsidentschaftskandidat war dies jedoch kein Problem. Die CDU hat eine Parteiausschlussverfahren eingeleitet.

Stefanie Gebauer: Die 41-jährige Astrophysikern ist Parteimitglied bei den Freien Wählern und geht auch für diese ins Rennen. Gebauer ist nicht nur die jüngste Kandidatin, die je für das Amt kandidiert hat, sie wäre auch die erste Frau als Deutsches Staatsoberhaupt. Dies steht auch im Fokus ihrer Kampagne. Die Rolle der Frauen soll gestärkt werden. Außerdem möchte Gebauer die Menschen in der Pandemie wieder einen.