Im Kampf um die Aufstiegsplätze setzte die TuS Koblenz gegen die Zweitvertretung des 1. FC Kaiserslautern ein deutliches Zeichen.

Koblenz |

Die TuS Koblenz hat die Tabellenführung der U21 des 1. FC Kaiserslauterns mit einem unterhaltsamen 4:2-Heimsieg beendet und pirscht sich weiter an die Spitzenplätze heran. Dabei drehte die Mannschaft von TuS-Trainer Michael Stahl einen 1:2-Pausenrückstand trotz früher Verletzung von Torschütze Lukas Tuchscherer noch in einen verdienten Sieg.

Vor 1.380 Zuschauern, darunter auch Koblenz Oberbürgermeister David Langner und die ehemaligen TuS-Spielern Brenny Evers und Jean Pierre Rubio Sanchez, erwischten die Schängel den besseren Start. Bereits in der neunten Minute setzte Innenverteidiger Damir Grgic zu einem beherzten Vorstoß an und bediente Dylan Esmel auf der linken Seite. Esmel entwischte seinem Gegenspieler und brachte den Ball scharf in die Mitte. Igor Blagojevic verpasste zunächst, doch Lukas Tuchscherer stand goldrichtig und netzte am langen Pfosten zur frühen Führung ein. Doch die Freude der Schängel währte nicht lange: Nur wenige Minuten später verletzte sich Tuchscherer nach unglücklichem Zweikampf am Rücken und musste ausgewechselt werden. Für ihn wurde Leon Hysenaj ins “kalte Wasser” geworfen.

Doch auch nach dem Verletzungsschock blieb die TuS am Drücker: Erst scheiterte Kapitän André Mandt mit einem Volleyschuss aus 18 Metern (26.), dann bediente Esmel den startenden Linksverteidiger Karim Zeghli, doch FCK-Keeper David Schwingel war einen Schritt schneller (28.).

Mitten in die Koblenzer Drangphase hinein fiel dann der Ausgleich. Marcel Wingender leistete sich einen Ballverlust, Ben Reinheimer narrte die TuS-Defensive und flankte butterweich von rechts auf Mika Haas, der per Kopf vollendete (31.). Ein Musterbeispiel, weshalb die Offensive der Roten Jungteufel mit unglaublichen 73 Toren in 17 Spielen die Beste der Liga ist. Zeitgleich war dies der erste Abschluss auf das TuS-Tor.

Nur vier Minuten später hätte die TuS erneut in Führung gehen können, doch Felix Könighaus wurde nach sehenswertem Angriff über Esmel und Blagojevic im letzten Moment am Fünfmeterraum gestört (35.). Stattdessen schlug der FCK erneut eiskalt zu: Erst parierte TuS-Keeper Michael Zadach noch souverän gegen Haas (42.), doch nur Sekunden später war er machtlos. Maddox Stadel, der bis 2021 noch für die TuS-Jugend spielte, entwischte nach Diagonalball von Marius Bauer TuS-Verteidiger Daniel von der Bracke und traf frei vor Zadach zum 1:2-Pausenstand (43.). Die Schängel steckten nicht auf und kamen mit viel Schwung aus der Kabine. Denn nur 15 Sekunden nach Wiederanpfiff glich der eingewechselte Hysenaj mit einem traumhaften Lupfer von der Strafraumgrenze ins lange Eck aus. Schwingel im Kasten der Gäste wähnte sich ohne jede Abwehrchance.

Und es kam noch besser für die Heimelf: In der 52. Minute führte Kapitän André Mandt einen Freistoß auf der linken Seite blitzschnell kurz aus. Felix Könighaus nahm den Steilpass auf und flankte in den Fünfmeterraum, wo gleich zwei Lauterer verpassten. Im Fünfmeterraum lauerte Igor Blagojevic, der erst zu Wochenbeginn wieder zur Mannschaft gestoßen war. Der Angreifer hatte der TuS zuvor zwei Monate wegen fehlender Genehmigungen gefehlt, doch davon war ihm nichts anzumerken. Im Fallen über die Linie stocherte er den Ball zum vielumjubelten 3:2 aus TuS-Sicht über die Linie.

Die Gäste aus Kaiserslautern fanden nur selten Mittel, die fortan kompakte Koblenzer Defensive in Verlegenheit zu bringen. Mehr als ein Distanzschuss von David Schramm, der deutlich über das Tor ging, sprang nicht heraus (62.). Stattdessen legten die Schängel nach: Eine Ecke von Mandt köpfte Innenverteidiger Grgic am zweiten Pfosten zum vorentscheidenden 4:2 ein. 

Auch in der Schlussphase dann das gleiche Bild. Kaiserslautern mühte sich mit viel Ballbesitz, jedoch wenig Ertrag ab. Vereinzelte Halbchancen und ungefährliche Abschlüsse aus der Distanz waren die Folge.

So blieb es beim hochverdienten 4:2-Erfolg für die Schängel, die den fünften Sieg in Folge gegen den FCK-Nachwuchs unter Dach und Fach brachten. Durch den Sieg schließt die TuS zur Spitzengruppe im Kampf um den Regionalliga-Aufstieg weiter auf. Während Tabellenführer Schott Mainz mit 47 Punkten aus 18 Spielen derzeit das Maß aller Dinge in der Liga bildet, trennen Platz zwei bis vier lediglich vier Punkte. Kaiserslautern weist 44 Zähler auf, Pirmasens ist Dritter mit 42 Punkten (bei einem ausstehenden Nachholspiel) und die TuS befindet sich nun mit 40 Punkten zumindest in Lauerstellung auf Platz vier. 

Zwei Spiele stehen für die TuS in diesem Kalenderjahr noch auf dem Programm: Am Samstag, den 30. November, geht es um 14:00 Uhr zum Auswärtsspiel beim FV Engers. Zum Jahresabschluss empfangen die Schängel dann am Samstag, den 07. Dezember, um 14:00 Uhr den SV Viktoria Herxheim im Stadion Oberwerth.

Für die TuS Koblenz spielten:
Zadach - Yaman, von der Bracke, Grgic, Zeghli - Tuchscherer (20. Hysenaj), Wingender, Blagojevic (59. Yeboah), Mandt (81. Brahaj), Könighaus - Esmel

Für den 1. FC Kaiserslautern II spielten:
Schwingel - Gibs, Miftari, Bouda, Haas - Muth (59. Schramm) - Zor, Bauer,Reinheimer (69. Prokopchuk), Stavridis (69. Nauth) - Stadel

Schiedsrichter: Maximilian Fischer (Namborn)

Tore:
1:0 Lukas Tuchscherer (9.)
1:1 Mika Haas (31.)
1:2 Maddox Stadel (43.)
2:2 Leon Hysenaj (46.)
3:2 Igor Blagojevic (52.)
4:2 Damir Grgic (67.)

Zuschauer:
1.380

Besondere Vorkommnisse:
Keine