Die Folgesanierungsarbeiten nach dem Güterzugunfall in Niederlahnstein am 30. August 20202 gehen weiter. Bis zu 90.000 Liter ausgelaufenen Diesels müssen noch aus dem Boden entfernt werden. Dies ergibt ein Gutachten der ECOS Umwelt Nord, Gesellschaft für technischen und wissenschaftlichen Umweltschutz mbH, das die Deutsche Bahn (DB) nach dem Unfall in Auftrag gegeben hat.
Bei der Entgleisung waren mehrere mit Diesel beladene Kesselwagen umgestürzt und ausgelaufen. Als Sofortmaßnahme hatte die DB den Boden auf einer Fläche von 2.400 m² bis in eine durchschnittliche Tiefe von 3,5 Meter ausgetauscht. 50 bis 60 Prozent des ausgetretenen Diesels wurden damit entfernt. Um die restliche Menge Diesel zu beseitigen und den Untergrund zu reinigen, kombiniert die DB nun mehrere technische Verfahren. So soll beispielsweise die Injektion von Bakterien oder Sauerstoff den Abbau des Diesels beschleunigen. Weiter absinkender Diesel wird über spezielle Sanierungsbrunnen abgeschöpft. Klares Ziel dabei: Der Schutz des Grundwassers. Die Grundwasserqualität wird deswegen permanent kontrolliert.
Die bisherigen Kontrollmessungen haben keine Belastung des Grundwassers mit Diesel festgestellt. Sollte Diesel zum Grundwasser durchdringen, wird das Wasser abgepumpt und mit Aktivkohle gereinigt. Die Umweltverträglichkeit der Maßnahmen hat dabei höchste Priorität.
Bei der Entgleisung waren mehrere mit Diesel beladene Kesselwagen umgestürzt und ausgelaufen. Erste Schätzungen gingen von 100.000 Litern ausgelaufenen Diesels aus. Das heute vorgelegte Gutachten zeigt, dass mit knapp 180.000 Litern deutlich mehr Diesel aufgelaufen war, als zunächst angenommen. Die Untersuchungen zur Unfallursache sind noch nicht abgeschlossen. Die Boden- und Grundwassersanierungsarbeiten werden noch bis zu sieben Jahre lang andauern.