Unter dem Motto „Gemeinsam den Frieden stärken“ zeichnet Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am 7.Mai 2021 im Schloß Bellevue in Berlin drei Frauen und drei Männer mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland aus.
Die Ehrung erfolgt zum 76.Jahrestag des 8.Mai 1945, an dem der zweite Weltkrieg in Europa endete und Deutschland und Europa vom Nationalsozialismus befreit wurden.
Die Geehrten, so das Bundespräsidialamt, hätten sich in herausragender Weise für die Erinnerungsarbeit engagiert, die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus gefördert und sich für ein tolerantes Miteinander in der Gesellschaft und für die Verständigung in Europa eingesetzt.
Zu diesen Persönlichkeiten gehört auch der Koblenzer Django Heinrich Reinhardt. Er stammt aus einer der bekanntesten Jazzfamilien Europas und aus einer Familie, die als Sinti in der NS-Zeit verfolgt war. Bereits als junger Mann erlebte er, wie die Musik Kulturen zusammenführen und Vorurteile überwinden kann. Daraus wurde seine eigene Lebensaufgabe. Er ist als Musiker, der in diesem Jahr sein 5o-jähriges Bühnenjubiläum feiert und als engagierter Mensch aktiv. So hat er u.a. den Verein Django Rienhardt Kultur und Beratung gegründet, um Sinti und Roma zu helfen und zu unterstützen. Seit einigen Jahren ist er der Integrationsbeauftragte des Landes Rheinalnd-Pfalz für die Sinti und Roma. Die soziale und gesellschaftliche Einbeziehung seiner Landsleute in die deutsche Gesellschaft ist seine Aufgabe.
Django Reinhardt ist Mitglied der Lagergemeinschaft der KZ-Gedenkstätte Ravensbrück. Sein Wirken geht weit über das Bemühen um Sinti und Roma hinaus. Der Musiker ist in vielem ein Teil sozialer Arbeit in Koblenz und der Region. Seine Heimat Koblenz ist der Ausgangspunkt für sein Wirken und das seiner Familie, auch seiner Kinder und Brüder. Mit ihrem Einsatz für andere bauen sie Brücken. Der Bundespräsident würdigt nun dieses außergewöhnliche Engagement.