Im Jahr 2022 verzeichneten die Hochschulen in Rheinland-Pfalz einen Anstieg der 'Einser-Abschlüsse' auf 28 Prozent, während die Anzahl der endgültig nicht bestandenen Prüfungen sank, möglicherweise beeinflusst durch die angepassten Prüfungsmodalitäten während der Corona-Pandemie.

Rheinland-Pfalz |

Im Jahr 2022 haben in Rheinland-Pfalz rund 28 Prozent der knapp 24.000 Teilnehmenden an einer Hochschulprüfung ihre Abschlussprüfung mit der Note „sehr gut“ bzw. „ausgezeichnet“ bestanden. Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems mitteilt, stieg der Anteil der „Einser-Abschlüsse“ gegenüber 2012 um etwa neun Prozentpunkte.

Demgegenüber sank der Anteil der Prüfungsteilnehmenden, die ihre Abschlussprüfung endgültig nicht bestanden haben, von acht Prozent in 2012 auf knapp fünf in 2022. Insbesondere zwischen 2019 und 2022 wurde ein deutlicher Rückgang der nicht bestandenen Abschlussprüfungen verzeichnet (minus 51 Prozent). Es ist zu vermuten, dass dies auf kulante Prüfungsmodalitäten in Folge der Coronamaßnahmen zurückzuführen ist.



Nachholeffekt: Absolventenzahl wächst
 


Die Mehrzahl der Hochschulen verzeichnete im Sommersemester 2022 höhere Absolventenzahlen als im Vorjahressommersemester. Insgesamt 15 der 22 rheinland-pfälzischen Universitäten und Hochschulen meldeten einen Zuwachs erfolgreicher Absolventinnen und Absolventen. Insbesondere an den Universitäten Koblenz-Landau (plus 410) und Mainz (plus 190) sowie an der Hochschule Koblenz (plus 170) stieg die Zahl der erfolgreich abgeschlossenen Hochschulprüfungen deutlich. Der Anstieg ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass viele Studierende im Kontext der Coronamaßnahmen ihren Studienabschluss verschoben haben bzw. verschieben mussten.



Beliebtestes Abschlussfach: Betriebswirtschaftslehre
 



Die meisten Erstabschlüsse gab es in der Betriebswirtschaftslehre (740), gefolgt von Germanistik/Deutsch (640) und Psychologie (520) sowie dem Verwaltungshochschulabschluss „Polizei/Verfassungsschutz“ (465), der zur Ausübung des Polizeidienstes qualifiziert. Ein weiterführender Hochschulabschluss wie zum Beispiel der Masterabschluss wurde ebenfalls am häufigsten in der Betriebswirtschaftslehre (580) erlangt. Mit jeweils deutlichem Abstand folgten die Grundschulpädagogik/-bildung (470), Psychologie (320) und Medizin (220).