Die Stadt Neuwied fördert den Einsatz von Balkon-Photovoltaikanlagen mit einem Zuschuss von 100 Euro für Hausbesitzer und Mieter, um die Nutzung erneuerbarer Energien zu steigern und die Energiekosten der Bürger zu senken.

Neuwied |

Ob am Balkongeländer, im Garten oder auf dem Dach: Wer Zuhause eine häufig sonnenbeschienene Fläche hat, kann dort unkompliziert ein sogenanntes Balkonkraftwerk aufbauen, in der Folge selbst Energie produzieren und so auf Sicht viel Geld sparen. Attraktiv - und künftig für Hausbesitzer wie Mieter in der Stadt Neuwied sogar noch attraktiver. Denn die Stadt Neuwied bezuschusst private Käufer solcher Photovoltaikanlagen ab sofort mit jeweils 100 Euro.

Details zum Förderprogramm

Wie der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung auf Vorschlag der Verwaltung beschlossen hat, werden zwei Fördertöpfe mit jeweils 19.000 Euro eingerichtet – einer für Haus-Eigentümer und einer für Mieter. Die jeweiligen Genehmigungen sollen nach den gleichsam verabschiedeten Richtlinien zügig erteilt und ausgezahlt werden. 

Politische Perspektiven auf die Energiewende

„Wir wollen den Ausbau der erneuerbaren Energien in Neuwied fördern. Aber wenn wir von Energiewende sprechen, dann ist das für viele Bürger eher abstrakt und weit weg. Deshalb wollen wir sie mitnehmen und ihnen eine echte Teilhabe ermöglichen“, betont Oberbürgermeister Jan Einig. Und während Beigeordneter Ralf Seemann vor allem unterstreicht, dass jeder Bürger mit einer PV-Anlage einen wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leisten kann, weist auch er auf die wirtschaftlichen Vorteile hin: „Sie können hier ganz konkret profitieren. Rechnen Sie es sich einmal durch. Das lohnt sich wirklich“, appelliert er und verweist darauf, dass die Preise für Photovoltaikmodule in den vergangenen Monaten merklich gesunken sind.

Auf der anderen Seite stehen die schwierig zu berechnenden Energiepreise, von denen Sie sich damit ein stückweit unabhängig machen können.

- Ralf Seemann

Staatliche Unterstützung und Haushaltssicherung

Neuwieds Klimaschutzmanagerin Julia Frimmersdorf sieht das ganz genauso. Deshalb hat sie sich dafür eingesetzt, dass die Förderung der Balkonkraftwerke für Privathaushalte in das „Kommunale Investitionsprogramm Klimaschutz und Innovation“ – kurz: KIPKI – des Landes aufgenommen wird. Da dafür die Genehmigung aus Mainz zwischenzeitlich vorliegt, sind die Zuschüsse zu 100 Prozent gedeckt und belasten den ohnehin angespannten Haushalt der Stadt nicht.