Die Geothermie bietet uns eine fast unendliche Energiequelle die konstant und klimaneutral ist. Risiken und Gefahren hindern den Fortschritt dieser Technolgie im Vergleich zur Wind- und Sonnenkraft, doch überwiegt am Ende der Nutzen für die Menschen?

Die Geothermie bietet uns eine fast unendliche Energiequelle, die konstant und klimaneutral ist. Risiken und Gefahren hindern den Fortschritt dieser Technolgie im Vergleich zur Wind- und Sonnenkraft, doch überwiegt am Ende der Nutzen für die Menschen?

Eine unendliche Energiequelle, die uns unabhängig von Windstärke und Sonnenstrahlung konstant mit Wärme versorgen könnte: Die Geothermie. Direkt unter unseren Füßen liegt eine Wärmequelle, die noch für die nächsten viereinhalb Milliarden Jahre Wärme ans Weltall abgibt und für uns komplett CO2-neutral wäre. Island versorgt bereits 90% ihrer Haushalte mit der Wärme unserer abkühlenden Erde, doch der europäische Durchschnitt sieht dagegen eher bescheiden aus. Die Technologie ist mit Risiken verbunden und Unfälle hindern den Fortschritt. 

Wie können wir diese Energie nutzen?

Es gibt die oberflächennahe Geothermie, bei der die Erdwärme in der Tiefe von bis zu 400 m genutzt wird und mithilfe einer Wärmepumpe für Haushalte zum Erhitzen von Wasser oder Heizung bereitgestellt wird. Der Vorteil ist: Ab einer Tiefe von 50 bis100 Meter bleibt die Temperatur übers ganze Jahr unverändert. Für großflächige Energieversorgung benötigt man allerdings die tiefe Geothermie. Im Prinzip wird hierbei erhitztes Wasser aus der Tiefe hochgepumpt, dessen thermische Energie entzogen wird, woraufhin das abgekühlte Wasser zurück in die Tiefe geleitet wird. Eine Alternative ist das „Hot-Dry-Rock-Verfahren“ bei dem kühles Wasser in die Tiefe gepumpt wird und bei heißen Gesteinen Risse entstehen, die sich dann mit dem Wasser füllen. Danach ist das Prinzip ähnlich wie bei dem ersten Verfahren.

Unfälle verlangsamen die Entwicklung

Die Idee klingt erstmal vielversprechend: Konstante Energie, die uns unabhängig vom Wetter mit Wärme versorgt, klimaneutral ist und so gut wie unendlich zu gebrauchen ist. Leider ist das Ganze nicht komplett problemfrei. Die Suche nach einem geeigneten Ort für eine Geothermie-Anlage bringt hohe Investitionskosten mit sich und im Falle einer fehlgeschlagenen Bohrung gibt es aktuell keine Fündigkeitsversicherung, welche die Kosten ersetzt. Ebenfalls lassen sich Schäden an der Umgebung nicht ausschließen, so wurde beispielsweise durch eine Geothermie-Bohrung in Südkorea das zweitstärkste dokumentierte Erdbeben des Landes ausgelöst, bei dem 135 Menschen verletzt wurden. In Staufen wurde der mittelalterliche Ortskern mit Rissen durchsetzt, wobei viele alte Gebäude unersetzbar beschädigt wurden.

 

In der Geothermie liegt viel Potenzial

In einer Studie des Umweltbundesamts im Jahr 2010 wurde der Geothermie ein hohes Potenzial als erneuerbarer Energielieferant zugeschrieben. Mit den richtigen Frühwarnsystemen und Sicherheitsmaßnahmen können laut Experten, Schäden an der Umgebung vermieden werden. Der Anteil von erneuerbaren Energien am Wärmeverbrauch ist in Deutschland nur 15,6 % im Jahr 2020. Hier ist also noch eine Menge Potenzial zum Ausbau gegeben und genau dort kann die Geothermie gut eingreifen. Aktuell geht die Geothermie im Vergleich zur Solarkraft und Windenergie auf dem politischen Radar unter und erhält nicht die Förderungen und Aufmerksamkeit, die nötig wären, um das Potenzial voll auszuschöpfen.