Es kostet viel, man kommt nicht weit und man kann es nirgendwo laden. Der Rattenschwanz an Vorurteilen den Elektroautos nach sich ziehen ist lang. Wir schauen uns an, was tatsächlich stimmt und warum ihr in 10 Jahren sehr warscheinlich selber eins fahren werdet. 

Es kostet viel, man kommt nicht weit und man kann es nirgendwo laden. Der Rattenschwanz an Vorurteilen den Elektroautos nach sich ziehen ist lang. Wir schauen uns an, was tatsächlich stimmt und warum ihr in 10 Jahren sehr warscheinlich selber eins fahren werdet. 

Sind Elektroautos wirklich umweltfreundlich?

Die Umweltfreundlichkeit von Elektroautos hängt davon ab, woher der Strom kommt, mit dem sie geladen werden und dem Energieaufwand bei der Herstellung. Da der Anteil von erneuerbaren Energien weiter steigt und fossile Brennstoffe immer weiter abgebaut werden, verbessert sich damit die CO2-Bilanz der E-Mobilität. Vor allem mit Blick auf den kompletten Lebenszyklus sind Elektroautos deutlich grüner als Benziner oder Diesel. Ein meist unbeachteter Aspekt ist die Reduzierung des Geräuschpegels, der nicht nur Menschen, sondern auch Tiere schont.

Kosten Elektroautos nicht viel mehr als herkömmliche Wagen?

Beim Kauf eines Elektroautos gibt es aktuell eine Prämie von bis zu 9000 Euro. Trotzdem ist der Anschaffungspreis meist noch teurer als für Diesel oder Benziner. Die Technik allerdings entwickelt sich fort und es werden immer günstigere Herstellungsmethoden, vor allem für die teuren Batterien gefunden.  Mit Blick auf die steigenden Spritpreise und den steuerlichen Förderungen können sich die Kosten im Laufe des Lebenszyklus wieder ausgleichen.

Mit Elektroautos kommt man nicht weit, oder?

Viele Hersteller bieten mittlerweile Reichweiten von 500 bis 600 Kilometern an. Dass diese Zahlen von vielen Faktoren abhängen, wird allerdings meistens unter den Teppich gekehrt. Der Stromverbrauch hängt stark von der Verkehrslage ab, sowie von den Außentemperaturen und der sonstigen Stromnutzung. Viele Tests zeigen stark abweichende zurückgelegte Entfernungen zu den angegebenen Werten. Auch wenn sich die Lage verbessert hat, existiert hier noch viel Luft nach oben. Ihr kennt es sicher von eurem Handy: Nach einer Weile sinkt die Akkukapazität und genauso ist es auch mit Elektroautobatterien, was vice versa Einfluss auf die maximal zurücklegbare Entfernung hat. Nach einer Studie des Bundesverkehrsministeriums legen Menschen in Städten durchschnittlich nur 22 Kilometer pro Tag zurück und auf dem Land 37. Für die meisten würde also auch ein Elektroauto vollkommen ausreichen, ohne sich Sorgen machen zu müssen.

Tanken bleibt größtes Problem

Die Ladeinfrastruktur hinkt momentan noch am meisten zurück. In Deutschland gibt es 45.000 öffentliche Ladestationen, davon sind aber nur 6500 Schnellladestationen. Oft ist es schwierig diese Stationen zu finden, sie sind defekt oder man braucht spezielle Kundenkarten der Betreiber, um diese zu bedienen. Selten wird einem vor dem Bezahlvorgang ein Preis angezeigt und vor allem bei langen Reisen ist man auf Zuverlässigkeit angewiesen. Förderungen für eigene Wallboxen waren zwar versprochen, wurden aber wegen zu hoher Nachfrage zeitweise ausgesetzt. Immerhin hat die Bundesregierung den Bau von neuen Ladestationen in Auftrag gegeben und eine Ladesäulenverordnung verabschiedet, womit Betreiber an ihren Stationen eine gängige kontaktlose Zahlung per Debit oder Kreditkarte anbieten müssen.

Elektroautos kommen um jeden Preis

Nach Plänen der EU sollen ab 2035 nur noch CO2-neutrale Fahrzeuge zugelassen werden. Schon vorher könnte es zu einer Neuzulassungssteuer und höheren CO2 Preisen kommen. Die Infrastruktur ist momentan noch ausbaufähig und leidet an einer verspäteten Initiative der Politik. Doch verbesserte Technologie und steuerliche Entgegenkommen machen die E-Mobilität immer attraktiver. Für die Bundesregierung ist klar: Ohne den Umstieg auf Elektroautos, können wir unsere Klimaziele nicht erreichen.