Nachhaltigkeit bedeutet, ein Stück des menschlichen Egoismus abzuwerfen und für die künftigen Generationen eine Welt zu erhalten, in der sie die selben Chancen haben können wie wir auch. Glaubt ihr, dass ihr über euren Komfort springen und nachhaltig leben könnt?

Nachhaltigkeit bedeutet, ein Stück des menschlichen Egoismus abzuwerfen und für die künftigen Generationen eine Welt zu erhalten, in der sie die selben Chancen haben können wie wir auch. Glaubt ihr, dass ihr über euren Komfort springen und nachhaltig leben könnt?

Bauer Josef wohnt auf seiner Farm, seit er ein kleiner Junge war. Er hat mit seinem Opa und seinen Vater gemeinsam die Apfelbäume gepflückt und die Kühe gemolken. Die Bäume, so erzählte ihm sein Opa damals, stünden dort schon seit über 100 Jahren. Es waren nicht dieselben, wie damals noch, sondern immer, wenn ein Baum starb, wurde ein neuer dafür angepflanzt und es waren nie weniger als zu Opas eigener Kindheit. Bauer Josef hat sich stets vorgenommen, seine Kühe gut zu behandeln, sodass sie ihm immer eine neue Generation von Tieren schenken würden und für seine eigenen Enkel pflanzte er jedes Apfelbäumchen direkt wieder nach, damit er auch mit ihnen gemeinsam weiter Früchte pflücken konnte. Das Prinzip der Nachhaltigkeit ist fest in uns verankert, doch wenn uns die Verantwortung dafür aus den eigenen Händen genommen wird, schauen wir über die Ausbeutung unserer Heimat Erde leichtsinnig hinweg.

Die drei Säulen der Nachhaltigkeit

Ökologie, Ökonomie und Soziales sind die drei Grundpfeiler der Nachhaltigkeit. Die ökologische Nachhaltigkeit beschreibt einen Verzicht von uns Menschen auf die Ausbeutung unserer Natur und der natürlichen Ressourcen unserer Erde. Die soziale Nachhaltigkeit beschreibt die Chancengleichheit aller Menschen auf der Erde und das Streben nach diesem nie erreichbaren Ziel. Die ökonomische Nachhaltigkeit wünscht sich ein Wirtschaftssystem, bei dem die Chancen und die Lebensqualität der zukünftigen Generationen nicht unter unserer eigenen liegt und der Fokus nicht komplett auf Gewinn gerichtet ist. Bei der Gewichtung der einzelnen Säulen werden unterschiedliche Argumentationen vorgebracht. Ursprünglich ging man von einer ausgeglichenen Wichtigkeit aus, jedoch hat sich ein Modell durchgesetzt, bei der eine starke Säule die Plattform auch allein in der Mitte tragen kann. Welches Modell man am Ende bevorzugt, die Nachhaltigkeit ist am Ende die Erhaltung unserer Chancen für künftige Generationen.

 
Nachhaltig ist nicht gleich nachhaltig

Die EU-Taxonomie will die Klimaneutralität bis zur Mitte des 21. Jahrhunderts sicherstellen und dafür wird eine Finanzierung benötigt. Investitionen von Anlegern in nachhaltige Projekte werden vorausgesetzt und um das zu erreichen, werden Gas- und Atomkraftwerke als grün eingestuft und sollen eine wirtschaftliche Stärkung erhalten. Die Übergangsphase der Energiewende soll mit diesen konventionellen Energielieferanten gesichert werden und auch nur vorübergehend diese Einstufung erhalten. Die Frage nach dem Atommüll ist allerdings immer noch nicht geklärt, aber es soll bis Mitte des Jahrhunderts eine Lösung geben. Deutschland lehnt die EU-Taxonomie ab und erklärt, Atomkraft sei nicht als nachhaltige Ressource vertretbar. Die Frage stellt sich, ob man eine Ressource tatsächlich nachhaltig nennen kann, wenn sie für Millionen von Jahren ihre Umwelt unbrauchbar macht. Für Deutschland ist die Antwort darauf ein klares Nein.