Fossile Energieträger sind eine endliche Ressource die sich in dem kommenden 100 Jahren verbraucht hätte, doch mit den erneuerbaren Energien haben wir die Lösung dafür gefunden? Das ist nicht ganz richtig, denn auch hier könnte es in Zukunft zur Knappheit kommen.

Fossile Energieträger sind eine endliche Ressource und mit den erneuerbaren Energien haben wir die Lösung dafür gefunden? Das ist nicht ganz richtig, denn auch hier könnte es in Zukunft zur Knappheit kommen.

Die Energiewende soll nicht nur unser Klima entlasten und die globale Erwärmung verlangsamen, sondern auch die schwindenden fossilen Energieträger ersetzen. Die steigende Erdbevölkerung hat dafür gesorgt, dass unsere Ressourcen schnell aufgebraucht werden und mit dem Umstieg auf erneuerbare Energien hat man gehofft, die Lösung gefunden zu haben. Doch auch wenn die Energiequelle endlos ist, warnen Experten vor einer Ressourcenknappheit beim Bau der Infrastruktur.

Seltene Mineralien werden knapp

Die Internationale Energieagentur (IEA) hat eine Studie veröffentlicht, in der sie den Bedarf an seltenen Ressourcen von herkömmlichen Energieproduzenten und Erneuerbaren vergleicht. Das Ergebnis zeigt, dass beispielsweise Elektroautos sechsmal so viele Minerale brauchen wie ein Auto mit Verbrenner. Bei Windkraftanlagen ist es sogar 13-mal so viel wie bei Gaskraftwerken. Batterien als Energiespeicher benötigen Mineralien wie Kobalt, Nickel, Mangan und vor allem Lithium. In den Magneten von Windkraftwerken stecken seltene Erden drin, die teuer werden können und in Photovoltaikanlagen wird Silber verwendet. Je stärker die Anfrage nach Elektromobilität und erneuerbaren Energien, desto höher werden die Preise und die Gefahr einer Diskrepanz zwischen Entwicklungsländern und Industrieländern steigt.

Schlechte Bedingungen in den Herkunftsländern

Viele der Mineralien werden aus Afrika oder China importiert und werden unter unmenschlichen Arbeitsbedingungen gefördert. Ebenfalls fließen in den Abbauländern größtenteils noch fossile Energien durch die Stromnetze und somit beeinflusst das auch unsere CO2-Bilanz, die wir eigentlich reduzieren wollen. Aktuell erfahren unsere Energiepreise ungewohnte Höhen, was beispielsweise an Risikozuschlägen durch Konflikte in den betroffenen Ländern liegt. Dasselbe Problem kann auch bei Mineralien für Batterien und nachhaltige Kraftwerke passieren und bei der steigenden Nachfrage könnte es zu Engpässen kommen. Beispielsweise kommen 70% des globalen Kobaltbestands aus der Demokratischen Republik Kongo und wenn es zu Handelssperren oder Konflikten kommt, liegt unsere Handyindustrie brach. Experten warnen davor, die Energiewende in rasantem Tempo anzutreiben, ohne den Zugang zu kritischen Mineralien sicherzustellen.

Experten fordern Richtlinien für Recycling

Im Vergleich zu Erdgas oder Braunkohle, können die Mineralien in Batterien nach dem Ende des Lebenszyklus wieder verwendet werden. Experten fordern deshalb von der Politik Regulationen, die das Recycling von Photovoltaikanlagen, Autobatterien oder Windkraftanlagen vorschreiben. Aktuell wird der teure Elektroschrott teilweise ins Ausland verkauft und nicht wieder in die Industrie eingebunden. Einerseits die Herstellung von neuer Technologie effizienter gestalten, aber auch einen Ressourcenkreislauf schaffen, sind die nächsten Herausforderungen für die Energiebranche und die Politik.