Die erste Goldmedaille für Deutschland, bedeutet auch Gold für Rheinland-Pfalz.

Tokio/Bad Breisig |

Es ist die erste Goldmedaille für Deutschland bei den Olympischen Spielen in Tokio. Am Morgen des 27.Juli 2021 hat Ricarda Funk die Goldmedaille im Kanuslalom gewonnen. Vor der Spanierin Maialen Chourrat und der Australierin Jessica Fox. Natürlich ist es für die 29 jährige Ricarda Funk, die aus Bad Breisig stammt für den Kanuclub Bad Kreuznach startet, der größte Erfolg ihres Lebens.

Und das ist die sportliche Geschichte der Ricarda Funk:

Am 3.Juni 2o18 hat sie in überragender Weise in Prag die Europameisterschaft im  Kanuslalom gewonnen. Gold in der „Goldenen Stadt“. Dieser  Titel ist nicht neu für Ricarda Funk die Weltklasseathletin  vom Kanuclub in Bad Kreuznach. Europameisterin wurde sie auch 2o14 in Wien. Und Vizeweltmeisterin 2o16 in London. Silber hatte es auch bei der Europameisterschaft 2o15 in Leipzig gegeben. Und im gleichen Jahr wurde sie zur „Sportlerin des Jahres“ in Rheinland-Pfalz gewählt.

Und 2o16 gewann sie auch den Weltcup. Den Titel hätte sie gerne hergegeben für die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2o16 in Rio de Janeiro. Ausgerechnet in der Qualifikation für die Spiele klappte es nicht. Sie schaffe den Sprung nach Rio nicht.  Eine der großen Favoritinnen auf eine olympische Medaille musste zu Hause bleiben. „Das war eine bittere Erfahrung für mich, eine ganz tiefe Enttäuschung, für die ich eine lange Zeit der Verarbeitung brauchte“, erzählt Ricarda Funk.

In Bad Neunahr-Ahrweiler kam sie am 15.April 1992 zur Welt. Aus Bad Breisig ist sie, hier leben auch die Eltern und ihre Schwester. Und hier ist Ricarda Funk auch zur Grundschule gegangen, bevor sie in Sinzig das Abitur machte. In Augsburg studierte sie Medien-und Kommunikationswissenschaften.

Ihr erster Verein war der Wassersportverein Remagen. Auf dem Rhein, der Erft und der Ahr trainierte sie und hatte 2000 im holländischen Eindhoven ihr erstes Rennen. Von Remagen zog es sie dann zum RKV Bad Kreuznach, dem stärksten Kanuclub im Lande, dem Verein aus dem Thomas Schmid kommt, der Olympiasieger von 2000 in Sydney und auch Michael Senft und Andre´ Ehrenberg, die Bronzemedaillengewinner bei den Olympischen  Spielen 1996 in Atlanta.

Seit 2o11 trainiert sie im Eiskanal in Augsburg, der für die Olympischen Spiele 1972 in München entstanden war. Hier reifte Ricarda Funk endgültig zur Weltklasseathletin. Seit 2o11 ist sie auch Mitglied der Sportfördergruppe der Bundesswehr. Ihr Verein aber bleibt der RKV Bad Kreuznach.

Wenn sie nicht im Boot sitzt, mag sie Malen und Zeichnen. Zwischen Bad Breisig, Bad Kreuznach und Augsburg bewegt sie sich, eine der besten Kajak-Fahrerinnen der Welt. Die Vielseitigkeit und die spielerischen Elemente mag sie an ihrem Sport. Aus dem Paddeln auf dem Rhein ist hartes tägliches Training geworden. Dabei geht sie jeden Tag an ihre Grenzen.

Die Goldmedaille in Tokio ist das Allergrößte.

Gold für Ricarda Funk und für die Menschen an der Ahr

Ricarda Funk, frischgebackene Goldmedaillengewinnern von heute in Tokio im Kanuslalom. In Bad Neuenahr wurde sie geboren, in Remagen, wo die Familie lebt, ist sie groß geworden. Als sie am 27.Juli 2021 um 10.26 Uhr MEZ die Goldmedaille bekam, da schwang irgendwie auch der Gedanke mit, dass das nicht nur die Krönung einer großartigen Sportlerlaufbahn ist, sondern auch eine Würdigung für alle Menschen an der Ahr, die sich von der schlimmsten Naturkatastrophe, die Deutschland nach dem Krieg erlebt hat, nicht unterkriegen lassen.

Im Olympiastudio der ARD sagt sie: „Ich war in der letzten Woche oft mit meinen Gedanken in der Heimat. Das alles ist schrecklich. Der Kreis Ahrweiler ist schwer getroffen. Ich wünsche allen viel Kraft und sende sehr viel Liebe an die Ahr“.