Sie gelten als Frühlingsboten und kehren nun peu à peu in ihre Nester zurück: Etwa ein Drittel der Weißstörche hat sein Sommerquartier in Rheinland-Pfalz schon bezogen.

Rheinland-Pfalz |

Langsam füllen sich die Storchennester in Rheinland-Pfalz wieder. „Etwa ein Drittel der Population hat bereits sein Sommerquartier bezogen", sagt Jessica Lehmann vom Storchenzentrum Rheinland-Pfalz in Bornheim (Südpfalz). Zahlreiche Tiere seien allerdings noch auf dem Rückzug aus dem Süden.

Störche sind auf Thermik angewiesen

Als sogenannte Segelflieger sind Störche von der Thermik abhängig. Daher kommen sie meist in Schüben aus den Überwinterungsgebieten zurück. „Die Tiere sind auf gute Winde angewiesen", betont Lehmann. Während Störche, die in Frankreich überwintern, schon zurück sind und auch einige aus Spanien, dauere beispielsweise der Rückflug der „Senderstörchin" Sissi aus dem Senegal noch an. Sie habe ihre Reise bereits im Januar angetreten.

Ihre Bewegungen lassen sich laut Lehmann mit der App „Animal Tracker" nachverfolgen. „Es gibt täglich neue Meldungen aus Rheinland-Pfalz über die Rückkehr der Tiere", so die Expertin.

Männchen kehren zuerst zurück

In der Regel kehren die Männchen zuerst zu den Nestern zurück. Doch auch bei weiblichen Störchen gebe es Ausnahmen, sagt Lehmann. Grundsätzlich bevorzugten es Störche, in die gleichen Nester zurückzukehren. „Deshalb kann das Entfernen von Nestern die Population stark stören."

Während Störche in der Pfalz und in Rheinhessen schon länger verbreitet sind, werden die majestätischen Tiere zuletzt auch im Hunsrück, der Eifel und im Westerwald immer häufiger gesichtet. „Im Westerwald brütet seit 2021 ein Storchenpaar. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass bald weitere Störche folgen könnten", sagt Lehmann.

Die Storchenbetreuer hoffen nun auf ein ausgewogenes Wetter aus Sonne und Regen, um den Vögeln genug Nahrung zu bieten und gesunde Jungtiere zu fördern. Denn der Storch gilt laut Lehmann als sogenanntes Zeigertier, „dessen Wohlstand auf das gute Gedeihen anderer Arten hinweist".