Für Alexander Rausch von der LG Laacher See war es nach dem Ironman in Maastrich der zweite Triathlon des Jahres.

Kalmar |

Nach dem Ironman Maastricht wollte Alexander Rausch erstmal relaxen und die Saison mit ein paar kleineren Veranstaltungen im Herbst ausklingen lassen. Auf dem Weg zum Urlaub nach Schweden dachte er oft an sein letztes Rennen. Er wusste, dass zwei Wochen nach Maastricht der Ironman in Kalmar stattfinden sollte und die Anmeldung noch offen war.

Mit meinen Trainingsleistungen muss mehr drin sein. Natürlich nur, wenn das mit der Energiezufuhr funktioniert. - Alexander Rausch (LG Laacher See)

Nach Rücksprache mit seinem Coach meldete er sich an. Er wollte es nochmal wissen. Also ging es am 20. August zum Ironman Kalmar. Kalmar, bekannt für ein Ironman verrücktes Publikum, enttäuschte nicht. Was für eine Atmosphäre nach 3-jähriger Pause. Da der Triathlon nicht geplant war, hatte Rausch sein Triathlonrad nicht dabei. Zum Glück war ein guter Freund in Kalmar und lieh ihm sein Rad aus.

Die Schwimmstrecke in der Ostsee war mit mehr Wendepunkten komplizierter als in Maastricht. Es waren perfekte Bedingungen, kaum Wellengang und ca. 20 Grad Wassertemperatur. Der Kurs führte durch den Hafen an den Zuschauern vorbei. Nach 1:16 Std. waren die 3,8 km erledigt. Zufrieden mit der Zeit ging es auf den Radkurs. Zuerst nach Öland, Schwedens größter Insel, dann über die Ostsee auf der Ölandbrücke. Diese ist sonst für den Radverkehr gesperrt. Nach 120 km auf Öland ging es an den Startpunkt und den letzten 60 km auf‘s Festland. Nach 130 km kam die alte Geschichte mit der Energieaufnahme zum Tragen. Der Puls ging kontinuierlich runter und Alexander konnte keine Energie zu sich nehmen. Aufgeben ist keine Option. Wahrscheinlich lag es an dem geliehenen Rad, dass er Rückenschmerzen bekam. Nach 5:14 kam die Wechselzone und die Schmerzen wurden schlimmer.

Er haderte schon mit sich, ob er den Marathon überhaupt laufen soll. „Egal, probieren kann man ja“. Die Strecke war ein 3 Runden Kurs durch Kalmar und die Vororte. Die erste Runde ging noch gut, aber auch hier baute die Leistung ab und Runde 2 wurde mental und körperlich zur Qual. Seine Taktik war immer, an die nächste Verpflegungsstation zu kommen. Runde 3 ging es einfacher, das Ende naht. Bei km 38 schaute er erstmals auf die Uhr, um zu sehen, wie die Gesamtzeit werden wird. Da realisierte er, dass es insgesamt gar nicht so schlecht aussieht. Es waren noch 4,2 km und 24 min Zeit, um die 11 Std. zu knacken. Die läuft er locker unter 20 min. Er wollte es nicht darauf ankommen lassen.

Auf den letzten Km zurück in die Innenstadt, hieß es nur noch genießen, sich und das Publikum feiern. Gänsehaut Feeling pur – und dann kommt der rote Teppich. Der Marathon konnte mit 4:16:07 abgeschlossen werden und am Ende war es sogar eine neue persönliche Bestzeit auf der Langdistanz mit 11:02:06 Std.