aktuell4u blickt auf die Hinrunde der Oberliga zurück und wirft einen Blick in die Zukunft. Heute: FC "Blau-Weiß" Karbach.

Karbach |

Die Zielsetzung zum Saisonstart lautete Klassenerhalt. Dieser war schon im November erreicht. Dass Karbach die Qualifikation zur Aufstiegsrunde erreicht hat, muss nicht zwingend als Wunder bezeichnet werden. Die Art und Weise überraschte jedoch schon. Zurzeit belegt die Mannschaft aus dem Vorderhunsrück den zweiten Tabellenplatz.

Nach dem Ende der Amtszeit des langjährigen Trainers Torsten Schmidt startete der FC Karbach zu Saisonbeginn in eine ungewisse Zukunft. Erstmals seit 2005 nahm ein neuer Trainer auf dem Quintinsberg die Zügel in die Hand. Mit dem 30-jährigen Maximilian Junk wurde die Trainerposition zudem deutlich verjüngt. Das damit verbundene Risiko war jedoch überschaubar. Junk ist bereits seit 2011 im Verein und war in der vorangegangenen Saison die rechte Hand Schmidts als teils spielender Co-Trainer. Somit kannte er den Verein und einen Großteil der Spieler in- und auswendig. Der Saisonstart verlief furios. Mit 6:0 konnte der Lokalrivale aus Emmelshausen im Auftaktspiel geschlagen werden. Anschließend wechselten sich Sieg und Niederlage nahezu ab. Erst am 9. Spieltag gab es das erste Unentschieden gegen die TuS Koblenz. Zur Hälfte der Hinrunde lag der FC Karbach auf dem dritten Platz, elf Punkte hinter Tabellenführer Trier und sechs Punkte vor der unteren Tabellenhälfte. Nach einem weiteren Derbysieg und dem Erfolg gegen den direkten Konkurrenten aus Waldalgesheim, verlor man ganz unglücklich gegen Eintracht Trier, die sowohl das Glück als auch den Schiedsrichter auf ihrer Seite hatten. Von diesem Misserfolg angestachelt, folgten vier Spiele in Folge ohne Niederlage. Nun reichte ein Sieg gegen das Tabellenschlusslicht aus Salmrohr zum vorzeitigen Klassenerhalt. Doch ausgerechnet dann versagten die Nerven. Der FC Karbach musste sich mit 1:4 geschlagen geben, nur um den Klassenerhalt wenige Tage später beim Auswärtsspiel in Koblenz perfekt zu machen. Anschließend absolvierte die Mannschaft von Maximilian Junk kein Pflichtspiel mehr.

Nahezu über die gesamte Hinrunde war der FC „Blau-Weiß“ Karbach von Verletzungssorgen und Sperren geplagt. Umso wichtiger war die konstante Leistung von Top-Torjäger Max Wilschrey, der in 15 Spielen 15-mal traf. Auch der erst 17-jährige Jeremy Mekoma überzeugte mit guten Leistungen und acht Treffern. Somit steht am Ende der zweite Tabellenplatz. Der Rückstand auf Trier konnte auf zehn Punkte verkürzt werden und der Vorsprung zur Abstiegszone beträgt nun zehn Punkte. Nur Eintracht Trier schoss mehr Tore als der FC Karbach und nur Trier, Engers und Gonsenheim mussten weniger Gegentreffer hinnehmen.

Fragen an Karbach-Trainer Maximilian Junk:

aktuell4u: Wie bewerten Sie die Hinrunde Ihrer Mannschaft?

Maximilian Junk: Die Hinrunde hätte für uns fast nicht besser laufen können. Alle Ziele, den vorzeitigen Klassenerhalt und das Überwintern im Pokal konnten wir erreichen. Zudem sind wir mit der Art und Weise wie wir die meisten Spiele gestaltet haben sehr zufrieden. Lediglich im Hinspiel in Trier waren wir chancenlos, ansonsten konnten wir alle Spiele mindestens auf Augenhöhe gestalten und oft für uns entscheiden. Durch die Teilung der Liga in Auf- und Abstiegsrunde haben alle Mannschaften vom ersten Spieltag an direkt einen hohen Erfolgsdruck gehabt, dem wir bemerkenswert gut standgehalten haben.

aktuell4u: Was war Ihr persönliches Highlight der Hinrunde?

Maximilian Junk: Für mich persönlich ist da natürlich der 1. Spieltag, gleichbedeutend mit meinem ersten Oberligaspiel als Trainer zu nennen. Das Derby in Emmelshausen mit 6:0 zu gewinnen ist ein Start an den ich mich natürlich immer gerne zurück erinnern werde.

aktuell4u: Gibt es für Sie innerhalb der Mannschaft einen oder mehrere Gewinner der Hinrunde?

Maximilian Junk: Ich tue mich sehr schwer hier einzelne Spieler hervorzuheben. Im Verlaufe dieser Hinrunde hat ausnahmslos jeder Spieler im Kader eine positive Entwicklung genommen und konnte seinen Teil zur starken Hinrunde beitragen. Das zeigt auch der Blick auf die Verteilung der Spielzeit, die sehr ausgeglichen ist. Jeder Spieler in unserem Kader ist wichtig und es passt zwischenmenschlich aktuell unheimlich gut. Das und die qualitative Breite im Kader sind wahrscheinlich die größten Erfolgsfaktoren, weshalb ich hier auch niemanden gesondert nennen möchte.

aktuell4u: Wie sieht der Fahrplan in der Vorbereitung auf die Rückrunde aus?

Maximilian Junk: Die fußballspezifische Vorbereitung beginnt am 31. Januar. Vorher absolvieren die Spieler einen individuellen Laufplan, sodass wir in der eigentlichen Vorbereitung das Augenmerk aufs Fußballspielen legen können. Bis zu den Nachholspielen gegen Engers und Mülheim stehen 3 Testspiele gegen Cosmos Koblenz (05.02), TuS Marienborn (12.02.) und Eisbachtal (19.2) an. Nach den beiden Nachholspielen findet der letzte Test gegen Eintracht Trier (12.03) vor dem Rückrundenstart statt

aktuell4u: Gibt es personelle Änderungen in der Winterpause in Bezug auf Zu- & Abgänge?

Maximilian Junk: Unser ehemaliger Spieler Yannik Rinker wird vom TSV Schott Mainz zu uns zurückkehren. Er wird uns mit seiner fußballerischen Qualität und seiner Variabilität direkt weiterhelfen.

aktuell4u: Was sind Ihre Ziele für die zweite Saisonhälfte?

Maximilian Junk: Das wichtigste Ziel in der Rückrunde wird für uns der Pokalsieg und damit verbunden der Einzug in den DFB-Pokal sein. In der Liga wollen wir auch in der Aufstiegsrunde zeigen, dass wir eine positive Entwicklung genommen haben und auch diese wieder unter den Top 6 abschließen.

Vielen Dank für das Interview. Das Interview wurde geführt von Jan-Niklas Frohs.