Auch Emmelshausen und Mülheim-Kärlich feiern einen Sieg, der vor allem für die SG 2000 noch wertvoll werden könnte.

Rheinland-Pfalz/Saar |

Mit Siegen gegen die TuS Koblenz und den SV Gonsenheim haben sich der FC „Blau-Weiß“ Karbach und der FV Engers die Qualifikation für die Aufstiegsrunde im kommenden Frühjahr gesichert. Mülheim-Kärlich gelingt ein wichtiger Heimsieg im Kampf um den Klassenerhalt. Emmelshausen gewinnt das Kellerduell gegen Hassia Bingen.

TuS Koblenz – FC „Blau-Weiß“ Karbach: 0:2 (0:0)

Nun also doch: Der FC „Blau-Weiß“ Karbach hat die Qualifikation für die Aufstiegsrunde und damit den Klassenerhalt gesichert. Das große Saisonziel ist damit erreicht. Dementsprechend groß ist die Freude in Karbach. Selbstverständlich und so souverän wie das Endergebnis anmuten lässt, war der Sieg gegen die TuS Koblenz jedoch nicht. Vor allem nach der ersten Hälfte hätte das Spiel einen anderen Verlauf nehmen können, wie auch FCK-Trainer Maximilian Junk monierte: „Wir hatten in der ersten Halbzeit unsere Probleme ins Spiel zu kommen. Unsere Abstände waren zu groß und wir kamen nicht in die Zweikämpfe, sodass wir glücklich waren mit 0:0 in die Halbzeit zu kommen.“

In der Kabine scheint Junk während der Halbzeitpause allerdings die richtigen Worte gefunden zu haben. Der Trainer des FC Karbach reagierte mit einigen systematischen Änderungen auf den eher schwächeren ersten Durchgang, wie dieser selbst bestätigte: „In der zweiten Hälfte haben wir vom System etwas umgestellt und wir waren besser im Spiel.“ Somit zeigte die Mannschaft aus dem Vorderhunsrück in der zweiten Halbzeit ein anderes Gesicht. „Viele Zweikämpfe und vor allen Dingen zweite Bälle gingen an uns, sodass wir auch nach Ballgewinnen durch schnelle Kombinationen häufiger vors gegnerische Tor gekommen sind“, so Junk. Daraus resultierten schließlich auch die beiden Treffer der Blau-Weißen, die an diesem Samstagnachmittag den Unterschied Im Stadion Oberwerth machen sollten. Trotz der Euphorie nach dem Schlusspfiff, blieb Junk realistisch: „Alles in allem wäre ein Unentschieden gerecht gewesen, jedoch freuen wir uns natürlich über den Sieg und noch mehr über den Klassenerhalt bereits im November.“

Während der FC Karbach also entspannt die letzten Ligaspiele des Kalenderjahres bestreiten kann, muss die TuS Koblenz, nach zwei Niederlagen in Folge, weiter um den Klassenerhalt zittern. Unter der Woche wartet auf beide Mannschaften jeweils ein Auswärtsspiel im Viertelfinale des Rheinlandpokals. Dort kann sich auf beiden Seiten, nach dem Ausscheiden von Rot-Weiß Koblenz und Eintracht Trier, durchaus Hoffnungen auf den großen Coup des Pokalsiegs gemacht werden.

Tore: 0:1 Linus Peuter (55.), 0:2 David Eberhardt (84.)

Zuschauer: 643

FV Engers – SV Gonsenheim: 3:1 (1:1)

Der FV Engers hat es geschafft. Die Mannschaft darf im kommenden Jahr an den Play-offs zur Meisterschaftsrunde teilnehmen. Am Samstagnachmittag holten sich die Engerser durch den 3:1 (1:1)-Erfolg über den SV Gonsenheim drei wichtige Punkte in der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar, Gruppe Nord. Mit jetzt 34 Zähler ist die Qualifikation jetzt auch rechnerisch in trockenen Tüchern. Engers ist ein Platz unter den ersten sechs der Tabelle nicht mehr zu nehmen.

Wie so oft in den vergangenen Wochen waren die Youngster des FVE für die sportlichen Höhepunkte verantwortlich. Trotz so hochkarätiger Ausfälle wie Lukas Klappert, Jonas Runkel, Jonathan Kap und Manoel Splettstößer erwischten die Gastgeber den besseren Start. Nach einem klaren Foulspiel an Leon Gietzen im Strafraum entschied Schiedsrichter Niclas Zemke auf Foulelfmeter für Engers. Sören Klappert verwandelte sicher zum 1:0 (9.). Gegen sehr starke Gäste blieb Engers bis kurz vor der Pause die optisch bessere Mannschaft. Dann mussten sie einen Doppelschock hinnehmen. Zunächst konnte Gonsenheim durch Daniel Bienek (41.) zum 1:1 ausgleichen, ehe sich drei Minuten später Sören Klappert bei einem Foul von Yoel Yilma so schwer verletzte, dass er sofort mit Schulter- und Knieverletzung ins Krankenhaus gebracht werden musste. Der bis dahin torgefährlichste FVE-Angreifer droht nach gerade auskurierten vierwöchigen Pause erneut länger auszufallen. „Das trifft uns hart. Sören war wieder auf dem Weg zu alter Klasse“, hofft Watzlawik, dass die Verletzungen sich nicht als so schlimm erweisen.

Lange Zeit hatte Gonsenheim im zweiten Abschnitt mehr vom Spiel. Doch die Engerser Abwehr um den überragenden jungen Schlussmann Safet Husic blieb ohne weiteren Gegentreffer. Gut 20 Minuten vor dem Abpfiff sorgte Watzlawik für eine personelle Überraschung, als er den Ex-Regionalspieler von Rot-Weiß Koblenz, Thilo Kraemer in die Partie brachte. Bedingt durch Coronapause und langfristiger Leistenverletzung hatte Kraemer fast genau vor einem Jahr seinen letzten Einsatz - als Spieler von Cosmos Koblenz - in einem Pflichtspiel. Für ihn rückte der 19jährige Andi Brahaj aus der Defensive in die Offensive. Dieser Schachzug wurde in der 88. Minute belohnt, als Brahaj mit einer tollen Einzelleistung das 2:1 gelang. In der Nachspielzeit setzte der 18jährige Hasan Kesikci mit seinem Tor zum 3:1 noch einen drauf. „Die Mannschaft wollte heute alles klar machen. Wir hatten in den letzten 20 Minuten trotz der Strapazen der vergangenen Wochen noch die Gier, unbedingt gewinnen zu wollen. Ich bin total stolz auf diese Mannschaft und den ganzen Stab. Sie hat unglaubliches geleistet. Die Qualifikation zwei Spieltage vor Schluss und das Halbfinale im Rheinlandpokal, das kann sich sehen lassen. Wir sind als Team ganz eng zusammengewachsen. Es war nicht immer einfach. Doch es hat riesig Spaß gemacht“, gönnte Watzlawik seinen Spielern „Kurzurlaub bis Mittwoch.“

Tore: 1:0 Sören Klappert (9.), 1:1 Daniel Bienek (40.), 2:1 Andi Brahaj (88.), 3:1 Hasan Hüseyin Kesikci (90.+2)

Zuschauer: 200

TSV Emmelshausen – BFV Hassia Bingen: 1:0 (0:0)

Endlich wieder ein Erfolgserlebnis für den TSV Emmelshausen. Nach fünf Niederlagen in Folge, gelang der Mannschaft aus dem Vorderhunsrück ein Heimsieg im Kellerduell gegen Hassia Bingen. Beim Aufeinandertreffen der beiden formschwächsten Teams der Liga war die Verunsicherung durch aus anzumerken. Allerdings schien diese bei den Gastgebern, noch etwas größer zu sein, wie TSV-Coach Julian Feit bemerkte: „Wir sind schwer reingekommen. Haben es aber ohne Gegentor überstanden.“ Je länger die Partie lief, desto stärker wurde die Heimmannschaft. „Dann haben wir zwanzig sehr gute Minuten vor der Halbzeit gespielt, haben es geschafft das gegnerische Pressing immer wieder spielerisch zu lösen und sind selbst sehr gut den Gegner angelaufen“, so Feit.

Nichtsdestotrotz ging das Spiel ohne Treffer in die Halbzeitpause. In der zweiten Halbzeit sorgte, einem Kellerduell würdig, ausgerechnet ein Eigentor für den goldenen Treffer des Tages. Antonio Serratore lenkte den Ball nur wenige Minuten nach Wiederanpfiff auf den eigenen Kasten und sorgte damit für den Rückstand seiner Mannschaft. Anschließend gelang es weder Emmelshausen, die Führung auszubauen, noch Bingen, das Ergebnis auszugleichen. Unterm Strich steht somit ein nicht unverdienter Heimsieg des TSV Emmelshausen. Anschließen sprach Feit ein großes Lob an seine Mannschaft aus, die seit mehreren Wochen von personellen Sorgen geplagt ist: „Respekt vor der Mannschaft, wie sie auch die personelle Situation annimmt oder jeder bis zum letzten Tropfen alles rausgehauen hat. Das haben sich die Jungs verdient.“

Am kommenden Wochenende geht es für Emmelshausen zu den Eisbachtaler Sportfreunden, die im Hinspiel geschlagen werden konnten. Bingen empfängt die SV Alemannia Waldalgesheim.

Tor: 1:0 Antonio Serratore (52., Eigentor)

Zuschauer: 100

SG 2000 Mülheim-Kärlich – Spfr. Eisbachtal: 3:1 (1:0)

Er lebt, der Traum vom Klassenerhalt. Mit dem nächsten Erfolgserlebnis hat die SG 2000 Mülheim-Kärlich die drei Punkte Rückstand auf die obere Tabellenhälfte wettgemacht. Nur noch das Torverhältnis trennt die SG 2000 derzeit noch von den Plätzen, die zur Aufstiegsrunde qualifizieren und somit den Klassenerhalt bedeuten. Zudem konnte der direkte Konkurrent aus Eisbachtal etwas auf Distanz gehalten werden.

Routinier Jan Hawel brachte die Gastgeber nach einer guten halben Stunde in Führung. In der zweiten Halbzeit versuchten die Gäste, das Spiel wieder auszugleichen. Dies führte zu mehreren Konterchancen für die SG 2000. Eine von diesen konnte in der 80. Spielminute von Pascal Steinmetz zum Ausbau der Führung genutzt werden. Mit Hawel und Steinmetz hat Mülheim-Kärlich vor der Saison zwei Offensivakteure verpflichtet, die mittlerweile kontinuierlich treffen. Doch kurz nach dem 2:0 brachten sich die Gastgeber wieder selbst in Bedrängnis. Ein Eigentor von Marcus Fritsch sorgte für neue Hoffnung bei den Gästen aus Eisbachtal. Diese Hoffnungen mussten allerdings nach fünf Minuten wieder begraben werden, als der eingewechselte Mustafa Madanoglu, der bereits unter der Woche in Bingen traf, das vorentscheidende 3:1 erzielte.

Für Mülheim-Kärlich geht es am Wochenende zum nächsten direkten Konkurrenten nach Gonsenheim. Auch hier ist ein Sieg nahezu Pflicht, um weiterhin vom Klassenerhalt träumen zu können. Eisbachtal empfängt den Tabellenletzten aus Emmelshausen und ist zu Siegen verdammt.  Kurios: Unter der Woche spielt die SG 2000 im Viertelfinale des Rheinlandpokals gegen die TuS Koblenz, die in der Liga derzeit mit dem sechsten jenen Platz belegt, der ihnen nun von Mülheim-Kärlich streitig gemacht wird.

Tore: 1:0 Jan Hawel (33.), 2:0 Pascal Steinmetz (80.), 2:1 Marcus Fritsch (82., Eigentor), 3:1 Mustafa Madanoglu (87.)

Zuschauer: 150