Entlang der Mosel von Metternich bis Güls verläuft der Weg der nun mit Straßenschildern versehen wurde.

Koblenz |

Die Straßenschilder für den „Philipp-Dott-Weg“ wurden montiert und zeigen allen Nutzerinnen und Nutzern, wie der Weg heißt auf dem sie sich entlang der Mosel von Metternich bis Güls befinden. Der Stadtrat hatte in seiner Sitzung vom 17. Dezember 2021 die Benennung des Fußweges in „Philipp-Dott-Weg“ einstimmig beschlossen.

Auf Anregung einer Stadtratsfraktion wurde der Fußweg parallel zur Winninger Straße (beginnend gegenüber Hausnummer 80) bis zur Moselweinstraße (endend gegenüber „In der Laach“, Hausnummer 8) für die Benennung nach Philipp Dott vorgeschlagen, da das Moselufer die beiden Hauptwirkungsstätten von Philipp Dott verbindet. Der in Metternich aufgewachsene und später in Güls lebende Künstler hat diesen Weg nach Auskunft von Bekannten oft zurückgelegt. „Auf diesem Weg war Philipp Dott regelmäßig anzutreffen, wenn er zu seiner Arbeit ging oder von ihr kam“, berichtete Marita Warnke, die den Künstler persönlich kannte. Somit ist dieser Weg geeignet für eine Benennung nach Philipp Dott und würde den Künstler entsprechend würdigen. Am 1. Mai 2020 jährte sich der 50. Todestag des Malers und Bildhauers Philipp Dott, der vor allem durch seine Sgraffiti eine überregionale Bekanntheit erlangt hat. Die Bandbreite seines Schaffens konnte zuletzt in der Ausstellung „Philipp Dott – Ein ‚immer ruheloser Künstler‘ prägte seine Region“ des Mittelrhein-Museums (17. Dezember 2014 – 8. März 2015) der Bevölkerung noch einmal nähergebracht werden. Alleine in Güls schuf er 25 und in Metternich 19 bekannte Sgraffiti. Die Positionen seiner Werke sind auch im GeoPortal Koblenz unter der Applikation Kunst & Kultur verzeichnet.

Wer war Philipp Dott?

Am 1. Juli 1912 wird Philipp Dott in Neuwied geboren und wächst in Koblenz-Metternich auf. Schon in seiner Jugend beginnt er autodidaktisch mit Malerei und Bildhauerei. Dott war ein sehr vielseitiger Künstler, der in seiner kurzen Schaffenszeit unterschiedliche Techniken ausprobierte. Ab 1948 – nach seiner Gefangenschaft in Frankreich – richtete er in seinem Elternhaus in der Raiffeisenstr. 118, Koblenz-Metternich, ein Atelier ein und arbeitete als freischaffender Künstler. Einen weiteren Schwerpunkt seiner Arbeit bilden die sogenannten Sgraffiti. Dabei handelt es sich um Reliefs, die in einer Kratzputztechnik an die Wand gebracht werden. Unzählige Sgraffiti finden wir an Privathäuser und öffentlichen Gebäuden als Auftragsarbeiten in Koblenz und Umgebung. Eine wichtige Rolle in der Dokumentation der Koblenzer Alltagskultur nehmen die Tuschezeichnungen ein, die der Künstler von 1959-64 für die Tageszeitung „Rheinpost“ fertigte. Hierbei tauchen bekannte Motive der Stadt Koblenz auf.  Am 1. Mai 1970 starb Philipp Dott im Alter von 57 Jahren in Koblenz und hinterlässt ein facettenreiches Werk, das die Stadt Koblenz und deren Umland nachhaltig prägt.