Wenn ein Mensch die 110 wählt, weil er bedroht wird, aber in der Hektik seinen Standort nicht genau angeben kann, soll eine neue Technologie der Polizei in Rheinland-Pfalz künftig helfen, schneller einzugreifen.
Möglich macht dies ein System namens Advanced Mobile Location (AML). Dieses wurde zunächst in einem Pilotprojekt von der Polizei in Baden-Württemberg getestet. Nun wird es auf weitere Bundesländer ausgedehnt, darunter auch Rheinland-Pfalz, wie das Innenministerium in Mainz der dpa mitteilt.
Standort wird in Echtzeit übermittelt
Die AML-Technologie ermöglicht es, die Standortdaten eines Mobiltelefons in Echtzeit und mit einer Genauigkeit von wenigen Metern an die Einsatzzentrale zu übermitteln. „Das ist wertvoll, gerade wenn Menschen in einem Ausnahmezustand sind", sagt Innenminister Michael Ebling (SPD).
Tests in Baden-Württemberg hätten gezeigt, dass die Technologie bei der Rettung von Menschenleben eine entscheidende Rolle spielen könne. „Mit der Technologie kann die Polizei schneller eingreifen, auch wenn jemand bei einem Anruf der Nummer 110 nicht genau sagen kann, wo er gerade ist", so der Minister.
Rechtsgrundlage erst kürzlich geschaffen
Die Rechtsgrundlage für den Einsatz der AML-Technologie sei erst vor kurzem mit der Novelle des Polizei- und Ordnungsbehördengesetzes geschaffen worden, heißt es weiter aus dem Innenministerium.