Aufgrund der Witterungsverhältnisse ergaben sich zunächst besondere Herausforderungen auf der Anreise: Denn nach hohem Anreiseverkehr und längeren Staubildungen im Nahbereich der Campingplätze im Verlauf des Donnerstags, verkündete der Veranstalter Freitagmorgen, dass die Campingplätze aufgrund der starken Regenfälle in den Tagen zuvor teilweise nicht befahrbar seien. Nur noch die Fahrzeuge, die zu diesem Zeitpunkt kurz vor dem Campingareal standen, wurden zugelassen. Aufgrund des Anreisestopps wurde erwartungsgemäß eine rückläufige Besucherzahl von 50.000 verzeichnet und damit etwa 15.000 weniger als im vergangenen Jahr.
Ergebnisse der polizeilichen Kontrollen
Im Rahmen der polizeilichen Kontrollen konnten über die Veranstaltungstage hinweg insgesamt 425 Strafanzeigen aufgenommen werden, davon 353 Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz (BtmG), sowie 16 Verstöße gegen das Gesetz zum Umgang mit Konsumcannabis (KCanG).
Damit lagen die Fallzahlen deutlich unter denen des Vorjahres (2023: 568 Verstöße BtmG), was auch auf die (Teil-)Legalisierung von Cannabis, sowie die gesunkene Besucherzahl zurückzuführen sein dürfte.
Insgesamt wurden 104 Autofahrten unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln oder Alkohol festgestellt (2023: 124). Die Betroffenen müssen bei einem Erstverstoß mit einem Bußgeld in Höhe von 500 Euro, einer Erhöhung des Kontostandes in Flensburg um zwei Punkte und einem einmonatigen Fahrverbot rechnen.
Drogenfunde und kuriose Begebenheiten
Im Rahmen der polizeilichen Maßnahmen wurden zudem insgesamt u. a. 2.170 Ecstasy-Pillen, knapp über 1.000 g Amphetamin, 700 g Cannabis sowie 150 g Kokain sichergestellt.
Ein kleiner Anteil dieser Sicherstellungen geht auf einen kuriosen Zwischenfall zurück, der sich an der zivilen Kontrollstelle am Eingang des Festivals zutrug: Der (jetzt) Beschuldigte trat selbstständig an die Kolleginnen und Kollegen vor dem Polizeizelt heran und fragte diese, ob sich hier die "Umkleidekabinen" befänden. Ein Kollege zeigte dem 30-Jährigen darauf den Bereich einer Kontrollkabine im Innenraum. Als der junge Mann begann, sich dort - nunmehr unter polizeilicher Begleitung - umzuziehen, konnten bei ihm über 100 Ecstasy-Pillen, sowie mehrere Griptüten mit Cannabis und Amphetamin aufgefunden werden. Gegen den 30-Jährigen wurde ein Strafverfahren wegen des Verdachts des Handels mit Betäubungsmitteln eingeleitet.
Fazit der Polizeiführung
Die veranstaltungsbedingten polizeilichen Einsätze um das Pydna-Gelände und auf den Campingflächen erfolgten darüber hinaus wegen vereinzelter Diebstahls- oder Körperverletzungsdelikte.
Insgesamt verlief das Festival in Relation zum Besucheraufkommen jedoch sehr friedlich, sodass auch Polizeiführer Björn Neureuter ein insgesamt positives Fazit zieht.
Es war auch dieses Jahr wieder eine tolle Veranstaltung, es war friedlich und es gab - abgesehen vom Anreiseverkehr - keine besonderen Vorkommnisse. Auch die rückläufige Zahl an Strafanzeigen stimmt mich positiv. Wir sind mit dem Einsatzverlauf sehr zufrieden und freuen uns auf die Nature One nächstes Jahr.
- Björn Neureuter