Bereits vergangene Woche haben die Landräte Rhein-Hunsrück-Kreises und des Rhein-Lahn-Kreises ihr Interesse am Erhalt der Krankenhaus-Standorte Boppard und Nastätten bekräftigt.

Rhein-Hunsrück-Kreis |

Nachdem Landrat Volker Boch und sein Landratskollege aus dem Rhein-Lahn-Kreis, Jörg Denninghoff, am 10. Mai Schreiben, mit denen sie das große Interesse der Landkreise am Erhalt der Krankenhaus-Standorte Boppard und Nastätten bekräftigen, an Landrat Dr. Alexander Saftig als Vorsitzenden der Gesellschafterversammlung des Gemeinschaftsklinikums Mittelrhein (GKM) übergeben haben, schlossen sich die Kreisgremien am 13. Mai dieser Botschaft an und fassten entsprechende Beschlüsse.

Der Kreisausschuss bekräftigte die Unterstützung der Mitarbeitenden am Standort Boppard und beauftragte den Landrat sowie die Verwaltung damit, die mit der Abgabe eines seitens des Vorsitzenden der Gesellschafterversammlung eingeforderten Letter of Intent verbundenen Schritte vorzunehmen.

Am Morgen des 13. Mai war Landrat Boch zunächst Gast bei der Kreisausschusssitzung in Bad Ems. Dort war man sich einig, dass der Krankenhausstandort Nastätten erhalten werden müsse. Am Nachmittag galt dieser Kerngedanke dann ebenso im Kreisausschuss des Rhein-Hunsrück-Kreises für den Standort Boppard: Verschiedene Stimmen der Fraktionen bekannten sich einheitlich zum Krankenhaus Heilig Geist und kritisierten die fehlende Bereitschaft der GKM-Gesellschafter, erforderliche Informationen zur Verfügung zu stellen.

Vor dem Hintergrund eines laut Medienberichten vorliegenden Sanierungsgutachtens, das die Schließung der Standorte Boppard und Nastätten vorsieht, blickt Landrat Boch angespannt auf die nächsten Gremiensitzungen in Koblenz und deren Ergebnisse: „Wir befassen uns seit Februar intensiv mit der Situation rund um das GKM und haben als Landkreis unser Interesse an der Erhaltung des Standorts Boppard unmissverständlich deutlich gemacht. Bereits im Juli 2022 hatte die Sana Kliniken AG ihre Überlegungen zum GKM im Kreisausschuss vorgestellt, die den Erhalt aller fünf Standorte und eine Zukunftsperspektive für Boppard vorsahen. Aktuell befinden wir uns in einer ganz anderen Lage, die von der Schließung zweier Standorte, darunter auch Boppard, ausgeht.“

Eine Standortschließung muss das letzte Mittel sein. - Volker Boch (Landrat Rhein-Hunsrück-Kreis)

Diese Haltung bekräftigten die von Landrat Boch eingeladenen Gäste aus Boppard, die Betriebsratsvorsitzende Bärbel Friedrich und Bürgermeister Jörg Haseneier, ebenso wie die Erste Kreisbeigeordnete Gisela Bertram des Rhein-Lahn-Kreises, die in Vertretung von Landrat Jörg Denninghoff zur Sitzung gekommen war.

Die nächsten Wochen werden von Unsicherheiten geprägt sein. Daher ist es umso wichtiger, dass wir uns als Kreisausschuss deutlich für den Bopparder Standort aussprechen, an die Seite der Beschäftigten stellen und die Tür für weitere Gespräche und Verhandlungen öffnen. - Volker Boch (Landrat Rhein-Hunsrück-Kreis)

Der Kreisausschuss stimmte dem vorgetragenen Beschlussvorschlag einstimmig zu. Der vollständige Beschluss kann im Ratsinformationssystem der Kreisverwaltung eingesehen werden.