Für die Rhein-Mosel-Werkstatt regnete es bei den Landesspielen der Special Olympics viele Medaillen.

Koblenz |

Im dritten Anlauf konnten die Landesspiele von Special Olympics Rheinland-Pfalz in Koblenz vom 20. – 22. September endlich stattfinden. „Die Vorfreude war schon groß“, berichtet Sportlehrer Joachim Scheler, „aber was wir dann tatsächlich an Emotionen erleben konnten, war phänomenal“.

Gemeinsam mir den Sportlehrerinnen Heike Will, Susanne Frank und Carina Haackmann organisierte Scheler die Meldungen für insgesamt vier Sportarten, sowie das Wettbewerbsfreie Angebot. Bei diesen niederschwelligen Stationen, die neben dem Biergarten hinter dem Deutschen Eck aufgebaut waren, erhielten alle Teilnehmenden eine Medaille. „Diese Medaillen haben unsere Mitarbeitenden unglaublich stolz gemacht“, weiß Heike Will um den Stellenwert dieses Symbols. Mehr als 50 Meldungen bei den Wettbewerbsfreien Angeboten waren schon rekordverdächtig. Insgesamt waren es knapp über 100 Teilnehmende. Damit präsentierte sich die Rhein-Mosel-Werkstatt beim “Heimspiel“ dem Anlass

entsprechend stark. Und während das Motto “dabei sein ist alles“ über allem stand, gaben die Sportlerinnen und Sportler doch ihr Bestes. Heraus kamen sieben Goldmedaillen, fünf silberne und zwei bronzene. Überragend waren dabei die zwei Goldmedaillen für Sven Thöle beim Radfahren. Über 1000 und 5000 Meter gewann der Mitarbeiter aus der Schlosserei in Koblenz jeweils seine Wettbewerbe – „er war unglaublich gut drauf“, fasste Michael Schrader zusammen, der seinen Athleten extra noch einen Aerohelm und Zeitfahrer Überschuhe besorgt hatte. „Die eine Sekunde, die über 1000 Meter entschieden hat, haben wir sicherlich mit dem Equipment gut gemacht,“ flachste der “mega stolze“ Gruppenleiter aus der Betriebsstätte Weißenthurm, der mit Sven Thöle im Vorfeld gemeinsam trainiert hatte. Beim Tischtennis sprangen sogar fünf Goldmedaillen heraus, zwei Mal jubelte die Betriebsstätte Koblenz und dreifach die Hunsrücker, die Betriebsstätten Kastellaun und Simmern waren gemeinsam angereist. Beim Judo stellte die RMW gleich fünf von sechs Teilnehmern. Dort wurde eine kontaktlose Kata angeboten, die in der Pandemie erfunden wurde, damit die Judokas auch alleine trainieren konnten.

Beim Fußball stellten sowohl die Betriebsstätte Koblenz, als auch die aus Weißenthurm ein Team. Für den Turniersieg sollte es nicht reichen, aber für einige schöne Tore und Momente – speziell beim inklusiven Trainingstag mit Akteuren von TuS Koblenz. „Insgesamt gesehen, haben sich unsere Athletinnen und Athleten klasse präsentiert und eine Menge Spaß gehabt“, bilanziert Heike Will. Gänsehautmomente beim Bühnenprogramm Special Olympics Landesspiele begeistern seit je her, neben dem Sport, auch mit inklusivem Bühnenprogramm – so auch in Koblenz. „Hier war es uns auch wichtig, Präsenz zu zeigen“, lässt Reiner Plehwe wissen. Der

Leiter Bildung und Rehabilitation in der Einrichtung ist im Ehrenamt schon lange für Special Olympics engagiert und so weiß er um den Stellenwert der Feierlichkeiten. „Ob unsere beiden Botschafter, die Kastellauner Tanzgruppe, unsere Luftgitarrenband und die Fackelträger beim Abschluß – alle haben die Einrichtung würdig vertreten.“ Die Botschafter Tanja Dötsch und Christian Pischke aus Koblenz trugen die Fackel beim eröffnenden Fackellauf am Dienstag. Im Rahmen der finalen Feier am Donnerstag waren es die Tischtennis Cracks Heidemarie Meyer aus Simmern und Manuel Cornelius aus Kastellaun, die die Flamme auf dem Münzplatz weg bringen durften. Die Tanzgruppe Regenbogen aus Kastellaun heizte mit einer Drums Alive Vorführung dem Publikum donnerstags ein und tags zuvor hatten “Just Ugly Enemies“ – die Luftgitarrenband aus Koblenz für Stimmung gesorgt.„Es waren drei rundum gelungene Tage“, fasste Susanne Frank aus Kastellaun zusammen, die bei der Eröffnungsfeier sogar den Eid für die Trainer auf der Bühne sprechen durfte. Und ihre Kollegin Carina Haackmann aus Simmern glaubt, „daß diese Spiele noch lange in den Herzen und Köpfen aller Beteiligten nachwirken werden.“ Die Rhein-Mosel-Werkstatt hat die Landesspiele genutzt, um ihren Stellenwert in Koblenz nachhaltig zu unterstreichen, vor allem wenn es um Inklusion geht.