Engers und Karbach konnten ihre Halbfinal-Begegnungen für sich entscheiden und stehen sich nun im Finale gegenüber.

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Der FC Karbach hat sich im Halbfinale des Rheinlandpokals auf dem Kunstrasenplatz in Emmelshausen mit 1:0 gegen die TuS Koblenz durchgesetzt. Den entscheidenden Treffer erzielte Max Wilschrey zum Beginn der zweiten Halbzeit. Der FV Engers setzte sich mit 2:0 bei der SG Hochwald Zerf durch. Damit kommt es zur Wiederauflage des Pokalfinals von 2020.

FC "Blau-Weiß" Karbach - TuS Koblenz: 1:0 (0:0)

Ein Pokalfight wurde erwartet. Einen Pokalfight haben die Zuschauenden auch bekommen. Zwei ausgeglichene Mannschaften lieferten sich über die gesamte Spielzeit eine nahezu ausgeglichene Partie. Spannung war bis zur letzten Minute garantiert. Am Ende durften die Gastgeber aus Karbach, die nicht auf dem heimischen Quintinsberg antreten konnten, den Kunstrasenplatz in Emmelshausen als Sieger verlassen.

Die erste Halbzeit begann stürmisch. Vor allem auf Seiten der Koblenzer. Schon nach wenigen Sekunden standen die Schängel erstmals vor dem Tor von Florian Bauer, der jedoch nicht überwunden werden konnte. Dann wurde es zu stürmisch und ungestüm. Bereits in der dritten Spielminute handelte sich ein Spieler der TuS eine gelbe Karte für ein grobes, taktsiches Foul auf Höhe der Mittellinie ein. Anschließend beruhigte sich die Partie ein wenig. Zwar war die Mannschaft von TuS-Trainer Michael Stahl weiterhin bemüht, Torchancen konnten jedoch nicht mehr erspielt werden. Im Laufe des ersten Durchgangs kam auch der FC Karbach besser in die Partie. Zum einen gelang es den Vorderhunsrückern, den Gegner vom eigenen Tor fernzuhalten, zum anderen konnten sie auch offensiv mehr Akzente setzen. Allerdings fehlte die letzte Durchschlagskraft, weshalb die Begegnung mit einem torlosen Unentschieden in die Pause ging.

Kurz nach Wiederanpfiff gelang dem FC Karbach schließlich der Spielzug, der die Partie entscheiden sollte. Der erste konsequent zu Ende gespielte Angriff führte zum 1:0 durch Top-Torjäger Max Wilschrey in der 48. Spielminute. Anschließend verpassten es die Gastgeber, die Führung auszubauen. Bei der einzig größeren Chance überlüpfte Offensivtalent Jeremy Mekoma zwar geschickt den Keeper der Gäste, aber auch das Tor. Auch die TuS war bemüht und wollte den Ausgleich bis zur letzten Spielminute noch erzielen. Abgesehen von einem Distanzschuss, welcher von FCK-Keeper Bauer noch soeben an die Latte gelenkt werden konnte, blieben die großen Torgelegenheiten aber aus. Karbachs Trainer Maximilian Junk resümierte anschließend wie folgt:

Wir haben fußballerisch sicherlich nicht unser bestes Saisonspiel gemacht. Allerdings haben wir so gut und konsequent verteidigt wie bisher fast noch nie. - Maximilian Junk (Trainer FC "Blau-Weiß" Karbach)

Nun trifft der FC Karbach also im Finale des Rheinlandpokals auf den FV Engers. Dieses Endspiel hat in der gleichen Konstellation schon im Jahr 2020 stattgefunden. Damals mussten sich die Blau-Weißen deutlich mit 0:5 geschlagen geben. Maximilian Junk stand seinerzeit nach als Spieler für den FC Karbach auf dem Platz. Nun könnte die Chance für eine Revanche gekommen sein. Doch daran denkt der heutige FCK-Coach gar nicht:

Im Fokus soll im Finale keine Revanche gegen Engers stehen sondern die Möglichkeit, uns zum ersten Mal unserer Vereinsgeschichte den Rheinlandpokal zu sichern. - Maximilian Junk (Trainer FC "Blau-Weiß" Karbach)

Tore: 1:0 Max Wilschrey (48.)

Zuschauer: 1000

SG Hochwald Zerf - FV Engers 07: 0:2 (0:2)

Der Fußball-Oberligist FV Engers steht zum zweiten Mal nach 2020 im Endspiel um den Rheinlandpokal. Mit 2:0 (2:0) siegte der FVE beim Rheinlandligisten SG Hochwald Zerf und trifft wie 2020 auf den Ligakonkurrenten FC Karbach. 

Vor über 500 Zuschauern erwischten die Engerser am Mittwochabend auf dem Kunstrasen in Zerf einen Start nach Wunsch. Nach toller Vorarbeit von Jonathan Kap donnerte Yannik Finkenbusch (2.) den Ball aus elf Metern mit vollem Risiko in die Maschen. Die Gastgeber waren für kurze Zeit geschockt. Fast wäre FVE-Innenverteidiger Thilo Kraemer (8.) das 2:0 beglückt, doch der Schuss ging um Zentimeter über das Tor der SGH. Nach 14 Minuten bejubelte der starke Zerfer Anhang den 1:1-Ausgleich, doch Schiedsrichter Ingo Kreutz aus Lutzerath erkannte den Treffer zurecht nicht an, wegen Foulspiel an FVE-Torwart Safet Husic. Doch diese Szene gab den Gastgebern Auftrieb. Sie hatten Pech, als Matthias Burg mit einem Freistoß aus über 20-Metern nur die Latte traf (23.). Da wäre Husic chancenlos gewesen. Engers verlor in dieser Phase des Spiels etwas die spielerische Linie, dominierte jedoch im Zweikampfverhalten. Zudem erwies sich Engers im Abschluss als cleverer. Nach einem Eckball erhöhte Andi Brahaj Sekunden vor dem Halbzeitpfiff per Direktabnahme auf 2:0. 

Im zweiten Abschnitt lebte das Halbfinale von der Spannung. Hochwald erwies sich als der erwartet starke Gegner, ohne jedoch gegen die überragende Defensive der Gäste zu einer glasklaren Torchance zu kommen. Auch bei Engers fehlten in Abschnitt zwei die klaren Chancen, um frühzeitig die Partie entscheiden zu können. Kämpferisch wusste der FVE auf ganzer Linie zu überzeugen, während spielerisch nicht alles optimal war.

Wir waren ein Gegner auf Augenhöhe. Ein Klassenunterschied war nicht zu erkennen. Engers hat uns zwei Mal kalt erwischt. Ein verdienter Sieg. Bei uns fehlte in der Schlussphase die Kraft, um noch einmal gefährlich zu werden. - Robin Mohsmann (Trainer SG Hochwald Zerf)

Freude pur dagegen im Engerser Lager. Besonders bei Kapitän Yannik Finkenbusch, der nicht nur durch sein frühes Führungstor dem Spiel seinen Stempel aufgedrückt hatte. "Yannik war sowohl hinter den Spitzen, als auch nachher auf der Sechs der überragende Spieler. Er hat seine Mannschaft zum Sieg geführt“, lobte FVE-Trainer Sascha Watzlawik seinen „verlängerten Arm auf dem Platz“ ausdrücklich. Neben Finkenbusch ragte die komplette FVE-Viererkette heraus. Nur durch Standards kam Hochwald zu Chancen.

Es ist einfach unglaublich. Wir sind total glücklich über den Einzug in das Finale. Wir haben die Tore zum richtigen Zeitpunkt gemacht. Die Mannschaft hat in den vergangenen Wochen sich von Spiel zu Spiel gesteigert. Jetzt fiebern dem Endspiel gegen Karbach entgegen. Das wird wieder ein echter Höhepunkt. Gratulation auch an Karbach. - Sascha Watzlawik (Trainer FV Engers 07)

Tore: 0:1 Yannik Finkenbusch (2.), 0:2 Andi Brahaj (45.)

Zuschauer: 500