Ein Datum, dass man nicht vergessen darf. Bürger allen Alters beteiligten sich am Gedenktag beim Schweigeweg um den Tag in Erinnerung zu Behalten und die Grausamkeiten an Juden und Jüdinnen nicht zu vergessen.

Mayen |

Ein Datum und ein Ereignis, die heute noch untrennbar miteinander verbunden sind: Die Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 hat als „Reichspogromnacht“ in der ganzen Welt traurige Berühmtheit erlangt. Gewalt gegen jüdische Mitbürger und deren Hab und Gut waren nur der Anfang für eine Verfolgung von Menschen, die auch im Rückblick nach über 80 Jahren noch unerklärlich erscheint.

Umso wichtiger erscheint es, dieses Ereignis nicht zu vergessen, sondern dafür zu sorgen, dass die schrecklichen Vorkommnisse in Erinnerung bleiben und nicht wieder geschehen. In Mayen wird dies schon seit Jahren mit einem, ursprünglich vom Christlich-Jüdischen Arbeitskreis initiierten, Schweigeweg umgesetzt.

Auch 2022 gingen viele Bürgerinnen und Bürger unterschiedlichen Alters am Abend des 9. November den vom Marktplatz bis zum Mahnmal für jüdische Mitbürger*Innen in der Bürresheimer Straße verlaufenden Schweigeweg, der von Oberbürgermeister Dirk Meid moderiert wurde. An verschiedenen, eng mit dem Leben der Jüdinnen und Juden in Mayen verbundenen Orten in der Innenstadt wurde Halt gemacht.

Wie wichtig das Thema auch heute noch ist, zeigt nicht nur die große Zahl der Menschen, die den Schweigeweg begleiteten, sondern auch die Vielzahl von Mitwirkenden, die an den verschiedenen Stationen über die jeweiligen Hintergründe informierten. Schüler*Innen und ihre betreuenden Lehrer*Innen von vier Schulen - der Elisabeth-Schule Mayen, der Albert-Schweitzer-Realschule Plus, der Carl-Burger-Schule und des Megina-Gymnasiums -, Vertreter der Pfarreiengemeinschaft Mayen, dem Dekanat Mayen-Mendig, der Evangelischen Kirchengemeinde Mayen und der Jüdischen Kultusgemeinde erläuterten Hintergründe zu den einzelnen Stationen und trugen zu einer würdigen Gestaltung des Schweigeweges bei. Gebete, Gedichte, Fürbitten und Musikdarbietungen ergänzten die eindringlichen Wortbeiträge. Oberbürgermeister Meid schlug in seiner Moderation den Bogen zu den verschiedenen Stationen.

 „Es gibt Geschehnisse, die einfach nicht in Vergessenheit geraten dürfen. Hierzu gehört für mich die Reichspogromnacht, die als äußerst negativer Meilenstein in die deutsche Geschichte eingegangen ist“, so Oberbürgermeister Dirk Meid. „Es freut mich, dass so viele den Schweigeweg mit uns gegangen sind“, so der Stadtchef weiter.

Begleitet wurden die Teilnehmer dankenswerterweise auf der gesamten Strecke von Beamten der Polizeiinspektion Mayen, die an verkehrsreichen Punkten in der Innenstadt die notwendige Sicherheit gewährleistet haben.