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Sind die Bäume in der Südallee noch sicher?

Ein Sachverständigenbüro testet, wie standsicher die Bäume in der Südallee sind. Der Mittelweg muss während der Arbeiten stellenweise kurzzeitig gesperrt werden. (Bild: Stadt Koblenz/Verena Groß)


In der Südallee rücken die Bäume ins Blickfeld von Sicherheitsexperten: Nachdem eine Robinie durch Wind umgekippt ist, werden jetzt zahlreiche Bäume auf ihre Standfestigkeit getestet.

Ein Vorfall am 25. Juli hat die Aufmerksamkeit der Verantwortlichen auf sich gezogen. Eine Robinie an der Ecke zur Roonstraße konnte den Winden nicht standhalten und fiel. Dieses Ereignis hat den Eigenbetrieb Grünflächen- und Bestattungswesen veranlasst, ein Sachverständigen-Büro mit Zugversuchen an rund 40 Bäumen zu beauftragen.

Was genau sind Zugversuche?

Baumstatische Untersuchungen, besser bekannt als Zugversuche, dienen dazu, die Reaktion eines Baumes auf Windlasten zu simulieren und somit seine Stabilität zu prüfen. Dabei werden spezielle Sensoren verwendet, die die Reaktionen des Baums messen. Der Prozess ist komplex und beinhaltet das Messen der Stauchung des Stamms und das Registrieren der Neigung der Wurzelplatte unter Belastung.

Die Methode und ihre Grenzen

Baumsachverständiger Bertram Braun erläutert, dass der Zugversuch sicher für die Bäume ist und nur bis zu einer bestimmten Belastungsgrenze durchgeführt wird. Er betont, dass man bei gesunden, großen Bäumen bis zu 1,5 Tonnen ziehen kann, während man bei den aktuell geprüften Bäumen bereits bei 300 Kilo stoppen muss.

Die Ergebnisse des Tests werden durch ein Computerprogramm ausgewertet, das auch Daten über die Höhe, Form und den Standort des Baums berücksichtigt.

Was passiert nach den Tests?

Aus den ermittelten Daten kann die Stand- und Bruchsicherheit eines Baums abgelesen werden. Wenn ein Baum als unsicher eingestuft wird, muss er möglicherweise aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht gefällt werden. Ansonsten werden die Tests in regelmäßigen Abständen wiederholt, um die Sicherheit zu gewährleisten.