Bereits am ersten Rennwochenende konnte das Team Lotto Kern-Haus bei UCI-Rennen auf Rhodos und in den Niederlanden fünf Top Ten-Platzierungen einfahren, viermal in der Tageswertung und einmal in der Gesamtwertung.

Rhodos/Zwolle |

Bereits am ersten Rennwochenende konnte das Team Lotto Kern-Haus bei UCI-Rennen auf Rhodos und in den Niederlanden fünf Top Ten-Platzierungen einfahren, viermal in der Tageswertung und einmal in der Gesamtwertung.

Nach dem gelungenen Trainingslager bei besten Bedingungen am Gardasee wurde es für die Fahrer vom Team Lotto Kern-Haus am letzten Wochenende ernst. Ein Teil der Mannschaft startete bei der zweitägigen Kurzrundfahrt Visit South Aegean Islands (UCI 2.2) auf Rhodos während der andere Teil beim Ster van Zwolle (UCI 1.2) in den Niederlanden in die Pedale trat.

Ein ähnlicher Paukenschlag wie im Vorjahr, als Luca Dreßler die Auftaktetappe der South Aegean Tour gewann, blieb dem Team zwar verwehrt, aber mit den Plätzen sieben durch ihn und neun durch Christian Koch konnten sich aber zumindest zwei Fahrer in den Top Ten platzieren. Beide kamen bei dem 180 Kilometer langen Rennen, drei Sekunden hinter dem Tagessieger Rasmus Wallin (Restaurant Suri) zeitgleich mit dem Tagesdritten ins Ziel.

"Es war ein sehr unrhythmisches Rennen. Die großen Teams haben sich alle belauert und wenn Mannschaften wie Coop oder ATT attackiert haben, versuchten Luca und ich mitzugehen, um dann noch eine gute Karte vorne zu haben, falls die Gruppe durchkommen sollte“, erklärte Christian. Aber Ausreißer hatten es an diesem Tag schwer und auch eine 15-köpfige Spitzengruppe um Jakob Geßner konnte sich im Finale keinen entscheidenden Vorsprung erarbeiten. So nahm eine große Gruppe, in der Lotto Kern-Haus das Kommando übernommen hatte, den zwei Kilometer langen Schlussanstieg in Angriff.

Frühes Ende wegen Wasserlöchern

Dabei kam es schon zu Beginn wegen eines Wasserlochs auf der Straße zu einigen Stürzen, wodurch auch Koch aus dem Tritt gebracht wurde. "Ich musste voll abbremsen und fand mich am Ende des Feldes wieder. Ich bin dann auf der Seite vorbeigefahren und war dann 500 Meter vor dem Ziel, als es aus dem Steilstück ging, an zweiter, dritter Position“, berichtete er. Auf den letzten 400 Metern stellte er sich dann in den Dienst von Luca, der schließlich als Siebter über den Zielstrich fuhr.

Auch auf der zweiten Etappe wusste Luca mithilfe seiner Teamkameraden zu überzeugen. Am Sonntag folgte bei der Mini-Bergankunft in Salakos ein achter Platz in der Tageswertung, vier Sekunden hinter Tagessieger Cedrik Christophersen (Coop), was am Ende zu Rang neun im Gesamtklassement reichte. Die gute Leistung des Teams komplettierten Christian Koch (+0:17) und Ole Theiler (+0:22) auf den Plätzen 18 und 22.

"Es gingen immer wieder Attacken, aber es ist nie etwas Entscheidendes passiert. Dazu setzte nach der ersten Rennstunde starker Regen ein, der erst wieder im Finale aufhörte. Zwischenzeitlich standen die Straßen komplett unter Wasser“, beschrieb Luca die schwierigen Bedingungen des Tages.

Angriff am ersten Anstieg

Am ersten kategorisierten Anstieg der Etappe nach 80 Kilometern startete Pierre-Pascal Keup, der am Vortag schon drei Zähler gesammelt hatte, einen Angriff auf die Bergwertung, wurde dort aber Zweiter hinter dem Bergwertungsführenden André Drege (Coop). “Ab da war es dann leider ziemlich aussichtslos, dass er das Trikot noch holen kann“, erklärte Luca.

Im Anschluss fuhr schließlich eine dreiköpfige Ausreißergruppe bis auf zwei Minuten davon. ATT Investment schloss das Loch aber bis zur Schlussrunde wieder, so dass ein großes Feld in den vorletzten Berg des Tages fuhr. Diesen bewältigten Luca, Christian und Jakob an vorderster Front und fuhren auch noch zu dritt gemeinsam in den Schlussanstieg. “Dort hat Jakob Kochi und mich auf den ersten zehn Positionen abgesetzt“, berichtete Luca. Als 1500 Meter vor dem Ziel Leader Wallin zurückfiel, fuhr ATT Investment mit fünf Fahrern das verbliebene Feld auseinander, so dass nur noch ein Dutzend Fahrer vorne vertreten waren – inklusive Luca und Christian, der aber schließlich 700 Meter vor dem Ziel reißen lassen musste.

“Allerdings ließ dann vor mir ein Fahrer die Lücke aufgehen, so dass ich diese schließen musste. Das war das letzte Korn, das ich noch hatte. Ich wollte es mir eigentlich für den Sprint aufheben, der dann auch noch mit 300 Metern sehr lange war.“ In diesem gab Luca nochmals alles und zeigte sich am Ende mit Rang acht "auch zufrieden. Dazu sind wir als Team sehr gut zusammengefahren, was uns positiv für die nächsten Einsätze hier auf Rhodos stimmt“, schloss er.


Auch in den Niederlanden lief es nach der langen Winterpause ganz gut. Der Ster van Zwolle (UCI 1.2) scheint dem Team Lotto Kern-Haus zu liegen. Nachdem Kim Heiduk bei der letzten Austragung im Jahr 2021 Vierter geworden war, sprintete Joshua Huppertz diesmal auf den sechsten Platz und sorgte damit nach dem erfolgreichen Auftakt auf Rhodos für die bereits dritte Top Ten-Platzierung an diesem Samstag.

“Mit dem dritten Top Ten-Ergebnis an einem Tag können wir zufrieden sein. Wir hatten uns zwar noch etwas mehr erhofft, aber für den ersten Renntag passt das“, meinte Teamchef Florian Monreal. Das 179 Kilometer lange Rennen, das in Zwolle schließlich Coen Vermeltfoort (VolkerWessels) im Sprint für sich entschied, begann mit vielen Stürzen hektisch. Bereits in der neutralisierten Phase gingen einige Fahrer zu Boden, darunter auch Ben Jochum, weshalb die Neutralisation um fünf Kilometer verlängert wurde. Auch danach gab es immer wieder Stürze, in die auch Mathieu Kockelmann, Jan Hugger, Romet Pajur, Daniel Schrag und Joshua Huppertz verwickelt waren.

Die Fahrer von Lotto Kern-Haus schafften aber immer wieder den Anschluss und Joshua und Daniel waren auch vorne dabei, als sich eine aussichtsreiche Spitzengruppe formierte. Danach teilte sich die Spitze nochmals, wodurch Daniel in eine Verfolgergruppe zurückfiel, in der auch sein Teamkollege Leslie Lührs saß. Am Ende lief aber vieles wieder zusammen und es kam zur Sprintentscheidung einer 20 Fahrer starken Gruppe mit Joshua auf Rang 6.