In einem offenen Brief hat sich der FC Germania Metternich an die Landesregierung von Rheinland-Pfalz gewendet.

Koblenz |

Der Vorstand des Rheinlandligisten FC Germania Metternich hat unter der Woche für Aufsehen gesorgt: in einem offenen Brief an die Landesregierung haben die Vorstände David Follmann und Tobias Lommer für die Öffnung der öffentlichen Sportanlagen geworben. Im Internet ging der Beitrag der Germania unter dem Motto "Gemeinsam gegen Corona heißt auch: gemeinsam Lösungen finden" viral. 

"Lieber Herr Lewentz, [...] Ermöglichen Sie bitte eine Öffnung der öffentlichen Sportplätze. In diesem Land gibt es so viele großartige Sportanlagen, begeisterte Sportler und große Talente, die nach Monaten des Stillstands dringend Bewegung für ihre mentale und physische Gesundheit benötigen", heißt es im letzten Absatz der Veröffentlichung der Metternicher. Hintergrund ist die weiterhin ungeklärte Zukunft des Amateursports in Rheinland-Pfalz. Öffentliche Sportanlagen sind weiterhin geschlossen, während private Anlagen unter den Auflagen geöffnet sein dürfen. Der Amateurfußball ist beispielsweise seit Ende Oktober komplett dicht. 

Aus Metternicher Sicht unverständlich. "Unser Kunstrasenplatz verfügt inkl. Nebenfläche über eine Fläche von 8.000 Quadratmetern. Ist es nicht irrsinnig, dass es keine Regel zulässt, auf diesem Platz im zulässigen Rahmen Fußball zu spielen?", fragen die Germania-Vorstände. Dabei könnten sie theoretisch sogar auf ihrem Kunstrasenplatz kicken, da er aus vertragsrechtlichen Gründen nicht unter die öffentlichen Anlagen fällt. "Wir bekommen diesbezüglich aber keine Aussage vom Innenministerium. Es wird überhaupt nicht auf eine solche Anfrage reagiert, daher haben wir uns an die Öffentlichkeit gewendet", so Tobias Lommer. 

Fast 20.000 Leute erreichte der Artikel alleine über Facebook. "Sogar mein Steuerberater hat mich angesprochen. Es hat also einen gewissen öffentlichen Effekt gehabt. Aber eigentlich müssten sich mehr Vereine äußern, damit etwas passiert", so Lommer weiter. Bis dahin heißt es warten für die Fußballer aus Metternich. Bereits in der kommenden Woche könnte die Politik die Tore wieder öffnen. So recht scheint in Metternich daran aber noch keiner zu glauben.