Die Winterpause ist die Zeit es Blicks zurück, aber auch nach vorne: Fünf Teams aus unserer Region performen derzeit in der Rheinlandliga. Während man in Ahrweiler und Mülheim-Kärlich noch nach oben schauen kann, was den Relegationsplatz betrifft, geht es für die Mannschaften aus Andernach, Immendorf und Metternich darum, die Klasse zu halten.
FC Germania Metternich, 17. Platz, 13 Punkte in 18 Spielen, 26:46 Torverhältnis
Noch im November sah es sehr nach Abstieg aus. Zwar ist das Abstiegsgespenst auch heute noch fester Bestandteil am Trifter Weg, aber die zuletzt gezeigten Leistungen lassen durchaus die Hoffnung zu, auch in der folgenden Saison Rheinlandliga zu spielen.
Nach einem Unentschieden am ersten Spieltag gegen den VfB Wissen konnte in den darauf folgenden zehn Spielen nur ein Punkt eingefahren werden. Mitte Oktober benötigte man schon sehr viel Zweckoptimismus um an eine Wende zu glauben. Dennoch gab die Mannschaft und Trainer Patrick Kühnreich nicht auf, arbeitete weiter akribisch und es sollte besser werden. Der Punktgewinn gegen den damaligen Tabellenzweiten Eisbachtal gab Metternich wieder Hoffnung. Und als endlich die zahlreichen Verletzten wieder zurück kamen, wurden auch die Ergebnisse wieder besser. Siege gegen Niederroßbach, beim Tabellenzweiten Ahrweiler und zuletzt gegen Salmrohr dürfen als Signal gewertet werden, dass mit den Germanen auch in der Rückrunde gerechnet werden muss. Es gibt zum Jahreswechsel allerdings auch etliche Personalwechsel. Patrick Kühnreich verlässt Metternich und steht ab Januar beim Oberligisten FC Karbach an der Linie. Sein Nachfolger ist der bisherige Co-Trainer Leo de Sousa. Zudem verlassen Matthias Wengenroth (Westerburg), Lars Kilian (Immendorf) und Jonas Hillen (Ziel unbekannt) den Verein.
TuS Immendorf, 15. Platz, 16 Punkte in 19 Spielen, 22:44 Torverhältnis
Erstmals in der Vereinsgeschichte spielt der TuS Immendorf in der höchsten Verbandsklasse. Nach dem man bis in den Sommer mit der Bezirksligameisterschaft und dem Einzug ins Pokalfinale (Niederlage gegen den FC Rot-Weiß Koblenz) eine nahezu perfektes Halbjahr hatte, wollte man auch in der Rheinlandliga Zeichen setzen.
Am Ende des Jahres hat man sich mit dem 15. Tabellenplatz, nur einem Platz und einem Punkt "unter dem Strich" noch alle Chancen auf ein weiteres Jahr Rheinlandliga bewahrt. Oft mehr als die jeweiligen Gegner war die Personalknappheit der größte Gegner der Immendorfer. Teilweise fehlten dem Trainerteam um Sascha Oestreich ein dutzend Spieler, so dass in einigen Partien Spieler der 2. Mannschaft und der eigene Co-Trainer mit aushelfen mussten. Und so zeigte die tabellarische Fieberkurve nach einem guten Start immer weiter nach unten. Teilweise war man sogar Tabellenvorletzter.
In den letzten vier Spielen sammelte man noch einmal fünf Punkte, darunter am letzten Spieltag vor der Winterpause der wichtige Sieg gegen Mitaufsteiger Wirges. Und kommendes Jahr? Mit Lars Kilian vom Stadtrivalen FC Metternich konnte ein Rheinlandligaerfahrener Spieler verpflichtet werden.
SG 99 Andernach, 14. Tabellenplatz, 17 Punkte in 17 Spielen, 39:60 Torverhältnis
Es war eine Achterbahnfahrt der Gefühle, die die SG Andernach seinen Fans im abgelaufenen Halbjahr bot.
Es fing alles andere als gut an für die Bäckerjungen. In den ersten drei Spielen setzte es drei hohe Niederlagen, allerdings allesamt gegen hoch gehandelte Mannschaft wie Hochwald (1:5), Eisbachtal (0:4) und Tabellenführer Schneifel (1:5). Gegen den klassentieferen SV Weitersburg kam das Pokalaus im Elfmeterschießen. Aber die Andernacher zeigten Moral, besiegten Niederroßbach hoch mit 7:1 und führten auch beim starken Aufsteiger in Überzahl und in der Nachspielzeit mit 3:2, als plötzlich das Flutlicht ausfiel und das Spiel abgebrochen werden musste. Am grünen Tisch entschied man auf Sieg für Andernach dem Wittlich widersprach. Und auch mehrere Monate später ist das Ergebnis noch nicht abschließend geklärt. Zuletzt hieß es, dass das Spiel komplett wiederholt werden soll. Ein Umstand, den Andernachs Trainer Kim Kossmann und den Vorstand der Bäckerjungen auf die Palme brachte. Ein neuerlicher Einspruch würde eine vierstellige Summe an Gebühren kosten.
Und auf dem Platz? Es ging im Grunde so weiter wie es angefangen hatte. Ein Wechselbad der Gefühle, auch zurückzuführen auf die Jugend des Kaders sowie die teils langwierigen Ausfälle von Leistungsträgern. 1:8 beim Derby in Mülheim, ein 3:8 in Morbach, dazwischen der irre 6:5 Sieg gegen Metternich. Es war was geboten wenn die Andernacher auf dem Platz standen.
Gerade an der Defensive, die mit 60 Gegentreffer den "Ligabestwert" darstellt, will Kossmann und sein Trainerteam intensiv feilen. Ab dem 15. Januar wird es wieder Ernst, bevor es am 25. Februar wieder Ernst wird. Dann stellt sich Tabellenführer Schneifel in Andernach vor.
SG Mülheim-Kärlich, 6. Tabellenplatz, 29 Punkte in 18 Spielen, 48:35 Torverhältnis
Es sollte ein Jahr der Konsolidierung bei der SG 2000 Mülheim-Kärlich. Nach dem Abstieg aus der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar und einer langen sieglosen Serie wollte man erst einmal wieder ankommen im Verbandsoberhaus.
Mit zwei Unentschieden und einer Niederlage startete man alles andere als optimal in die neue Spielzeit. Erst am 4. Spieltag beim 2:0 in Immendorf riss endlich die ewig lange Serie von sieglosen Spielen. Seitdem ist die Bilanz der Mülheimer grundsätzlich positiv. Acht Siege bei drei Unentschieden und vier Niederlagen wurden seitdem erzielt. Vor allem die Niederlagen in Wirges und zuhause gegen Salmrohr im November ließen ein noch besseres Abschneiden nicht zu. Während Trainer Nenad Lazarevic zu viele Gegentore kritisiert, läuft es vorne gut. Was vor allem an dem kongenialen Sturmduo Kalle Steinmetz (15 Tore) und Daniel Aretz (9 Tore) liegt, die jeder Abwehr der Liga Kopfzerbrechen bereiten kann.
Bei nur vier Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz ist von der SG 2000 noch einiges im neuen Jahr zu erwarten.
Nach dem traditionellen Sesterhenn-Cup vom 12.-14. Januar 2024 geht es ab dem 15. Januar wieder auf den Platz, um sich für die letzten 16 Meisterschaftsspiele zu rüsten. Am 25.02.2024 geht es weiter, wenn man auf eigenem Platz auf den Tabellennachbarn Ehrang trifft.
Ahrweiler BC, 2. Tabellenplatz, 33 Punkte in 18 Spielen, 59:35 Torverhältnis
Auf dem Relegationsplatz liegend geht der Ahrweiler BC in die Winterpause und kann insgeheim davon träumen, den direkten Wiederaufstieg in die Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar zu schaffen.
Nach der unglücklichen ersten Saisonniederlage bei der SG Schneifel blieben die Ahrstädter vom 16. September bis zum 25. November in zwölf Spielen ungeschlagen, dazu kam das Weiterkommen im Pokal gegen Oberligist Karbach. 50 Tore erzielten die Rot-Weißen in diesem Zeitraum, vor allem die Tormaschinen Almir Porca sowie Neuzugang Laurenz Wassinger trafen fast nach Belieben.
Und so kam es einer Sensation gleich, dass ausgerechnet der zu dem Zeitpunkt abgeschlagene Tabellenletzte Metternich die Serie des ABC stoppte.
Und auch im letzten Spiel vor der Winterpause gab es eine Niederlage. Beim 1:4 entführte der FV Morbach drei wichtige Punkte.
Man verliert damit die SG Schneifel etwas aus den Augen. Sieben Punkte ist der Rückstand auf den Primus, zudem haben diese ein Spiel weniger ausgetragen. Mit Keeper Badr Yakin und Carsten Thelen, den es zur SG Mendig zieht, verliert der ABC zwei Spieler in der Winterpause.
Ob es Neuzugänge gibt, bleibt abzuwarten. Am Sonntag, dem 14. Januar, bittet Trainer Julian Feit seine Mannen wieder zum Training. Der Rückrundenauftakt ist am 24. Februar, wenn es in Heimersheim gegen die SG Hochwald geht. Und auch der 6. März sollten sich die ABC Fans schon jetzt vormerken. Dann geht es auf eigenem Platz um den Einzug ins Halbfinale des Bitburger-Rheinlandpokal, wenn man auf den Ligarivalen Rot-Weiß Wittlich trifft.