Die Freude über die Maueröffnung am 9. November 1989 wird immer verbunden sein mit der Erinnerung an die zerbrochenen Fensterscheiben, die brennenden Synagogen und die Toten des 9. November 1938. - Alexander Schweitzer (Ministerpräsident Rheinland-Pfalz)
Der Tag bleibe eine Mahnung daran, dass Demokratie und Freiheit niemals selbstverständlich seien. Die Reichspogromnacht sei ein Signal der zunehmenden Radikalisierung im NS-Regime gewesen und die „perfide Probe“, wie weit die Gewalt gegen Jüdinnen und Juden in Deutschland von der Bevölkerung hingenommen würde. „Der millionenfache Mord an den Juden in den Konzentrations- und Vernichtungslagern der Nationalsozialisten kam nicht über Nacht. Es gab eine zunehmende Radikalisierung von Menschen und Maßnahmen vom Judenboykott am 1. April 1933 über den 9. November 1938 bis hin zur Schoa,“ so Schweitzer.
Auch heute sei der 9. November 1938 eine eindringliche Aufforderung, jeder Form von Antisemitismus und Menschenfeindlichkeit entschieden entgegenzutreten. Monika Fuhr, die Beauftragte des Landes Rheinland-Pfalz für Jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, betonte: „Niemand dürfe sagen: Antisemitismus geht mich nichts an. Judenhass verletzt Menschen in ihrer Würde und bestreitet ihnen das Recht, frei und sicher zu leben – ein Recht, das jeder für sich selbst selbstverständlich in Anspruch nimmt.“
35. Jahrestag des Mauerfalls
Der Mauerfall 1989 bleibt ebenfalls unvergessen und ist für Schweitzer eng mit dem Streben nach Freiheit und Demokratie verbunden. „Der 9. November 1989 erinnert die Menschen in ganz Deutschland daran, wie mutig die ostdeutschen Bürgerinnen und Bürger ihre Freiheit erkämpft und ein totalitäres Regime friedlich zu Fall gebracht haben,“ würdigte Schweitzer den 35. Jahrestag.
Dieser Tag bleibt eng verbunden mit dem Streben nach Einigkeit und Recht und Freiheit für alle Deutschen. - Alexander Schweitzer (Ministerpräsident Rheinland-Pfalz)
In Zeiten vieler Krisen und Konflikte sei diese Erinnerung wichtiger denn je, so Schweitzer. „Das Datum ist auch der Beginn einer neuen Phase der europäischen und internationalen Zusammenarbeit.“ Rheinland-Pfalz werde weiterhin seinen Beitrag leisten, die europäische Einigung zu stärken und gemeinsam für eine demokratische Gesellschaft einzutreten.