In schwierigen Zeiten findet der Verein kreative Lösungen und zeigt Solidarität.

Die Kirmesjugend Liesenfeld lebt von Festen, bei denen Menschen zusammenkommen und das Leben feiern. Doch in Zeiten der Pandemie war an solche Dinge nicht zu denken. Dennoch zeigte sich der Verein kreativ und vor allem solidarisch.

Laut Vereinssatzung dient die Kirmesjugend Liesenfeld dem Erhalt der Brauchstumpflege rund um die St. Jakobus Kirmes, dem Schutzpatron der katholischen Kirche in Liesenfeld, einem Ortsteil von Emmelshausen. Außerdem sollen die Interessen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen vertreten werden. Deswegen ist die Kirmesjugend, gemeinsam mit dem Dorfverein Liesenfeld, unter anderem für die Ausrichtung der alljährlichen Liesenfelder Kirmes verantwortlich. Diese findet grundsätzlich am letzten Wochenende im Juli statt, passend zum Gedenktag des Heiligen Jakobus am 25. Juli. Darüber hinaus nimmt der Verein mit einem jährlich neu gestalteten Karnevalswagen an den Umzügen in der Region teil. Zudem wird für die Mitglieder*innen eine Pfingsttour und diverse vereinsinterne und auch öffentliche Feste organisiert. Auch auf Grund dieses großen Angebots, zählt der Verein mittlerweile über 50 Mitglieder*innen zwischen 16 und 30 Jahren.

Kreative Lösungen während der Corona-Pandemie

Der Verein, der sich ausschließlich aus Erlösen der Kirmes und den Mitgliedsbeiträgen finanziert, wurde also sehr hart von den Einschränkungen durch das Coronavirus getroffen. Zwar war die letzte Kirmes im Jahr 2019 die erfolgreichste seit langer Zeit, jedoch konnte in den vergangenen beiden Jahren keine ausgetragen werden. Das war jedoch kein Grund, die Kirmes komplett ausfallen zu lassen. So wurde in den letzten beiden Jahren ein Ersatzprogramm für die Mitglieder*innen der Kirmesjugend organisiert. Dieses bestand aus einer Wanderung, diversen Spielen, dem traditionellen Besuch des Gottesdienstes zum Gedenktag des Heiligen Jakobus, dem Aufstellen des Kirmesbaums und dem gemeinsamen Essen in der Baunhöller Mühle bei Emmelshausen, an welche die Kirmesjugend einen besonderen Dank richtet. Zudem bot der Verein seinen Mitglieder*innen über das ganze Jahr verteilt weitere Angebote an. So wurde zum Beispiel eine digitale Weinprobe organisiert und es werden immer wieder kleinere Partys veranstaltet, soweit die Personenbeschränkungen dies zulassen.

Solidarität wird auch in schweren Zeiten gelebt

Die Kirmesjugend musste in den vergangenen Jahren also auf einiges verzichten. Dennoch ist es dem Verein wichtig, denjenigen zu helfen, die es nötig haben. So wurden im letzten Jahr bereits Spenden für ein krebskrankes Mädchen aus der ansässigen Verbandsgemeinde gesammelt, welches im März 2020 im Alter von nur 9 Jahren viel zu früh starb. Als in diesem Jahr, kurz vor der Liesenfelder Kirmes, das Ahrtal von einer fürchterlichen Hochwasser-Katastrophe heimgesucht wurde, war dem Verein sofort klar, die Betroffenen zu unterstützen. So gingen die Erlöse der traditionellen Verlosung in diesem Jahr an das Spendenkonto der Kreissparkasse Ahrweiler und der Volksbank RheinAhrEifel. Insgesamt wurden über 1.000€ durch die Verlosung eingenommen. Dazu kommen weitere 400€ aus einer Spendenbox, die am Kirmeswochenende in der Baunhöller Mühle aufgestellt wurde. Simon Kasper, Vorsitzender der Kirmesjugend, freut sich über die zahlreichen Spenden und bedankt sich bei allen, die sich an der Aktion beteiligt und zu einer schönen Kirmes beigetragen haben: „Wir waren alle sehr überrascht, wie viele Lose wir verkaufen konnten und welchen hohen Spendenbetrag wir so einnehmen konnten. Insgesamt war es ein sehr gelungenes alternativ Programm zur Kirmes.“ Ein besonderer Dank gilt der Baunhöller Mühle und allen Unternehmen in Emmelshausen und Umgebung, die Gutscheine für die Verlosung gestiftet haben.