Mit einem Festakt hat der rheinland-pfälzische Landtag gemeinsam mit der Stadt Koblenz am 9. Juli das 75. Jubiläum der Rittersturz-Konferenz gewürdigt. Im Sommer 1948 hatten sich im Koblenzer Hotel Rittersturz die Ministerpräsidenten der damaligen elf West-Länder getroffen, um über die Verfassung eines deutschen Staats nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zu beraten.
Beim Festakt sprachen Landtagspräsident Hendrik Hering, Koblenzer Oberbürgermeister David Langner und der rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling. In einer Podiumsdiskussion debattierten der ehemalige Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz und Thüringen Professor Bernhard Vogel, der Präsident des Bundesarchivs Professor Michael Hollmann und Oberbürgermeister David Langner über die Bedeutung der Rittersturz-Konferenz.
Die Entscheidungen der Rittersturz-Konferenz
In der Rittersturz-Konferenz vom 8. bis 10. Juli 1948 hatten die damaligen Ministerpräsidenten beschlossen, dass ein Grundgesetz erarbeitet und ein Parlament sowie eine Länder-Kammer gegründet werden solle. Damit war der Grundstein für die heutige Bundesrepublik Deutschland gelegt.
Landtagspräsident Hendrik Hering betonte die Bedeutung dieses demokratiegeschichtlich so wichtigen Ereignisses: „Das Hotel Rittersturz ist ein ganz zentraler Ort unserer rheinland-pfälzischen und deutschen Demokratiegeschichte. Hier in Rheinland-Pfalz, in Koblenz, wurde der Grundstein für unser heutiges demokratisches Zusammenleben gelegt. Diese Erfolge unserer Demokratiegeschichte müssen wir sichtbarer machen und wir müssen sie feiern.“
Bedeutung der Konferenz
Bei einer Podiumsdiskussion sprachen Professor Bernhard Vogel, Professor Michael Hollmann und Oberbürgermeister David Langner gemeinsam mit der Moderatorin Britta Krane über die historische Dimension und heutige Bedeutung der Konferenz. Das Hotel Rittersturz wurde 1973 aufgrund von Hangrutschgefahr abgerissen. Seit 1978 erinnert an dessen Standort eine Gedenkstele.