aktuell4u stellt die eine Kandidatin und die drei Kandidaten vor.

Kreis Ahrweiler |

Am 23. Januar findet im Landkreis Ahrweiler die Landratswahl statt, nachdem der vorherige Amtsinhaber Jürgen Pföhler (CDU) im Herbst 2021 in den Ruhestand versetzt wurde. Zuvor war dieser im Zuge des Ahr-Hochwassers öffentlich in Kritik geraten. Unter anderem ermittelt die Staatsanwaltschaft Koblenz wegen fahrlässiger Tötung und Körperverletzung, sowie unterlassener Hilfeleistung.

Horst Gies (geb. 1961, CDU)

Bereits seit August 2021 hat Horst Gies als Erster Kreisabgeordneter die Aufgaben von Jürgen Pföhler übernommen. Nun kandidiert der CDU-Politiker für eben jenes Amt des Landrats. Gies ist der erfahrenste Kandidat. Der 60-jährige Diplom-Ingenieur für Agrar und Weinbau ist seit 2011 Abgeordneter im rheinland-pfälzischen Landtag. Der CDU-Politiker hat die Kandidatur für das Amt des Landrats nicht geplant, sondern sieht es der Situation geschuldet. Wohnhaft in Bad Neuenahr-Ahrweiler möchte Gies den Neuaufbau und die Neugestaltung der gesamten Region vorantreiben. Am Wahltag feiert Horst Gies seinen 61. Geburtstag. Vielleicht gibt es dann doppelten Grund zu feiern.

Dr. Axel Ritter (geb. 1964, unabhängig)

Ebenfalls aus Bad Neuenahr-Ahrweiler stammt Dr. Axel Ritter. Bereits bei der Landratswahl 2015 trat Ritter als Kandidat an. Damals als einzige Alternative zu Jürgen Pföhler. Nun muss er sich gegen drei Kandidaten durchsetzen. Trotzdem sieht sich Ritter wieder als Wahlalternative gegenüber seinen Mitstreitern. Dabei bezieht er sich auf ein effektives und nachhaltiges Flutentlastungs-Konzept, welches er, nach eigenen Angaben, im Gegensatz zu den übrigen Kandidaten vorzuweisen hat. Für Dr. Axel Ritter wird beim Wiederaufbau des Ahrtals nach der Flutkatastrophe viel zu sehr der Fokus auf die Wiederherstellung gelegt, als auf präventive Maßnahmen. Durch seine langjährige Berufserfahrung als Architekt weist Ritter Erfahrung im Bereich der Sanierung und Restauration von Gebäuden, und bei der Entwicklung von innovativen Lösungen in den Bereichen Architektur, Städte- und Landschaftsbau auf.

Christoph Schmitt (geb. 1986, unabhängig)

Der jüngste Kandidat bei der diesjährigen Landratswahl ist Christoph Schmitt aus Niederzissen. Die Wahlkampagne des 35-jährigen Diplom-Finanzwirt läuft unter dem Motto „Neustart“. Trotz des jungen Alters hat Schmitt schon eine beachtliche politische Laufbahn vorzuweisen: Bei der Kommunalwahl 2009 war er in den Gemeinderat Niederzissen, in den Verbandsgemeinderat Brohltal und in den Kreistag Ahrweiler gewählt worden. Die Mitgliederversammlung des SPD-Gemeindeverbands Brohltal wählte ihn bei einer Mitgliederversammlung im Februar 2009 als Geschäftsführer. Schmitt war Vorsitzender des Juso-Kreisverbandes Ahrweiler. Im April 2017 wurde Christoph Schmitt als Nachfolger von Lorenz Denn zum Vorsitzenden der SPD-Kreistagsfraktion gewählt. Im September 2021 folgte schließlich die Kandidatur für den Bundestag. Bei der Wahl unterlag er jedoch knapp seiner Herausforderin Mechtild Hild von der CDU. Trotz der Parteizugehörigkeit zur SPD tritt Schmitt bei der Landratswahl als unabhängiger Kandidat an.

Cornelia Weigand (geb. 1971, unabhängig)

Als einzige weibliche Kandidatin tritt Cornelia Weigand bei der Landratswahl im Kreis Ahrweiler an. Auch sie verfolgt eine unabhängige Kandidatur. Auch die Diplom-Biologin aus Altenahr ist nicht unerfahren in der Kommunalpolitik. Vor zweieinhalb Jahren ist sie zur Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Altenahr gewählt worden. In der Ausübung dieses Amtes hat sich Wiegend in der Flutnacht im Juli 2021 alleine gelassen gefühlt. Diese prägenden Ereignisse haben sie schließlich zur Kandidatur bewogen. Zwar kann auch Sie keine Naturkatastrophen verhindern, jedoch möchte Weigand entschiedener dagegen vorgehen. Dass sie dies kann, bewies Cornelia Weigand bereits in der Flutnacht, als sie schon gegen 16 Uhr den damaligen Landrat Pföhler dazu aufforderte, den Katastrophenfall auszurufen. Wiegand befürchtete schon zu diesem Zeitpunkt eine Flut, welche das Jahrhunderthochwasser von 2016 deutlich übertreffen könnte. Schon damals mussten Menschen mit dem Hubschrauber evakuiert werden. Dreieinhalb Stunden nach dieser Aufforderung besuchte Pföhler dann mit Innenminister Lewentz die Technische Leitstelle des Krisenstabes und befand, alles sei in Ordnung. So wurde eine frühzeitige Evakuierung der Menschen durch die Luft verhindert.