Die vier Kandidaten im aktuell4u-Überblick mit exklusiven Aussagen.

Rhein-Hunsrück |

Nachdem der ehemalige Landrat Dr. Marlon Bröhr (CDU) im September in den Bundestag eingezogen ist, war dessen Stelle im Rhein-Hunsrück-Kreis vakant. Am Sonntag, dem 16. Januar, soll die Nachfolge bei der Landratswahl endgültig geklärt werden. Aktuell4u stellt die vier Kandidaten vor.

Rita Lanius-Heck (63, unabhängige Kandidatin) – Landwirtin und Unternehmerin aus Oberwesel

Mit einem Alter von 63 Jahren ist Rita Lanius-Heck die älteste Kandidatin bei der Landratswahl. Zudem ist sie die einzige weiblich Bewerberin. Lanius-Heck ist Unternehmerin in einem landwirtschaftlichen Familienbetrieb mit dem Schwerpunkt Tourismus. Seit 1999 ist sie Mitglied im Kreistag des Rhein-Hunsrück-Kreises für die CDU. Als 1. Beigeordnete nimmt sie seit 2019 die Vertretung des Landrates im Rhein-Hunsrück-Kreis wahr und führt die Dienstgeschäfte des Landkreises seit September 2021. Im Wahlkampf betonte sie oft ihre Erfahrung und langjährige Tätigkeit im Landkreis. Die Themenschwerpunkt setzte Rita Lanius-Heck in Bildung, Klima und Umweltschutz. Zudem befürworte sie deutlich die Mittelrheinbrücke und die Rettung des Flughafens Hahn. Da die CDU Lanius-Heck nicht für die Landratswahl nominierte, entschied sich die Unternehmerin zu einer unabhängigen Kandidatur.

Das Motto des Rhein-Hunsrück Kreises ist „Hier leb ich gern“ und dies spricht mir wirklich aus dem Herzen. Ich trete am Sonntag zur Wahl der Landrätin an, weil mir meine Heimat und die Menschen am Herzen liegen. Ich kenne Rhein und Hunsrück, Land und Leute durch meine ehrenamtliche Arbeit, aber auch durch meine Arbeit als Unternehmerin und als Kreisbeigeordnete. Es geht um unsere gesundheitliche Versorgung, um unsere Kitas und Schulen, Digitalisierung und Arbeitsplätze, die Entwicklung unserer Dörfer und auch der Innenstädte, es geht um den Klimaschutz und in dem Zusammenhang natürlich auch um die Windenergie und Photovoltaik, aber auch der Katastrophenschutz ist mir ein großes Anliegen. Als Erste Kreisbeigeordnete bin ich schon jetzt fest in die Arbeit eingebunden. Diesen Weg möchte ich gerne gemeinsam mit Ihnen und Euch auch in Zukunft gehen. Am Rhein und auf dem Hunsrück! Gemeinsam, unabhängig und mit ganzem Herzen. Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mir am Sonntag mit Ihrer Stimme Ihr Vertrauen schenken. – Rita Lanius-Heck

Roger Mallmenn (45, Die Linke) – Koch und Diplom-Sportwissenschaftler aus Birkheim

Der langjährige Kreisvorsitzende der Linkspartei tritt als Kandidat mit Außenseiterchancen bei der Landratswahl an. Bereits seit 2005 ist er Kreisvorsitzender der Linkspartei im Rhein-Hunsrück-Kreis. Im Kreistag ist er seit 2009 Mitglied. Mallmenn spaltet sich thematisch eindeutig von seiner Mitbewerberin und seinen Mitbewerbern ab. So lehnt er den geplanten Bau der Mittelrheinbrücke und die Rettung des Flughafens Hahn strikt ab. Stattdessen möchte Mallmenn das Geld für kostenloses Schulessen und die Stärkung der Gastronomie investieren. Mit seiner Kandidatur möchte er eine Wahlalternative links der CDU darstellen. Die Erfahrungen aus 17 Jahren Politik- und Parteiarbeit sollen ihm dabei helfen.

Warum möchten ich Landrat werden? Weil ich Verantwortung übernehmen will. Für das Amt habe ich die entsprechende Lebenserfahrung als Koch, Diplom-Sportwissenschaftler, Kommunalpolitiker und Unternehmer gesammelt. Ich bringe die nötige Kompetenz und Durchsetzungskraft mit, die dieses Amt benötigt. Ich bin weder käuflich noch opportunistisch! Ich werde das Geld der Bürgerinnen und Bürger nicht in unfinanzierbare Großprojekte wie dem Bau der Mittelrheinbrücke oder zur Rettung des Hahns einsetzen, sondern stattdessen den Kindern ein kostenfreies Schulessen anbieten und für genügend Kita-Plätze sorgen. Wahlversprechen, die sofort umsetzbar sind. – Roger Mallmenn

Dr. Christian Klein (34, CDU) – Richter am Verwaltungsgericht aus Rheinböllen

Die Tradition eines Landrats im Rhein-Hunsrück-Kreis, der Parteimitglied bei der CDU ist, möchte Dr. Christian Klein gerne fortsetzen. Der jüngste Bewerber bei der Landratswahl ist Richter am Verwaltungsgericht in Koblenz. Die CDU bevorzugte die Kandidatur Kleins vor Lanius-Heck, um ein junges und frisches Gesicht zu präsentieren. Auch er befürwortet die Mittelrheinbrücke und die Rettung des Flughafen Hahns. Während des Wahlkampfs präsentierte sich der junge Lokalpolitiker als Familienmensch und gab einen Einblick in sein Privatleben. So spielen zum Beispiel der Glaube und die Musik eine wichtige Rolle in seinem Leben. Den Rhein-Hunsrück-Kreis versteht Klein als Zukunftsregion. Im Wahlkampf setzte er deswegen die Themen der medizinischen Versorgung, Wirtschaft, Tourismus und Umweltschutz.

Am 16. Januar können Sie mit Ihrer Stimme mitentscheiden, wer zukünftig als Landrat die Geschicke in unserem Rhein-Hunsrück-Kreis maßgeblich mitgestalten wird. Sie können entscheiden, wer zukünftig unsere Kreisverwaltung führen soll. Ich würde mich sehr über Ihre Unterstützung bei dieser Wahl freuen. Als Verwaltungsrichter bringe ich den fachlichen Hintergrund mit, um eine moderne Verwaltung zu führen. Ich bin im Rhein-Hunsrück-Kreis aufgewachsen und mit meiner Familie fest verwurzelt und bringe mich seit vielen Jahren in der Kommunalpolitik für meine Heimat ein. Ich möchte die Zukunftsthemen anpacken und meinen Beitrag leisten zum Bau der Mittelrheinbrücke, zur Zukunft des Flughafens Hahn, zur Schließung von Mobilfunklücken, zum Glasfaserausbau, zum Erhalt der Geburtshilfestation in Simmern, zum Ausbau des Gesundheitscampus Oberwesel und zur BUGA 29. Zudem möchte ich unseren Kindern Chancen mit mehr Digitalisierung an unseren Schulen erschließen und den öffentlichen Personennahverkehr optimieren. Die Lösung all dieser Zukunftsfragen benötigt aus meiner Sicht fachliche Kompetenz, kommunalpolitische Erfahrung und Engagement von Herzen. All dies bringe ich mit. – Dr. Christian Klein

Volker Boch (45, unabhängiger Kandidat) – Redakteur aus Laubach

Ein Name der sicherlich vielen Menschen im Rhein-Hunsrück-Kreis ein Begriff ist. Schon vor seinem Studium der Geschichte und Politik arbeitet Volker Boch seit 1995, mit einigen Unterbrechungen, als Journalist und Redakteur für die im Landkreis weit verbreitete „Rhein-Zeitung“. Seit 2013 ist er dort sogar als Chefreporter tätig. Für den Wahlkampf nahm Boch jedoch seinen Resturlaub und unbezahlten Urlaub. Auch er unterstützt den Bau einer Mittelrheinbrücke und die Rettung des Flughafens Hahn, da er dort große Chancen für die Zukunft in Bezug auf Mobilität und die Entwicklung von Tourismus, Wirtschaft und Gesellschaft sieht. Im Wahlkampf setzte Boch die Themen ÖPNV und Energiewende. Dort sieht er großen Nachholbedarf im Kreis. Aber auch die Jugendarbeit ist für Boch ein wichtiges Thema.

Ich bitte alle Wahlberechtigten am Sonntag wählen zu gehen. Denn zum einen ist dies der richtige Weg, um Demokratie aktiv mitzugestalten. Zum anderen geht es bei der Landratswahl um ein Amt, das für die Zukunft unseres Rhein-Hunsrück-Kreises eine hohe Bedeutung hat. Mit dieser Wahl werden konkrete Weichen gestellt für die Gestaltungs- und Verwaltungsarbeit im Rhein-Hunsrück-Kreis für die kommenden acht Jahre. Mein Ziel ist es, unseren Rhein-Hunsrück-Kreis nach vorn zu bringen. Ich möchte einen Schwerpunkt bei der Gestaltung setzen und wichtige Entwicklungen über die Parteigrenzen hinweg in Gang bringen. Ich stehe für eine bürgernahe, transparente Politik sowie für einen frischen Blick auf Politik und Verwaltung. Ich setze auf Innovation, Dialog auf Augenhöhe und Teamgeist. – Volker Boch

Fotos: Rita Lanius-Heck, DIE LINKE.Rhein-Hunsrück, Volker Boch, Dr. Christian Klein