Seit der Reduzierung der Öffnungszeiten ärztlicher Bereitschaftspraxen durch die Kassenärztliche Vereinigung erleben Notaufnahmen in Rheinland-Pfalz, insbesondere im nördlichen Bereich, einen deutlichen Anstieg an Patienten. Krankenhäuser berichten von einer erhöhten Belastung und fordern bessere personelle und finanzielle Ausstattung.

Rheinland-Pfalz |

Seit Beginn des Jahres stehen die Notaufnahmen in Rheinland-Pfalz, besonders im nördlichen Bereich, vor einer zunehmenden Herausforderung. Die Entscheidung der Kassenärztlichen Vereinigung (KV), die Öffnungszeiten ärztlicher Bereitschaftspraxen zu kürzen und einige Anlaufstellen zu schließen, hat zu einem merklichen Anstieg der Patientenzahlen in den Notaufnahmen geführt.


Deutlicher Anstieg der Patientenzahlen

In Krankenhäusern wie dem Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein, das Standorte in Koblenz, Mayen, Boppard und Nastätten betreibt, ist das Patientenaufkommen, besonders in der Nacht, gestiegen. Dies hat dazu geführt, dass teilweise sogar Personal in der Nacht aufgestockt werden musste, was angesichts des anhaltenden Fachkräftemangels eine besondere Herausforderung darstellt.

Die KV begründet die Reduzierung der Bereitschaftsdienste mit einem Urteil des Bundessozialgerichts, das freiberuflich tätige Poolärzte der Sozialversicherungspflicht unterwirft. Dies könne zu einer finanziellen Mehrbelastung für Praxen führen. Als Neuerung wurde eingeführt, dass in Randzeiten auch Hausbesuche durch Ärzte möglich sind, die über die Patientennummer 116117 angefordert werden können.