Im vergangenen Jahr verstarben weniger Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer als 2022. Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems mitteilt, belief sich die Zahl der Gestorbenen mit Hauptwohnsitz in Rheinland-Pfalz 2023 auf etwa 51.300 Personen. Das waren rund 2.700 Personen weniger als 2022 (minus 4,9 Prozent). Damals starben so viele Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer wie noch nie zuvor seit Gründung des Landes (53.936 Personen). Damit ist die Zahl der Sterbefälle in Rheinland-Pfalz trotz der zunehmenden Alterung der Gesellschaft infolge des Demografischen Wandels erstmals seit 2019 nicht weiter gestiegen.
Gegenüber dem langjährigen Durchschnitt 2016 bis 2019, der den Zeitraum vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie abbildet, fiel die Zahl der Gestorbenen um rund 4.000 höher aus (plus 8,4 Prozent). Das ergab eine Sonderauswertung vorläufiger Ergebnisse der amtlichen Sterbefallstatistik. Aufgrund von Nachmeldungen könnte sich die Zahl der 2023 Gestorbenen allerdings noch weiter erhöhen.
Demografische Details der Verstorbenen
Insgesamt befanden sich unter den knapp 51.300 Verstorbenen des vergangenen Jahres etwa 25.400 Frauen (minus 5,8 Prozent gegenüber 2022) und 25.900 Männer (minus vier Prozent). Im Durchschnitt waren die gestorbenen Frauen zum Zeitpunkt ihres Todes 82,2 Jahre alt. Sie erreichten damit ein um etwa fünf Jahre höheres durchschnittliches Sterbealter als Männer (77,3 Jahre). Im Zeitverlauf hat sich das durchschnittliche Sterbealter der Männer jedoch stärker erhöht als das der Frauen. Seit dem Jahrtausendwechsel ist es bei den Rheinland-Pfälzern um 6,1 Jahre gestiegen, bei den Rheinland-Pfälzerinnen hingegen nur um 2,7 Jahre. Insgesamt verstarben die Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer 2023 im Durchschnitt mit 79,7 Jahren. Sie wurden damit 4,1 Jahre älter als 2000.
Mit Blick auf die Nationalität der Gestorbenen erreichten Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer mit deutscher Staatsangehörigkeit 2023 im Durchschnitt ein um mehr als neun Jahre höheres Sterbealter als Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer ohne deutsche Staatsangehörigkeit. Im Mittel verstarben die gut 2.200 Ausländerinnen und Ausländer mit 70,9 Jahren. Das waren 10,5 Lebensjahre mehr als noch 2000. Die rund 49.000 Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer mit deutschem Pass zählten 2023 zum Zeitpunkt ihres Todes im Durchschnitt 80,1 Jahre und damit 4,3 Jahre mehr als noch zur Jahrtausendwende.
Altersgruppen und regionale Unterschiede
Der Rückgang der Sterbefallzahlen im Jahr 2023 geht sowohl auf jüngere, als auch auf ältere Bevölkerungsgruppen zurück. Bei den Hochbetagten (80-Jährige und Ältere) sank die Zahl der Gestorbenen gegenüber dem Vorjahr um 5,4 Prozent auf gut 30.800 Personen. In der Gruppe der 60- bis unter 80-Jährigen fiel der Rückgang mit 3,7 Prozent auf gut 16.500 Personen demgegenüber etwas schwächer aus. Am stärksten ging die Zahl der Gestorbenen – relativ betrachtet – bei den unter 60-Jährigen zurück: In dieser Altersgruppe verringerte sich die Zahl der Sterbefälle auf gut 3.900 Personen (minus 6,6 Prozent).
Regional nahm die Entwicklung der Sterbefallzahlen einen sehr unterschiedlichen Verlauf. Gemessen an der Einwohnerzahl starben 2023 die meisten Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer in der kreisfreien Stadt Pirmasens (1.690 Sterbefälle je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner), die wenigsten dagegen in der Landeshauptstadt Mainz (918 Sterbefälle je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner). Zu beachten ist, dass die unterschiedliche regionale Entwicklung der Sterbefälle grundsätzlich auch auf die unterschiedliche Alters- und Geschlechterstruktur der Bevölkerung in den Verwaltungsbezirken zurückzuführen ist. Beispielsweise ist der Bevölkerungsanteil älterer Menschen in Pirmasens wesentlich höher als in Mainz.
Das höchste Durchschnittsalter zum Zeitpunkt des Todes erreichten Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer im Landkreis Ahrweiler (81,3 Jahre). Damit wurden die Einwohnerinnen und Einwohner dieses Landkreises rund dreieinhalb Jahre älter als die Einwohnerinnen und Einwohner des kreisfreien Stadt Ludwigshafen, die 2023 im Durchschnitt mit 77,7 Jahren verstarben.