Die Bischöfliche Realschule Marienberg in Boppard wird im Jahr 2030 geschlossen. Das hat das Bistum Trier, Träger der Schule, vergangene Woche mitgeteilt. Ab dem Schuljahr 2025/2026 werden keine neuen Schülerinnen und Schüler mehr aufgenommen, jedoch können alle derzeitigen und bereits angemeldeten Schülerinnen und Schüler ihren Realschulabschluss regulär an der Schule abschließen.
Die Entscheidung sei der Bistumsleitung schwergefallen, wie Matthias Struth, Leiter des Bereichs „Kinder, Jugend und Bildung“ im Bischöflichen Generalvikariat Trier, betont:
Wir verstehen unsere Schulen als einen umfassenden Dienst an jungen Menschen mit dem Ziel, die ihnen geschenkten Begabungen und persönlichen Anlagen zur Entfaltung zu bringen. Den ganzen Menschen zu bilden, ist unser Auftrag. - Matthias Struth (Bischöfliches Generalvikariat Trier)
Dennoch sei die Schließung notwendig geworden. Im Rahmen des diözesanen Haushaltssicherungskonzepts wurden alle 20 Schulen in bischöflicher Trägerschaft überprüft. Dabei stellte sich heraus, dass kein ausreichender Bedarf für eine zusätzliche bischöfliche Realschule neben der staatlichen Realschule Plus in Boppard bestehe. Dies zeige sich auch in den stagnierenden Anmeldezahlen.
Neben der abnehmenden Nachfrage seien auch finanzielle Aspekte ausschlaggebend. Das Bistum Trier verzeichnet seit Jahren Defizite im Haushalt, die strukturelle Einsparungen von 110 Millionen Euro bis 2035 notwendig machen.
Das Bistum kann es nicht mehr finanziell verantworten, eine Schule aufrechtzuerhalten, die aufgrund des bestehenden Schulangebots vor Ort vergleichsweise wenig nachgefragt wird. - Matthias Struth (Bischöfliches Generalvikariat Trier)
Zusätzlich mache der Fachkräftemangel die Situation schwierig. Es werde immer schwerer, ausreichend Lehrkräfte zu finden, da die Zahl der Lehramtsstudierenden für Realschulen gering sei.
Für die Region bedeutet die Schließung der Schule einen erheblichen Einschnitt, so Struth, da die Schule nicht nur für Katholiken ein wichtiges Angebot darstelle, sondern Teil des gesellschaftlichen Beitrags der Kirche sei.