Weniger Kandidaten, kürzere Fristen und eine Wahlrechtsreform: Die Bundestagswahl in Rheinland-Pfalz am 23. Februar 2025 wird spannend. Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.

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Am 23. Februar sind rund 2,97 Millionen Wahlberechtigte in Rheinland-Pfalz aufgerufen, einen neuen Bundestag zu wählen. Mit ihrer Zweitstimme können sie zwischen 14 Parteien wählen - sechs weniger als noch 2021. Neben den im Landtag vertretenen Parteien SPD, CDU, Grüne, FDP und AfD stehen auch die Freien Wähler, die Linke und das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) zur Wahl. Hinzu kommen kleinere Parteien wie die Tierschutzpartei, Volt, die MLPD, das Bündnis Deutschland, die ÖDP sowie die Satire-Partei „Die Partei".

15 Wahlkreise - doch nicht jeder Direktkandidat kommt in den Bundestag

Rheinland-Pfalz ist unverändert in 15 Wahlkreise aufgeteilt. Allerdings wurden die Nummern angepasst: Aus dem Wahlkreis 197 Neuwied wurde beispielsweise 196 Neuwied. Der Grund ist eine Umverteilung eines Wahlkreises von Sachsen-Anhalt nach Bayern aufgrund der Bevölkerungsentwicklung.

Doch aufgrund einer Wahlrechtsreform ist nicht mehr garantiert, dass alle direkt gewählten Kandidaten auch in den Bundestag einziehen. Wie viele das betreffen wird, ist noch unklar. Tendenziell werde es aber die Partei treffen, die die meisten Stimmen bekommt, sagt Landeswahlleiter Marcel Hürter. Und das Phänomen werde eher in Städten als in ländlichen Regionen auftreten.

CDU in Umfragen vorn - Ausgang in einigen Wahlkreisen spannend

Bei der letzten Bundestagswahl 2021 lag die SPD in Rheinland-Pfalz mit 29,4 Prozent vorn, gefolgt von der CDU mit 24,7 Prozent. Die Grünen erreichten 12,6 Prozent, die FDP 11,7 Prozent und die AfD 9,2 Prozent. In einer aktuellen Umfrage des SWR liegt nun die CDU mit 33 Prozent deutlich vorn. Die SPD kommt nur noch auf 19 Prozent und liegt damit nur knapp vor der AfD mit 18 Prozent.

In einigen Wahlkreisen wird ein besonders spannendes Rennen erwartet. Im Wahlkreis Kreuznach/Birkenfeld tritt CDU-Landeschefin Julia Klöckner erneut an. 2021 verlor sie dort aber überraschend gegen den SPD-Kandidaten Joe Weingarten. Im Wahlkreis Kaiserslautern duellieren sich unter anderem AfD-Vizefraktionschef Sebastian Münzenmaier und der stellvertretende BSW-Bundesvorsitzende Alexander Ulrich. Und im Wahlkreis Neustadt/Speyer fordert die SPD-Abgeordnete Isabel Mackensen-Geis den CDU-Generalsekretär Johannes Steininger heraus.

Briefwahl läuft - Stimmabgabe bis Donnerstag empfohlen

Wegen der Wahlrechtsreform und der verkürzten Fristen läuft auch die Organisation der Wahl etwas anders. Insgesamt wird es fast 5.500 Stimmbezirke geben. Die genaue Zahl lässt sich laut Landeswahlleiter aber erst am Wahlabend sagen, da in sehr kleinen Bezirken gegebenenfalls noch Stimmbezirke zusammengelegt werden, um das Wahlgeheimnis zu wahren.