Auf 180 Seiten präsentiert der Fußballverband Rheinland seine 75-jährige Geschichte in einem Buch, das am 14. Januar 2024 im Rahmen des Ehrenamtstages in Grenzau vorgestellt wurde. Es ist ein Buch mit einigen Besonderheiten: da sind die Namen aller rund 1000 Vereine des Verbandes auf dem Buchumschlag vermerkt, alle Träger der Goldenen Ehrennadel, die Ehrenmitglieder, die Präsidenten, die Rheinlandmeister bei Frauen und Männern, die Rheinlandpokalsieger, die Stiftung „Fußball Hilft“ und die Geschichte der neun Kreise finden sich wieder.
Und viele Geschichten über die großen Vereine wie den SC 07 Bad Neuenahr, Tus Neuendorf und ab 1982 TuS Koblenz, Eintracht Trier, den FSV Salmrohr, die Eisbachtaler Sportfreunde oder auch den FV Engers. Bedeutende Schiedsrichter wie Alfred Ott, Günter Linn, Edgar Steinborn, Alfons Berg, Hans-Peter Dellwing und natürlich Herbert Fandel werden porträtiert. Geschichten wie die von Hans-Peter Dellwing, der am 9. November 1989 in Stuttgart das DFB-Pokalspiel zwischen dem VfB und Bayern München (3:0 für Stuttgart) pfiff und in der Pause erfuhr, dass zeitgleich in Berlin die Mauer fiel. „Da war die Konzentration auf den Fußball weg, alle Zuschauer hingen an ihren Radios und waren mit den Gedanken in Berlin“, erzählt Dellwing. Es war ein besonderes Fußballspiel an einem politisch noch weitaus bedeutenderem Tag.
Die wichtigen Fußballer und Trainer aus dem Rheinland, von Klaus Toppmöller über Roman Weidenfeller, Celia Sasic, Sandra Minnert, Marion Isbert und Jutta Nardenbach, die Nachkriegs- Nationalspieler Jupp Gauchel. Jakob Milz, Karl Adam, Alfons Moog, Spieler wie Harald Kohr und Edgar Schmitt, Peter Hidien, Dieter Nüssing, ehemalige Trainer wie Rudi Gutendorf, Winfried Schäfer und Milan Sasic, aber auch aktuelle wie der bei Bayern München tätige Arno Michels und der Mainzer Jan Siewert, sie alle sind Teil des Buches. So wie die so unterschiedlichen Präsidenten des Verbandes, von Dr. Hans Menningen über Toni Martini, Toni Kahl, Dr. Theo Zwanziger, Walter Desch bis hin zu Gregor Eibes aktuell.
RZ-Redakteur Stefan Kiefer benennt den Mädchen- und Frauenfußball im Rheinland als eine Wiege des Frauenfußballs in Deutschland. Mit Bad Neuenahr war ein FVR-Verein einer der ersten Deutschen Meister und Mitte der 1970er Jahre fand das erste Frauen-Länderspiel auf deutschem Boden zwischen Deutschland und der Schweiz in Koblenz statt.
Das ungeheure Engagement des Verbandes, seiner Stiftung und vieler Vereine bei der Flutkatastrophe vom 14. auf den 15. Juli 2021 an der Ahr, mit 135 Toten und einer weitgehenden Zerstörung der Struktur des Sportes wird in dem Buch als eine grandiose Leistung des Ehrenamtes und zugleich soziale Leistung von hohem Rang dargestellt. Die Partnerschaften des Verbandes mit Norwegen, Ruanda und Ungarn sind Teil der Kommunikation, wie auch die Arbeit in der Sportschule, die Jugendarbeit im Verband und bunte Geschichten aus der Welt des Fußballs runden das Buch ab, das auch Anmerkungen von Ministerpräsidentin Malu Dreyer, DFB-Präsident Bernd Neuendorf, Sportbund-Präsidentin Monika Suer und Fußballverbandspräsident Gregor Eibes enthält.
Redakteure des Buches sind Stefan Kiefer, Frank Jellinek und Hans-Peter Schössler. Der Fußballverband wird es im Laufe des Jubiläumsjahres seinen Vereinen überreichen.