Studierende der Universität Koblenz-Landau haben neue "Zeitkapseln" zur Lagerung an das Stadtarchiv Koblenz überreicht.

Koblenz |

Studierende der Universität Koblenz-Landau haben neue „Zeitkapseln“ zur Lagerung an das Stadtarchiv überreicht. Nachdem im Jahr 2021 die ersten Zeitkapseln in Koblenz von diversen, die Stadtgesellschaft repräsentierenden Bürger:innen mit Impulsen, Gedanken und Visionen zur Demokratie in Koblenz gefüllt wurden, geht es dieses Mal um das Thema „Nachhaltige Entwicklung der Kulturlandschaft Mittelrheintal“.

In diesem Jahr wurden insgesamt zehn Personen befragt, die sich dazu äußern, wie es um die kulturelle, soziale, ökologische und ökonomische Situation des Oberen Mittelrheintals steht, welche Chancen die BUGA 2029 mit sich bringt und welche Visionen es für die Entwicklung der Region gibt.

Den Beteiligten ist es gelungen eine spannende Mischung aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zusammenzustellen. Alle engagieren sich auf unterschiedliche Art und Weise für die die kulturelle, soziale, ökologische und ökonomische Entwicklung des Oberen Mittelrheintals und repräsentieren zudem verschiedene Generationen sowie Stadt- und Landbevölkerung. - Dr. Margit Theis-Scholz (Dezernentin für Bildung und Kultur der Stadt Koblenz)

Zu den befragten Personen gehören Sebastian Hebeisen (Geschäftsführer der DGB Region Koblenz), Anna-Maria Schuster (Geschäftsführerin der Freunde der Bundesgartenschau 2011), Marianne Müller (Seniorchefin Weingut Müller in Spay), Egbert Bialk (Regionalbeauftragter des BUND), Roger Lewentz (Innenminister des Landes Rheinland-Pfalz), Dieter Weber (Leiter des Blüchermuseums in Kaub), Linda Kläser (Inhaberin der Mittelrhein Alpakas), Volker Boch (Landrat), Lea Rindfüsser (amtierende Mittelrhein-Weinkönigin) und Iris Schmidt (RhineCleanUp).

Als Kapseln dienen hölzerne Weinkartons, die die lokale Verbindung zur (Kultur-)Landschaft und nachhaltigem Wirtschaften symbolisieren. Einerseits ist der Weinbau gelebte Tradition mit vielen Verbindungen etwa zum Tourismus oder der Landschaftsplanung, andererseits steht auch er klimabedingt vor großen Herausforderungen. Das Kooperationsprojekt zwischen Universität und Stadt Koblenz ist Teil der im Rahmen des Projekts #bugauni2029 angestoßenen Kooperationen zwischen Hochschulen und Institutionen im Mittelrheintal. Das von Nicole Fromme, Paula Lina Runge, Bernd Paetz und Marcus Mengelkoch, alle vier Studierende der Koblenzer Kulturwissenschaft, in Kooperation mit dem Kulturamt der Stadt umgesetzte Projekt trägt zu der Auseinandersetzung mit den Strukturen vor Ort bei. Kritische Einschätzungen können aufgegriffen werden, um damit an die Politik und andere Verantwortliche heranzutreten und neue Angebote in der Region zu entwickeln. Damit ist das Projekt nachhaltig verankert in der Regionalentwicklung, eröffnet Beteiligungsformate und regt den öffentlichen Diskurs über die Zukunft des Mittelrheintals an. Als Zeitpunkt und Anlass zur Öffnung der Kapseln ist eine Veranstaltung während der BUGA 2029 vorgesehen.

Sieben Jahre klingen zunächst nicht nach einem langen Zeitraum. Aber gerade die jüngere Vergangenheit hat uns gezeigt, wie schnell sich vermeintliche Gewissheiten verflüchtigen können. - Dr. Margit Theis-Scholz (Dezernentin für Bildung und Kultur der Stadt Koblenz)

Zudem zeige gerade dieser Sommer, welche Herausforderungen der Klimawandel am Rhein mit Niedrigwasser und Dürrephasen mit sich brächte. Insofern sei es ohne Zweifel spannend, heutige Einschätzungen 2029 auf den Prüfstand zu stellen.

Begleitet wird das Projekt durch einen bereits für das „Zeitkapsel“-Projekt 2021 installierten Instagram-Auftritt, wo u.a. Videobeiträge, z.B. ein Teaser zur Vorankündigung, aber auch kurze Portraits der teilnehmenden Personen, veröffentlicht werden.