Der Verbraucherpreisindex in Rheinland-Pfalz stieg im April 2023 um 7,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, hauptsächlich getrieben durch höhere Preise für Energie und Nahrungsmittel, während die Teuerungsrate den niedrigsten Wert seit August 2022 erreichte.

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Der Verbraucherpreisindex für Rheinland-Pfalz lag im April 2023 um 7,1 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems mitteilt, liegt die Teuerungsrate damit den dritten Monat in Folge unter dem Vormonatswert und fällt auf den niedrigsten Wert seit August 2022. Im März hatte die Teuerungsrate 7,4 Prozent betragen.

Veränderungen gegenüber April 2022

Für Energie musste im April 9,5 Prozent mehr ausgegeben werden als ein Jahr zuvor. Der Anstieg fiel höher aus als im März, als er 4,8 Prozent betragen hatte. Insbesondere Gas (einschließlich Betriebskosten) verteuerte sich im Vorjahresvergleich deutlich (plus 50,0 Prozent). Merkliche Preissteigerungen gab es auch bei Strom und Fernwärme (plus 27,3 bzw. plus 11,9 Prozent). Diese hohen Steigerungen ergeben sich insbesondere dadurch, dass Anbieter die Preissteigerungen in längerfristigen Verträgen erst mit einiger zeitlicher Verzögerung weitergeben können. Günstig aus Verbrauchersicht entwickelten sich die Preise von Mineralölprodukten (minus 11,6 Prozent). Dies ist auf den starken Rückgang der Preise für Kraftstoffe zurückzuführen (minus 10,5 Prozent). Die Preise für Heizöl (einschließlich Betriebskosten) erhöhten sich dagegen um 1,1 Prozent. Die Preise für diese Energiearten stiegen im Frühjahr 2022 infolge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine an; die Rückgänge bzw. geringen Steigerungen sind also im Wesentlichen ein Basiseffekt. Bei Strom, Gas und Fernwärme dürfte dieser Basiseffekt sich erst in einigen Monaten zeigen.

Preistreibend wirken im April vor allem die Nahrungsmittelpreise. Binnen Jahresfrist verteuerten sich Nahrungsmittel um 16,0 Prozent. Bei Molkereiprodukten und Eiern fiel der Preisanstieg besonders hoch aus (plus 34,6 Prozent). Zum Beispiel kostete Quark 72,6 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Auch bei Fisch, Fischwaren und Meeresfrüchten mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher tiefer in die Tasche greifen (plus 20,6 Prozent). Die niedrigsten Preiserhöhungen gab es im Bereich „Speisefette und Speiseöle“ (plus 1,5 Prozent).

Die Teuerungsrate ohne Nahrungsmittel und Energie, die auch als Kerninflationsrate bezeichnet wird, ging im April leicht zurück. Sie belief sich auf plus 5,7 Prozent, nachdem sie im März 2023 bei plus 5,8 Prozent gelegen hatte.

Unter den zwölf Abteilungen lag das Preisniveau lediglich bei den Waren und Dienstleistungen des Bereichs „Post und Telekommunikation“ niedriger als im April 2022 (minus 0,3 Prozent). Die höchste Steigerung wies die Abteilung „Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke“ auf (plus 15,4 Prozent). Es folgte der Bereich „Alkoholische Getränke und Tabakwaren“ mit einem Plus von 9,3 Prozent.

Veränderungen gegenüber März 2023

Im Vergleich zum Vormonat legte der Verbraucherpreisindex um 0,4 Prozent zu. Die größte Zunahme war bei Waren und Dienstleistungen der Abteilung „Bekleidung und Schuhe“ zu verzeichnen (plus 1,8 Prozent). Preissteigerungen von mehr als einem Prozent gab es außerdem in den Bereichen „Verkehr“ sowie „Möbel, Leuchten, Geräte u. a. Haushaltszubehör“. Bei Nahrungsmitteln und alkoholfreien Getränken sanken die Preise geringfügig (minus 0,2 Prozent). In der Abteilung „Andere Waren und Dienstleistungen“, zu der u. a. Friseur- und Versicherungsdienstleistungen gehören, blieben die Preise im Durchschnitt konstant.