Im Juli 2023 lag die Inflationsrate in Rheinland-Pfalz bei 6,1%, beeinflusst durch signifikante Preissteigerungen bei Nahrungsmitteln und Energie, wobei einige Sektoren, insbesondere Zucker und Gas, besonders stark betroffen waren.

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Der Verbraucherpreisindex für Rheinland-Pfalz lag im Juli 2023 um 6,1 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems mitteilt, war die Inflationsrate damit etwas niedriger als im Juni (plus 6,4 Prozent).

Veränderungen gegenüber Juli 2022

Die Preissteigerungen bei Nahrungsmitteln hatten weiterhin einen großen Einfluss auf die Inflationsrate. Nahrungsmittel verteuerten sich binnen Jahresfrist um 10,2 Prozent. Am stärksten erhöhten sich die Preise für „Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren“ (plus 18,9 Prozent); hier fielen die Preisanstiege bei Zucker (plus 70 Prozent) und „Riegeln oder anderen Erzeugnissen aus Schokolade“ (plus 32,6 Prozent) besonders ins Gewicht. Auch die Preise für „Fisch, Fischwaren und Meeresfrüchte“ (plus 15,6 Prozent) sowie „Brot und Getreideerzeugnisse“ (plus 14,9 Prozent) zogen spürbar an. Lediglich Speisefette und -öle wurden billiger (minus 17,6 Prozent), da die Preise für Butter sowie „Sonnenblumenöl, Rapsöl oder Ähnliches“ wesentlich niedriger waren als ein Jahr zuvor (minus 30,2 bzw. minus 26,1 Prozent).

Energiepreise stark erhöht

Die Energiepreise erhöhten sich ebenfalls stärker als der Gesamtindex – im Juli 2023 lagen sie um sieben Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Allerdings ist die Preisentwicklung in diesem Bereich sehr heterogen: Haushaltsenergie verteuerte sich insgesamt um 15,1 Prozent. Massive Preissteigerungen gab es bei Gas (plus 38,1 Prozent; einschließlich Betriebskosten). Auch für Strom mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher wesentlich tiefer in die Tasche greifen als im Vorjahresmonat (plus 12,9 Prozent). Fernwärme wurde um 6,4 Prozent teurer. Heizöl (einschließlich Betriebskosten) sowie feste Brennstoffe waren hingegen günstiger als im Juli 2022 (minus 17,1 bzw. minus 4,9 Prozent). Den Preissteigerungen bei Haushaltsenergie standen sinkende Kraftstoffpreise gegenüber; sie lagen um 3,2 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats.

Die Teuerungsrate ohne Nahrungsmittel und Energie, die oft auch als Kerninflationsrate bezeichnet wird, verringerte sich im Juli leicht. Sie belief sich auf plus 5,5 Prozent nach plus 5,7 Prozent im Juni.

In allen zwölf Abteilungen waren die Preise im Juli 2023 höher als im Vorjahresmonat. Die stärksten Steigerungen gab es bei Nahrungsmitteln und alkoholfreien Getränken (plus 10,3 Prozent) sowie bei alkoholischen Getränken und Tabakwaren (plus 8,7 Prozent). Es folgten Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen (plus 7,2 Prozent) sowie „Andere Waren und Dienstleistungen“ (plus 6,8 Prozent). Auch in der Abteilung „Möbel, Leuchten, Geräte u.a. Haushaltszubehör“ stiegen die Preise überdurchschnittlich (plus 6,7 Prozent). Die mit Abstand geringsten Preissteigerungen waren in der Abteilung „Post und Telekommunikation“ zu verzeichnen (plus 0,4 Prozent).