Die Inflationsrate in Rheinland-Pfalz bleibt weiterhin auf einem hohen Niveau. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems war der Verbraucherpreisindex im Februar 2023 um 8,4 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Im Januar hatte die Teuerungsrate plus 8,6 Prozent betragen.
Wo sich die Preise am meisten verändert haben
Einen wesentlichen Einfluss auf die Preisentwicklung hatten im Februar 2023 weiterhin die gestiegenen Energiepreise. Energie verteuerte sich binnen Jahresfrist um 18,5 Prozent. Besonders starke Preiserhöhungen gab es bei Gas: Im Februar mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher für Gas (einschließlich Betriebskosten) 54,6 Prozent mehr bezahlen als im Vorjahresmonat. Strom und Fernwärme wurden ebenfalls spürbar teurer (plus 28,9 bzw. plus 10,1 Prozent). Die Preise für Mineralölprodukte waren hingegen nur geringfügig höher als im Vorjahresmonat (plus 0,6 Prozent). Hierbei fiel der leichte Rückgang der Kraftstoffpreise ins Gewicht (minus 0,1 Prozent). Die Preise für leichtes Heizöl stiegen um 8,7 Prozent. Ohne Berücksichtigung der Energiepreise hätte die Teuerungsrate im Februar 2022 bei plus 7,4 Prozent gelegen.
Die Nahrungsmittelpreise erhöhten sich mit plus 20,4 Prozent stärker als die Energiepreise. In fast allen Güterklassen des Nahrungsmittelbereichs stieg das Preisniveau mit zweistelliger Rate. Die einzige Ausnahme war Obst (plus 4,6 Prozent); beispielsweise wurden „Pfirsiche, Kirschen, Pflaumen oder Ähnliches“ und Äpfel im Februar 2023 sogar günstiger angeboten als ein Jahr zuvor (minus 7,1 bzw. minus 3,0 Prozent). Besonders tief mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher hingegen beim Kauf von Molkereiprodukten und Eiern in die Tasche greifen (plus 36,8 Prozent). Unter anderem war Quark 72 Prozent und Schnittkäse 43,2 Prozent teurer als im Vorjahresmonat. Die Preise für Fisch, Fischwaren und Meeresfrüchte stiegen um 24,6 Prozent; Speisefette und Speiseöle verteuerten sich um 23,9 Prozent.
Die Teuerungsrate ohne Nahrungsmittel und Energie, die auch als Kerninflationsrate bezeichnet wird, lag im Februar 2023 bei plus 5,8 Prozent. Im Januar 2023 hatte sie bei plus 5,6 Prozent gelegen.
Unter den zwölf Abteilungen stieg das Preisniveau bei „Nahrungsmitteln und alkoholfreien Getränken“ mit Abstand am stärksten (plus 19,4 Prozent). Es folgten Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen mit plus 9,3 Prozent sowie alkoholische Getränke und Tabakwaren mit plus 9,0 Prozent. Auch Waren und Dienstleistungen rund ums Wohnen verteuerten sich spürbar: In der Abteilung „Möbel, Leuchten, Geräte u.a. Haushaltszubehör“ waren die Preise 8,6 Prozent, in der Abteilung „Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe“ 8,3 Prozent höher als im Februar 2022. Preisrückgänge gab es bei Waren und Dienstleistungen aus dem Bereich „Post und Telekommunikation“ (minus 0,6 Prozent).
Veränderungen gegenüber Januar
Der Verbraucherpreisindex lag im Februar 2023 um 0,6 Prozent über dem Niveau des Vormonats. Dazu trugen insbesondere die Preissteigerungen bei Nahrungsmitteln und alkoholfreien Getränken bei (plus 2,5 Prozent). In der Abteilung „Bekleidung und Schuhe“ erhöhten sich die Preise um 2,0 Prozent. An dritter Stelle folgte die Abteilung „Freizeit, Unterhaltung und Kultur“ mit plus 1,2 Prozent. In zwei der zwölf Abteilungen sank das Preisniveau geringfügig: Die Preise in den Bereichen „Post und Telekommunikation“ sowie „Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe“ waren jeweils um 0,2 Prozent niedriger als im Januar.