Insgesamt wurden 1493 Verkehrsunfälle und damit 69 mehr als im Vorjahr aufgenommen.

Cochem |

Im Jahr 2021 wurden im örtlichen Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Cochem insgesamt 1493 Verkehrsunfälle aufgenommen, das sind 69 mehr als im Vorjahr. Die Zahl lag jedoch vor der Pandemie, in den Jahren 2017 und 2018, bei fast 1700 Verkehrsunfällen. Dies dürfte weiterhin der geringeren Dichte im Berufsverkehr, dem teilweise ausgebliebenen Tourismusstrom und der zurückhaltenden Mobilität der älteren Generation zuzuschreiben sein.

Im vergangenen Jahr musste lediglich ein Verkehrsunfall mit einer tödlich verletzten Person bearbeitet werden. Hier die Zahlen der getöteten Verkehrsteilnehmer der vergangenen Jahre:

  • 2021: eine Person
  • 2020: niemand
  • 2019: drei Personen
  • 2018: zwei Personen
  • 2017: niemand
  • 2016: fünf Personen

Letztes Jahr wurden in hiesigem Dienstgebiet 44 Verkehrsteilnehmer schwer (2020: 56 Personen) und 139 leicht verletzt (2020: 158 Personen). Somit ist erstmals - auch im Vergleich zu den weiter zurückliegenden Jahren - ein deutlicher Rückgang der Verletztenzahlen zu verzeichnen. 656 Verkehrsunfälle ereigneten sich innerhalb geschlossener Ortschaften und 837 außerhalb.

Ohne Berücksichtigung der Ursachen von außen, wie z.B. Wildwechsel oder Wettereinflüsse, listen sich die Unfallursachen in ihrer Häufigkeit wie folgt auf:

  • mangelnder Sicherheitsabstand, auch seitlich (32,2 % der Gesamtunfallzahlen)
  • Fehler beim Wenden oder Rückwärtsfahren (23,1 %)
  • nicht angepasste Geschwindigkeit (11,8 %)
  • regelwidrige Straßenbenutzung (8,0 %), wie z.B. Verstoß gegen das Rechtsfahrgebot, unerlaubte Nutzung der Fahrbahn
  • Vorfahrtsverstöße (7,0 %)
  • Fehler beim Abbiegen (3,4 %)
  • Verkehrssicherung (3,7 %), wie z.B. verkehrswidriges Ein- oder Aussteigen, mangelnde Sicherung haltender oder liegengebliebener Fahrzeuge
  • Verkehrstüchtigkeit (2,3%): Alkohol/Drogen, Übermüdung, körperl./geistige Mängel
  • Rest (8,5 %): Überholen, Ladung, Vorbeifahren, Nebeneinanderfahren, Ablenkung

Die Anzahl der Fälle des unerlaubten Entfernens vom Unfallort nahm mit 218 im Vergleich zum Jahr 2020 um elf Fälle ab. Hierbei wurden drei Personen schwer und 14 Personen leicht verletzt. Die Aufklärungsquote blieb mit ca. 42 % gleichbleibend.

Zahl der Kinderunfälle konstant

Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Kinderbeteiligung liegt bei acht, letztes Jahr waren es zwei mehr. Kein Kind wurde 2021 schwer verletzt (2020 waren es noch vier). Es wurden lediglich vier Kinder leicht verletzt. Zwei Kinder waren dabei zu Fuß und zwei mit dem Rad unterwegs. Seit langer Zeit gab es keine verletzten Kinder, die als Mitfahrer in einem Fahrzeug saßen. Dies dürfte die Folge einer gesteigerten Sorgfalt der Verkehrsteilnehmer bei der Sicherung ihrer Kinder vor Fahrtantritt sein.

Zahl der motorisierten Zweiradunfälle leichtgefallen Mit 62 Verkehrsunfällen unter Beteiligung von Krafträdern, sind diese im vergangenen Jahr um zehn Fälle gefallen. Unter dieser Risikogruppe wurden 13 Menschen schwer (2020 waren es noch 21) und 33 (gleichbleibend) leicht verletzt. 40 Verkehrsunfälle mit Kraftradfahrern wurden von diesen selbst verursacht, dies zur Hälfte ursächlich durch nicht angepasste Geschwindigkeit und zu einem Viertel mit mangelndem Abstand.

Zahl der unter Alkohol oder Drogen verursachten Unfälle gestiegen Insgesamt 24 Mal wurde Alkoholkonsum als Ursache für ein schädigendes Ereignis im öffentlichen Verkehrsraum festgestellt (2020 waren es 19). Hauptverursacher sind hier mit einem Anteil von 17 Fällen die Verkehrsteilnehmer im Alter von 25 bis 64 Jahren. Dreimal wurde ein Verkehrsunfall unter Drogeneinfluss aufgenommen (2020 war es einer). Es wird jedoch von einem Dunkelfeld ausgegangen, da die Ausfallerscheinungen nach Drogenkonsum bei minderer Beeinflussung nur bedingt feststellbar sind.

Unfälle mit jungen Erwachsenen (18 - 24 Jahre) 2021 gab es 329 Verkehrsunfälle unter Beteiligung von jungen Erwachsenen (2020: 291). Dabei wurden zehn Personen schwer- und 52 leichtverletzt (2020: 20 schwer und 71 leicht). Hier ist also auch, trotz Zunahme der absoluten Zahlen, ein deutlicher Rückgang der Verletztenzahlen zu beobachten. Jedoch waren die jungen Erwachsenen in 256 Fällen Hauptverursacher. Bei Betrachtung der Langzeitentwicklung ist die prozentuale Beteiligung der jungen Erwachsenen an Verkehrsunfällen gleichbleibend.

Unfälle mit Senioren

Senioren (ab 65 Jahre) waren im Jahr 2021 an 291 Verkehrsunfällen beteiligt, 2020 an 284, 2019 an noch 341 Verkehrsunfällen. Bei den Verkehrsunfällen unter der Beteiligung von Senioren wurden lediglich 13 Personen schwer (2019: 22, 2020: neun Personen) und 37 leicht verletzt. Die betreffende Risikogruppe war jedoch - wie bereits im letzten Jahr - in 207 Fällen Hauptverursacher, das sind über 71 % der Fälle unter Beteiligung von Senioren.

Verkehrsunfälle mit Radfahrern wieder gefallen Mit 27 Verkehrsunfällen unter Beteiligung von Radfahrern ist die Zahl um 14 Fälle gefallen. 2021 war dabei lediglich dreimal ein Pedelec beteiligt (2020 noch 15 Mal). Somit wirkt sich die Pandemie hier besonders stark aus. Abgesehen von zwei Fällen waren die Radfahrer immer die Hauptverursacher. Zumeist geschieht die Verursachung alleinbeteiligt oder zwischen Radfahrern. Es wurden neun Person schwer und zwölf leicht verletzt.

Anzahl der Wildunfälle wieder gestiegen

Im vergangenen Jahr wurden 536 Wildunfälle aufgenommen. 2020 waren es lediglich 437 und 2019 noch 582 Fälle. Die schwankenden Zahlen dürften unter anderem auf die variierende Verkehrsdichte durch die unterschiedlichen Beschränkungen in der Pandemie zurückzuführen sein. Die Polizeiinspektion Cochem bittet weiterhin, insbesondere bei Wildwechselbeschilderung (Wildunfallhäufungslinien) und dem Durchfahren von bewaldetem Gebiet, um gesteigerte Sorgfalt und verringerte Geschwindigkeit!

Quelle: Polizeidirektion Mayen